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Nachbericht zu „Gefahren am Bauzaun“

An Pfingsten 2015 traten durch hohe Besucherströme am Stuttgarter Haupbahnhof bedrohliche Zustände bei den Besuchern nach dem Umbau für Stuttgart 21 auf. Im Zusammenhang mit den Bauzäunen zeigte sich, dass hier ernsthafte Gefahren auftreten, welche zu unkalkulierbaren Risiken für die Besucher des Kopfbahnhofes führen. SWW berichtete – Dieser Bericht führte zu Leserbriefen an die Verantwortlichen, was wiederrum jetzt zu Nachbesserungen geführt hat. Siehe Bildserie vom 05.06.2015 und nebenstehendes Detail von den Nachbesserungen.

Das Antwortschreiben der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH auf einen der Leserbriefe und letztlich auch die Fakten vor Ort zeigen dass hier erfreulicherweise die Lage etwas ernster genommen wird. Im Gegensatz zu früheren Zeiten (siehe zb. unter anderem die monatelange Gefährdung durch die Schäden an der Bahnsteigüberdachung) führt es nicht mehr nur zu verharmlosenden leeren Pressemitteilungen sondern wenigstens zu Versuchen der Verbesserung. Es Beweist aber auch, dass ohne zufällige Beobachtungen mehrerer Menschen, einer öffentlichen Zusammenfassung der Fakten und schließlich auch dem Druck durch Leserbriefe hier wichtige Mängel nicht früh genug (VOR Gefährdung der Besucher) selbst erkannt werden. Eine funktionierende Bauüberwachung müßte dies vor dem Eintreten konkreter Gefahren erkennen und beheben!

Ein Reagieren auf Leserbriefe und Berichte kann und darf nicht der einzige Weg bleiben. Die Projektbeteiligten müssen hier, wie auch bei vielen anderen Details dieses Projektes, ihre Vorsorgepflicht endlich richtig Wahrnehmen. Auch Stadt und Land darf dies nicht im guten Glauben allein der DB überlassen! Das scheinbar mittlerweile Üblich gewordene „Drauf los Bauen / Schauen was passiert“  muß endlich ein Ende finden! In kleinen Details wie diesem hier genauso wie aber auch in wirklich großen Details zb. dem Nesenbachdüker, bei dem es später nicht mehr reichen wird einige Schrauben und Balken nachzurüsten.

Siehe auch:
Wie gefährlich ist es am HBF Stuttgart?
Qualität schafft Vertrauen! -> Stein trifft Passantin
Weiche 227 eine endlose Geschichte?

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Unverantwortliches Gedränge am Bauzaun!

Heute am 22.05.15 brach unter der Reisewelle in die Pfingstfeiertage am Stuttgarter Bahnhof alles zusammen. Die Bahnpolizei sah sich sogar gezwungen einzelne Bahnsteige zu sperren um Passagiere vom einsteigen abzuhalten! Das führte dazu das sich ein großes Gedränge auf dem provisorischen Querbahnsteig bildete. Wolfgang Rüter war vor Ort und dokumentierte (link).

©2015 - Wolfgang Rüter am 22.05.2015
©2015 – Wolfgang Rüter am 22.05.2015

Skandalös empfinde ich allerdings vor allem die Gefahr in die man hier die Menschen schickt! Meiner Ansicht nach sehenden Auges den diese Art der „Baustellenabsicherung“ offenbart ihre Unzulänglichkeit sogar einem Laien. Wer genau hinsieht erkennt das es bereits nur 10cm neben der Menschenmenge hinter einem schlecht verankterten und kaum gesicherten Holzzaun ca. 10m tief in den Abgrund geht!

©2015 - Wolfgang Rüter am 22.05.2015
©2015 – Wolfgang Rüter am 22.05.2015

Der Bauzaun hier ist nur direkt im Boden versenkt und NICHT verstrebt nach hinten wie es normalweise jeder einfache Bauzaun ab einer gewissen Höhe ist. Die sogenannte Verankerung sieht man im Bild hier unten! Selbst jeder Laie kann erkennen wie unzulänglich diese Absicherung ist. Vor allem in Hinsicht auf diese Menschenmengen die man hier unverantwortlicherweise auf den Querbahnsteig gedrängt hat!

©2015 - BlackyStuttgart @BlackyS21 - Detail Bauzaun-Verankerung
©2015 – BlackyStuttgart @BlackyS21 – Detail Bauzaun-Verankerung
©2015 - Alexander Schäfer - Detail Bauzaun aus Sicht der Baugrube
©2015 – Alexander Schäfer – Detail Bauzaun aus Sicht der Baugrube

Die Polizei trägt noch ihr übriges dazu bei indem sie einzelne Bahnsteige mit Polizeigittern versperrt und somit die Menschen dazu zwingt auf dem Querbahnsteig zu bleiben (STZ link). Spätestens nach Duisburg weiß eigentlich jeder, dass dies eine unberechenbare Gefahr birgt. Die Kräfte die in so einer Menge entstehen können gar nicht kontrolliert werden. Bricht hier auch nur die kleinste Panik aus, dann ist dieser lächerlich befestigte Zaun kein Hindernis! Viele Menschen sähen sich direkt dem Abgrund gegenüber und auf der anderen Seite würde die Menge drücken!!!

Wie kann man nur so unverantwortliche Gefahren eingehen? Ich verstehe diese Bahn und letztlich auch die Stadt welche ja auch Projektbetreiber ist nicht mehr. Wie bitte soll man dann den Aussagen trauen das man den Brandschutz bei Stuttgart 21 im Griff hätte? Was bitte soll da an Vertrauen noch bleiben wenn egal wohin man Blickt nur Murks und Gefahr herrscht? Wieso gefährdert man die Kunden der Bahn und die Besucher der Stadt in solcher weise? Und jetzt kommt der Kirchentag mit seinen Menschenmassen – es kann einem nur Angst und Bange werden!

Die Verantwortlichen dieser Baustellen, und dazu zählt nicht nur die Deutsche Bahn sondern auch die Stadt Stuttgart und die Landesregierung welche ALLE Projektbeteiligte und verantwortlich sind sollten ENDLICH eine ernstzunehmende Baustellenüberwachung realisieren! Es darf nicht sein das man weiter auf das Glück hofft (wie damals beim Bahnofsdach!) und die Augen verschließt auf das nur nichts passiert.

EDIT 09.06.15
Mittlerweile wurde der Zaun im Gefahrenbereich massiv verstärkt.
Siehe Bilder vom 05.06.15 (link)
Es scheint das Gefahrenpotential wurde erkannt und versucht es zu beheben. Bleibt nur zu hoffen das dies weitreichendere Konsequenzen hat als nur ein paar Balken und Schrauben. Der Mangel an Bauüberwachung tritt hier erneut und verstärkt an den Tag. Falls diese Überwachung durch eine Bauleitung die ihren Namen verdient nicht besser wird, ist leider immer wieder mit großen Gefahren zu rechnen. Nicht immer können solche Hinweise als Lückenfüller fungieren. Ein tiefgreifendes Einschreiten aller Projektbeteiligter (nicht zuletzt der Stadt und dem Land als Verantwortliche für alle Besucher Stuttgarts!) ist dringend Nötig. 

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Der Bauzaun am Nordflügel

Impression_BauzaunS21_IMG_3720Am 30. Juli 2010 wurde am Posttrakt des Stuttgarter Kopfbahnhofes unter Polizeischutz ein Bauzaun aufgestellt. Mit diesem Zaun sollte der Abriss des sog. „Nordflügel“ des Hauptbahnhofes beginnen. Bereits nach wenigen Wochen war er mit Plakaten, Texten, Collagen, Karikaturen und allerlei Objekten beklebt und behängt. An diesem ca. 3m hohen Bauzaun nutzte die Bevölkerung zum ersten mal ebenso Einzeln und Individuell wie auch Spontan die Möglichkeit der Meinungsäußerung. Es entstanden empörte, ironische, polemische und kreative Wege mit denen viele einzelne Stuttgart 21 Gegner sich frei äußerten. Der Bauzaun gilt wohl daher auch als „soziale Skulptur im Sinne von Joseph Beuys“. Schon nach kurzer Zeit wurden sogar Führungen von Kunsthistorikern und Städtereisenden zum Zaun angeboten.

IMG_4110_hdr_o Der Bauzaun am Nordflügel weiterlesen

Stadt der Zäune

Neue Attraktion in Stuttgart – der Stadt die ihre Bauzäune so sehr liebt.

Foto – Bernd Riedel

Ob es nun ein kreatives Schild oder ernst gemeint ist wollte der Fotograf verständlicherweise nicht durch berühren des Zaunes testen. Tatsache bleibt aber das um ein weiteres Sinnloses Brachengelände ein Zaun errichtet wurde. Obwohl laut der letzten Bahnspekulationen evtl. sogenannte „Bauarbeiten“ von den Fildern aus best geplant sein sollen, bleibt abzuwarten ob und in wie vielen Jahren hier etwas passiert. Fakt bleibt jedoch das seit 21.01.12 der Veranstaltungsort „Röhre“ nicht mehr existiert. Und wie bei fast allem rund um das Immobilienprojekt Stuttgart 21 – es auch hier Stadt der Zäune weiterlesen

Der lange Weg in die Zukunft21

Update:
Aktion am 02.05.12 – siehe dazu Video von cams21.de
Selbst zur angekündigten Sperrung des Nordeingangs war die DB nicht Termingerecht in der Lage.

Ich bin ein verzaubertes größeres Bild - klick mich!Am 02.05. will also die Deutsche Bahn den Nordeingang des Hauptbahnhof Stuttgart schließen und über Gleis 1 provisorisch regeln.
Es soll wohl irgendwann mal ein Technikgebäude gebaut werden.
Man erinnere sich wie lange der Posttrakt des HBF schon abgerissen ist und was dort in dieser Zeit alles „gebaut“ wurde!
Man erinnere sich an unzählige Pannen und Fehler – zuletzt die Gravierendste der „Dachschaden der DB“ und auch die Unendliche Geschichte des „GWM“ und der unzähligen Fehlplanungen in dem Bereich! Immer noch ist mehr als Fraglich wie es da nach dem Gerichtlichen Stopp weitergehen soll.

Nun also wird erst einmal wieder ein neuer (sinnloser? … warum wurde den der Nordflügel abgerissen?) Zaun gebaut?

Nicht „nur“ Menschen im Rollstuhl sind betroffen. Wir leben in einer Gesellschaft mit immer mehr alten Menschen, die zwar noch aus eigener Kraft
laufen können, sich ihre Wege aber schon einteilen. Die Knie, die Knochen oder die Muskeln … Für viele sind Treppen Gift – und lange Umwege ebenso. Besonders dann, wenn es durch unübersichtliches Gelände geht. Oder ungeschützt im Freien ist (Regen, Wind, Schnee, Glatteis etc.) oder/und auf dem Weg dichtes Gedränge herrscht.

Alle drei Erschwernisse treffen auf den S21-Parcours zu:
1.) Er ist größtenteils im Freien, 2.) durch die irren Zickzack-Richtungsänderungen, Bauzäune und das geplante massive Baugeschehen hochgradig unübersichtlich, und 3.) wird es auf dem Abschnitt entlang dem Parkplatz nicht nur zu Stoßzeiten eng und voll zugehen, weil PKWs, die sich bisher auf 3 Bahnhofsvorfahr-Plätze verteilten, nur noch den einen, noch dazu verengten schmalen Schlauch am Ex-Nordausgang zur Verfügung haben werden.

Klaus Gebhard (Gründer der Parkschützer) hat dies in einer einfachen Grafik aufgezeigt.
Fakten ziemlich verständlich in einer Grafik – wäre schön wenn die Infos der DB auch so klar wären -> Mehr als 5 mal länger ist der Weg nun und zwar so lange bis zum Bau des provisorischen Querbahnsteigs.
Wann dieser gebaut wird – steht in den Sternen! (und zwar in denen die weiter weg sind als der Stern auf dem HBF Turm!)