Schlagwort-Archive: Nordflügel

Totholz auf Abruf

Wegstellbäume verabschieden sich, Teil 2

Im ersten Teil zum diesjährigen Spaziergang im verteilten Schlossgarten hatten wir einen allgemeinen Überblick über den derzeitigen Zustand der Bäume gegeben. Neben weiteren Bildern zu den inzwischen abgestorbenen Bäumen, soll hier ein spezielles Beispiel gezeigt werden, dass für viele Schäden an scheinbar noch gesunden Bäumen verantwortlich ist. Totholz auf Abruf weiterlesen

Impressionen rund um Stuttgart 21

Heute gibt nach einiger Zeit mal wieder ein „Rund um…“ aus Stuttgart. Da es doch so manches zu sehen gibt und ich Lange keine Bilder mehr gezeigt habe – ist es ein „Rund um den HBF“, ein „Rund um den Mittleren Schlossgarten“, ein „Rund um den Nordbahnhof“ und ein „Rund um den Bahnhof Feuerbach“. Schwerpunkt allerdings Stuttgart 21-Themen. Wer möchte schau auch ins Archiv – allerdings sind es wie erwähnt schon einige Bilder geworden…

Reste des sog. "Liegenden Eifelturm"
Reste des sog. „Liegenden Eifelturm“

IMG_2177Panorama "H7, U12 und Citygate"

Panorama „H7, U12 und Citygate“

Panorama "Kurt-Georg-Kiesinger-Platz"
Panorama „Kurt-Georg-Kiesinger-Platz“

Mehr Bilder im Archiv (link)

(Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Der Bauzaun am Nordflügel

Impression_BauzaunS21_IMG_3720Am 30. Juli 2010 wurde am Posttrakt des Stuttgarter Kopfbahnhofes unter Polizeischutz ein Bauzaun aufgestellt. Mit diesem Zaun sollte der Abriss des sog. „Nordflügel“ des Hauptbahnhofes beginnen. Bereits nach wenigen Wochen war er mit Plakaten, Texten, Collagen, Karikaturen und allerlei Objekten beklebt und behängt. An diesem ca. 3m hohen Bauzaun nutzte die Bevölkerung zum ersten mal ebenso Einzeln und Individuell wie auch Spontan die Möglichkeit der Meinungsäußerung. Es entstanden empörte, ironische, polemische und kreative Wege mit denen viele einzelne Stuttgart 21 Gegner sich frei äußerten. Der Bauzaun gilt wohl daher auch als „soziale Skulptur im Sinne von Joseph Beuys“. Schon nach kurzer Zeit wurden sogar Führungen von Kunsthistorikern und Städtereisenden zum Zaun angeboten.

IMG_4110_hdr_o Der Bauzaun am Nordflügel weiterlesen

Rund um den Nordflügel 2010

Mal etwas im Archiv gekramt und einen Ordner rund um den sog. „schonenden Rückbau“ des Posttrakt (von der Bahn später „Nordflügel“ genannt) des Stuttgarter Hauptbahnhofes gefunden. Diese Bilder hatte ich so in der Zusammenstellung bisher noch nicht online (jeweiliges Datum unter den Bildern im Archiv). Teilweise sind die Bilder auch während Demonstrationen entstanden, während denen die DB provokant und besonders Lautstark weiter „Rückgebaut“ hatte.

Mehr Bilder auch hier (link)

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Gerichtsfest bestätigt – Polizei handelte Illegal

Das Verwaltungsgericht Stuttgart betätigte nun, dass die Polizei am 25.01.2011 unrechtmäßig handelte. (JURIS-Das Rechtsportal) Wie in dieser Zeit und viele Monate danach auch, verteilte die Polizei immer wieder gerne willkürliche Platzverweise. Hinweise auf die Versammlungen ignorierte die Polizei immer, auch Hinweise auf ihr Illegales Handeln wurden stehts abgewunken und ignoriert. Jetzt bekam die Polizei Stuttgart endliche vom Verwaltungsgericht bestätigt das sie nicht legal handelt! Die Polizei hätte die Versammlungen ordnungsgemäß behandeln müssen! Hier sieht man die Versammlung um die es geht Video von cams21 

Alle Bilder dieser Versammlung im Archiv (link),
einige Impressionen hier:

Zu allen Bildern dieser Versammlung (link)

Hier noch ein paar Videos – im ersten wird GENAU dieser Fall (Ende 2012!) gezeigt. Hier zeigt sich das die Polizei das jetzt vom Verwaltungsgericht verurteilte Verhalten über Jahre durchgeführt hat!

Das zweite Video zeigt zwar einen anderen Fall (hier geht es nicht nur um die Anerkennung der Versammlungen sondern um das verteilen von Flugblättern im Rahmen einer Versammlung) aber es zeigt weitere Fälle vom zügellosen willkürlichen Handeln der Beamten in Stuttgart im Rahmen dieser Versammlungen.

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Montag in Stuttgart

Stitched PanoramaImmer noch imposant zeigt sich die Vorderfront des Stuttgarter Hauptbahnhofs an der Schillerstraße. Die Entscheidung für diesen Standort, fällt 1907 König Wilhelm II. von Württemberg. 1911 entscheidet sich eine Jury für den Entwurf von Architekt Paul Bonatz und seinem Partner Friedrich Eugen Scholer. 1914 geht das Gebäude in den Bau und ist 1928 fertig gestellt. Die lange Bauzeit ist unter anderem den Kriegsjahren geschuldet, in dieser Zeit entwickelt sich der Bau unter anderem auch durch die Empfehlungen vom Berliner Baurat Alexander Rüdell weiter. Sogar die Straßenführung konnte im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs verändert und an das Gebäude angepasst werden. Eine sehr schöne Vorstellung dieses Gebäudes und seiner Entwicklung findet sich auf der Seite hauptbahnhof-stuttgart.eu (auch Quelle für die Fakten hier)

Der Stuttgarter Hauptbahnhof - Panorama © schaeferweltweit.de
Der Stuttgarter Hauptbahnhof – Panorama © schaeferweltweit.de

Als erster Teil dieses für die damalige Zeit sehr großen Bauwerks nimmt im Jahre 1915 der Schlossgartenflügel langsam Gestalt an. Die Asymmetrische Bauweise des HBF lässt die Möglichkeit offen zuerst in den südlich entstehenden Gebäudeteilen den Betrieb aufzunehmen während die noch bestehenden Gleise zum „ersten Stuttgarter HBF“ ( eigentlich der 1. + 2. Centralbahnhof in der heutigen Bolzstraße) weiter in Betrieb bleiben können. Der Turm entsteht im engen Zusammenspiel mit dem Schlossgartenflügel und dem Königlichen Wartesaal / der heutigen großen Schalterhalle und fügt sich sehr passend in das durch die Königlichen Anlagen geprägte Stadtbild ein. Danach folgen die weiteren Gebäudeteile bis hin zum Posttrakt (ugs. „Nordflügel“)

Auch die erheblichen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und die darauf folgenden Wiederaufbauarbeiten übersteht der Bau weitgehend unverändert. Danach wandeln viele kleinere Veränderungen das Bild des Gebäudes, welches zwar 1987 ins Denkmalbuch gemäß § 12 Denkmalschutzgesetz als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung eingetragen wird, aber später dann weitgehend gleichgültig von der Deutschen Bahn und Politik für das sinnlose Immobilienprojekt Stuttgart 21 geopfert wird. Auch durch die offensichtlich wohl mutwillige Vernachlässigung von Pflege und Instandhaltung des Gebäudes, entstehen schon über etliche Jahre kaum verzeihliche Schäden an der Bausubstanz durch die Betreiber und Verantwortlichen des Bahnhofs.

Heute am Montag den 05.08.2013 stehen nur noch die kleine Schalterhalle, der Säulengang, der Mittelausgang, die große Schalterhalle und die Kopfbahnsteighalle. Das Bahnsteigdach über den Gleisen ist mittlerweile fast nur noch ein funktionsloses Gerippe geworden. Durch gröbste Fehler während des Abrisses des Schlossgartenflügels wurde es massiv geschädigt und später auch Aufgrund des hieraus resultierenden Sicherheitsriskos für die Fahrgäste, sämtliches Glas aus dem Dach entfernt. Heute zeigt sich im Winter sowie bei Regen wie tiefgreifend die Zerstörungen an dem Dach sind. Ebenso wurden die Gleisanlagen durch den Umbau für Stuttgart 21 massiv geschädigt – was sich unter anderem sehr eindrücklich in einer beispiellosen Entgleisungsserie rund um die Weiche 227 (auch hier im aktuellen ARD Bericht Minute 2:40 ) gezeigt hat. Später soll auch noch die große Schalterhalle (für eine neue Treppenanlage) dem Immobilienwahn geopfert werden. Ob das Wahrzeichen der Innenstadt – der Stuttgarter Hauptbahnhofsturm – diese und kommende Bausünden überleben wird, ist ebenso fraglich da die Deutsche Bahn bisher nicht gerade mit ihren Bauqualitäten geglänzt hat. Wie oben beschrieben wurde der Südflügel vor dem Turm gebaut. Die Unfähigkeit in Statischen Belangen und ihren kapitalen Dachschaden (an Gleis 16), bewies die DB bereits beim erwähnten sinnlosen Abriss des Schlossgartenflügels.

Zu meiner Doku vom Montag Rund um den Hauptbahnhof Stuttgart (link)

Am Rande meiner Doku zu diesem geschichtsträchtigen Stuttgarter Gebäude, möchte ich noch eine Demo erwähnen welche zur gleichen Zeit in der Lautenschlagerstraße statt fand:

Demo in der Lautenschlagerstraße
Demo in der Lautenschlagerstraße

Auch eine Spontandemo auf der Schillerstraße sei erwähnt welche sich gegen Stuttgart 21 aber auch gegen die Verlegung der Demo in die Lautenschlagerstraße richtete:

img_8566

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de

Verwandte Themen und Artikel:
Abschied von einem besonderen Gebäude
Alles im Lot auf dem Boot – alles in Butter auf dem Kutter?
Neues vom Dachschaden der DB
Wie gefährlich ist es am HBF
Dachschaden am HBF – der Originalartikel
Weiche 227 – Harte Fakten um eine nicht sehr weiche Weiche und die Unfallzüge der DB
Die Württembergische Eisenbahndirektion

Alles im Lot auf dem Boot – alles in Butter auf dem Kutter?

IMG_9463Nun ja wir Vertrauen ja auf die Grenzenlose Genialität der Deutschen Bahn und deren Baukunst – daher beunruhigt uns auch nicht was man zur Zeit so am und um den Stuttgarter Hauptbahnhof sehen kann. Da wäre neben dem altbekannten massiven Dachschaden der DB auch noch ein viele Meter langer Riss im Turm. Oder auch eine Buckelpiste auf dem Kurt-Georg-Kiesinger-Platz – vor dem ehemaligen Posttrakt (auch bekannt als „Nordflügel“) des HBF.

IMG_9449Der Riss im Turm erstreckt sich über 29 Steinreihen und verläuft von unten nach oben über einige Meter am Turm entlang. Er befindet sich auf der Seite des Turmes an dem früher der Schlossgartenflügel (auch bekannt als „Südflügel“) des HBF war. Wie lange der Riss schon besteht und ob er größer wird ist mir bisher nicht bekannt. Zumindest letztere Frage wird sich aber allein durch die Fakten vor Ort in der nächsten Zeit klären lassen. Alle Bilder zum Thema.

IMG_9359Die Hügellandschaft vor der LBBW / Technikgebäude / Ex Nordflügel wölbt sich hingegen schon ein paar Wochen immer mehr in die Höhe. Auf den Bildern erkennt man es wesentlich schlechter als vor Ort. Steht man auf dem Platz erkennt man eine bizarre Hügellandschaft und teilweise absackende sowie hochstehende Granitplatten. Viele davon sind Aufgrund der Spannungen gebrochen. Der Boden im seit 3 Wochen abgesperrten Bereich wöhlbt sich Schätzungsweise 30 bis 50 cm in die Höhe! Hier scheint sich der Untergrund massiv zu bewegen. Der Grund ist mir nicht bekannt. Alle Bilder zum Thema im Album „Rund um den HBF“.

(Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

 

Haftantritt für die eigenen Ziele und gegen S21

Heute tritt der Stuttgart-21-Gegner Karl Braig in Rottenburg/Neckar nach einem kleinem Demonstrationszug seine Haft in der Vollzugsanstalt Rottenburg an. PK1
Am 26.Juli 2010 besetzten Stuttgart-21-Gegner, darunter Karl Braig, den zum Abriss freigegebenen, unter Denkmalschutz stehenden Nordflügel des Stuttgarter Bahnhofs. Dafür wurde er zu 55 Tagessätzen à 15 Euro wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. Da Karl Braig auch heute noch voll zu den Zeichen steht, welche er mit seinem aktiven Einsatz bringt, möchte er daher seine Strafe nicht bezahlen sondern dafür ein weiteres aktives Zeichen durch seine Haft setzen. Wie schon Mark Pollmann freut sich auch Karl Braig über Solidarität durch Post in seine Zelle.

Weitere Infos und das Hafttagebuch von Karl auf Blog NAU
Karls Adresse in der Justizvollzugsanstalt: Karl Braig , JVA , 72108 Rottenburg, Schloss 1

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

10 Tage Haft für die Überzeugung das Richtige zu tun.

An diesem Freitag, den 25.5.2012 wird Parkschützer Mark Pollmann für 10 Tage freiwillig ins Gefängnis gehen. Er ist aus tiefer Überzeugung sicher das richtige getan zu haben als er Mitte 2010 im damals noch bestehenden Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofes für dessen Erhalt und gegen das Immobilienprojekt Stuttgart 21 demonstriert hat. Daher ist er nicht bereit, eine Geldstrafe od. Sozialstunden in Höhe von 10 Tagessätzen zu leisten. Zu dieser Strafe wurde er vom Amtsgericht Stuttgart im Januar 2011 im Rahmen der Nordflügel-Prozesse verurteilt.

Freunde und Bekannte verabschieden ihn daher am abgerissenen Nordflügel (ca. 8 Uhr), dann wird er zur Justizvollzugsanstalt Rottenburg gebracht und dort seine Haft antreten.

In Rottenburg informieren die Parkschützer um 10 Uhr auf dem Marktplatz mit einer Mahnwache (Unterstützung erwünscht), der Haftantritt ist um 11 Uhr an der JVA Rottenburg.

Marc Pollmann´s Statement zum Thema:

„Mit meinem Protest im Nordflügel des denkmalgeschützten Bonatzbaus habe ich am 26. Juli 2010 mit vielen anderen gegen den staatlich legitimierten Vandalismus am historischen, kulturellen und stadtökologischen Erbe Stuttgarts zum steuerfinanzierten Rückbau der Schiene mit dem Projekt Stuttgart 21 protestiert.

Dafür wurde ich am 17. Februar 2011 zu 10 Tagessätzen verurteilt. Den Freikauf durch Geldzahlung lehne ich ab. Auch das Ableisten gemeinnütziger Arbeit zur Entgehung der Freiheitsersatzstrafe lehne ich ab. In Verbindung mit meiner Aufklärungsarbeit zu Hintergründen und Alternativen zu Stuttgart 21 u.a. auf Informationsveranstaltungen auch in Schulen, an der Mahnwache und vieles mehr habe ich in den letzten Jahren tausende von Stunden unentgeltlicher gemeinnütziger Arbeit geleistet. Von daher möchte ich die mir von der Staatsanwaltschaft Stuttgart zugewiesene Rolle in diesem schmutzigen Spiel ablehnen, bei dem die wahren Kriminellen und ihr Tun gedeckt und jene kriminalisiert werden, die auf das vielfache Unrecht in Verbindung mit dem Projekt aufmerksam machen.

Stattdessen gehe ich ersatzweise für 10 Tage in Haft, wie ich am 17. Februar 2011 beim Prozess im Gerichtssaal vor der Urteilsverkündung Richter und Oberstaatsanwalt bereits ankündigte.“

Zu meinen Gründen der Nordflügelbegehung habe ich mich vor Gericht in Einlassung und Schlusswort (letzteres als Gleichnis formuliert) ausführlich geäußert:

http://www.parkschuetzer.de/statements/65239

Heute, nach den Erfahrungen knapp zwei Jahre nach unserem Protest im nun abgerissenen Nordflügel sowie Eineinviertel Jahre nach dem Prozess hat sich an meiner Einschätzung nichts geändert – ganz im Gegenteil, viele Befürchtungen haben sich bereits jetzt bestätigt. Wenn ich mir die neu entstandenen Plätze der Schande rund um ehemaligen Park und Bonatzbaustumpf im Herzen unserer Stadt als quasi neue Visitenkarte anschaue, bin ich froh und glücklich, mich damals dazu entschlossen zu haben.

Die Erfahrung zeigt: wer sich der Wahrheit verweigert, wird im Irrtum lernen. Möge Stuttgart an diesem Irrtum S 21 nicht auf Dauer festhalten, denn bei aller bereits jetzt angerichteten sinnlosen Zerstörung ist ein Ausstieg aus diesem sinnlos-korrupt- gefährlichen Wahnsinn noch immer möglich. Denn Stuttgart 21 ist gescheitert – so oder so. Die Frage ist nur, wie lange noch sich die Verantwortlichen um diese Erkenntnis herum drücken wollen. Je länger das dauert, um so größer der Schaden für Stuttgart und seine Bürger, den Bahnverkehr und den Steuerzahler.

Viele Grüße,

Mark

Update:
Infos zum genauen Ablauf bei BAA

Update2:
Schreibt Mark während seiner Haftzeit doch einen Brief oder eine Postkarte -> Info

Postanschrift:
Mark Pollmann
c/o Justizvollzugsanstalt
Schloß 1
72108 Rottenburg

Update3:
Neuer BAA Artikel (ersetzt den ersten)
Anfahrtsinfo für Menschen die zur JVA fahren möchten.