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Festakt engagierter Bahnfans zu 100 Jahren Stuttgarter Kopfbahnhof

Anbei ein Video (vielen Dank @Kulturmicha) des Festaktes den Stuttgarter Bürger in Eigenregie weder von Stadt noch von DB unterstützt oder erwünscht zum 100 jährigen Jubiläum des Stuttgarter Hauptbahnhofes orgainsiert haben.

Kopfbahnhof im Jahre 2011
Die verbliebenen Reste des Kopfbahnhofes im Jahr 2022
Die verbliebenen Reste des Kopfbahnhofes im Jahr 2022
Die verbliebenen Reste des Kopfbahnhofes im Jahr 2022

100 Jahre Hauptbahnhof Stuttgart

Festveranstaltung im Rathaus und historische Sonderfahrten

Am 23. Oktober 2022 jährt sich die Inbetriebnahme des Stuttgarter Kopfbahnhofs an der Schillerstraße zum 100. Mal. Verkehrstechnisch und geschichtlich interessierte Bürgerinnen und Bürger haben deshalb für 20. bis 23. Oktober vielfältige Feierlichkeiten vorbereitet.

Sie beginnen am Donnerstag, dem 20. Oktober, um 18 Uhr im Großen Sitzungsaal des Stuttgarter Rathauses mit Festvorträgen, Bild- und Filmbeiträgen zur Würdigung des Bahnhofsjubiläums. Dort wird auch die von kompetenten Fachleuten erstellte Festschrift zu „100 Jahre Hauptbahnhof Stuttgart“ vorgestellt (siehe Anlage). Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei.

Zum eigentlichen Jubiläumswochenende werden sowohl am Samstag, 22.10., als auch am Sonntag, 23.10, jeweils 10 Sonderfahrten mit historischen Zügen zwischen dem Hauptbahnhof Stuttgart und Esslingen, Ludwigsburg, Korntal bzw. Stuttgart-Vaihingen durchgeführt. Neben historischen Wagen kommen dabei eine 101-jährige Dampflokomotive und weitere historische Lokomotiven zum Einsatz. Als Besonderheit werden auch Fahrten zum Abstellbahnhof angeboten.

Die Fahrkarten für die Sonderzüge können über www.100-jahre-hauptbahnhof-stuttgart.de online, aber auch als historische Kartonfahrkarten in den „Miniaturwelten Stuttgart“ und noch am Fahrtag in den Zügen bei den historisch gekleideten Museumseisenbahnern zu einem Preis von 15 Euro erworben werden. Natürlich gibt es auch günstige Kinder-, Familien- und Tagestickets.

Am Samstag, dem 22.10., ist zur Würdigung des Jubilars am Hauptbahnhof von 16.30 Uhr bis 17.30 Uhr eine Kundgebung mit diversen Wortbeiträgen und Musik des Gitarristen und Sängers
Dr. Jay vorgesehen.

An den Feierlichkeiten beteiligt sich auch die Ausstellung „Miniaturwelten Stuttgart“, die seit 2022 direkt gegenüber dem Hauptbahnhof besucht werden kann. Dort hat der geniale Modellbauer Wolfgang Frey den Bahnknoten Stuttgart und sein städtisches Umfeld im Zustand der 1980-er Jahre meisterhaft umgesetzt.

Noch im Jahre 1987 konnte Dr. Matthias Roser die damalige Bundesbahndirektion Stuttgart gewinnen, ein großes Jubiläumsfest „65 Jahre Stuttgarter Hauptbahnhof“ zu veranstalten. Danach wurden jedoch weder das 75- noch das 90-jährige Jubiläum gefeiert. Der Präsident des nun initiierten „Festkomitees“ Dr. Ing Hans-Jörg Jäkel dazu: „Der Kopfbahnhof hat es 2022 mehr als verdient, dass die Leistungen bei Planung, Bau und nunmehr 100 Jahren Bahnbetrieb angemessen gewürdigt werden.“

Zur Geschichte:

Am 23. Oktober 1922 nahm der Stuttgarter Hauptbahnhof an der Schillerstraße seinen Betrieb auf. In der ersten Baustufe waren die Gleise 9 bis 16, der markante Bahnhofsturm, der Südflügel und die große Schalterhalle errichtet worden. Dort, wo sich jetzt die Gleise 1 bis 8, kleine Schalterhalle und Mittelausgang befinden, lagen damals noch die Gleise zum Stuttgarter Zentralbahnhof an der Bolzstraße. Dieser völlig überlastete Bahnhof hörte am 23.10. exakt um 2 Uhr betrieblich auf zu bestehen und der neue Hauptbahnhof ging um 4.15 Uhr mit dem legendären Zug 561 nach Aalen in Betrieb. In der Fachwelt wurden die Kürze der Umstellungsphase und die bis ins Detail durchdachten Arbeitsabläufe hervorgehoben. Es war eine Meisterleistung der württembergischen Ingenieure und Eisenbahner.

Mit dem Hauptbahnhof gingen auch die entsprechenden Zulaufstrecken in Betrieb, die sich im Tunnelgebirge, den einmaligen Stuttgarter Überwerfungsbauwerken, kreuzungsfrei nach Bad Cannstatt, Feuerbach und Böblingen wenden und in der mittleren Ebene den Abstellbahnhof zunächst mit drei, wenige Jahre später mit fünf Verbindungsgleisen an den Kopfbahnhof anbinden. Der Ab-
stellbahnhof und das Bahnbetriebswerk Rosenstein mit Lokschuppen und Werkstätten wurden bereits 1919 in Betrieb genommen.

Hans-Jörg Jäkel

Festschrift „100 Jahre Hauptbahnhof Stuttgart“ (Link)
Einladung ins Rathaus (Link)
Informationsflyer zu Sonderfahrten (Link)

Archäologische Ausgrabungen am Nesenbach


Seit Anfang Februar sind im Baufeld des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs archäologische Ausgrabungen im Gange. Mitarbeiter des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart haben unter anderem Reste einer steinernen Einfassung des Nesenbachs entdeckt, die vermutlich aus dem 16. oder 17. Jahrhundert stammen, ebenso ein Stauwehr aus Holz, das im 17. Jahrhundert errichtet worden sein könnte.

Über das Alter und die stadtgeschichtliche Bedeutung der Funde können die Archäologen derzeit nur Vermutungen anstellen. Über detaillierte Ergebnisse der wissenschaftlichen Auswertung, die erst am Anfang stehen, wird das Landesamt für Denkmalpflege zu einem späteren Zeitpunkt informieren.

Klar ist die Zukunft dieser Funde. Diese erstrecken sich auf die volle Breite des geplanten Immobilienprojektes Stuttgart 21 und werden also für S21 komplett verschwinden. Die Holzfunde werden in den kommenden Wochen für tiefere Alterbestimmungen und Herkunftsanalysen zersägt und nach einer Bodenanalyse des Flussbettes (Sedimentablagerungen / Blütenpollen etc.) wird diese Geschichte der Stadt Stuttgart den Baggern zum Opfer fallen.

Zur Dokumentation / Mehr Bilder im Archiv  (link)

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass S21 abgebrochen werden muss.

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Vortrag: Mehr Stickoxyd und „Fein“staub durch Stuttgart 21

Am 16.04.2018 stellte nicht nur der Verkehrswissenschaftler Karlheinz Rößler im Stuttgarter Kopfbahnhof seine Studie zur Luftbelastung mit Stickoxid in den kommenden dreißig Jahren im Falle eines Weiterbaus von Stuttgart 21 vor, sondern es fand auch die erste Versammlung gegen Stuttgart 21 in der  kleinen Schalterhalle des Stuttgarter Haupfbahnhof statt. Sieben Jahre nach dem Fraport-Urteil von 2011, erteilte das Amt für öffentliche Ordnung einen entsprechenden Versammlungsbescheid. Mehr noch stellte sogar die Deutsche Bahn selbst die Stromversorgung für die technischen Anlagen der S21 Gegner.

Zur Dokumentation / Mehr Bilder im Archiv  (link)

Mit Dank an Eberhard Linckh für das Video

Mehr Informationen:
2018-04-16 PM Studie Feinstaub und Stickoxid durch S21
2018-04-16_Beitrag_Dr_Angelika_Linckh

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass S21 abgebrochen werden muss.

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Warteraum als „grüne Oase“?

Keine vier Jahre sind vergangen seit die Deutsche Bahn für ihr Immobilienprojekt Stuttgart 21 den Mittleren Schlossgarten abgeholzt, geschreddert und vernichtet hat. Seit dem ist es nicht mehr möglich mit ein paar wenigen Schritten aus dem Südausgang des Stuttgarter Kopfbahnhofes oder auch aus der Arnulf-Klett-Passage direkt unter die alten Parkbäume zu treten.

Vor diesem Hintergrund erscheint es nun enorm bitter und verlogen, dass ausrechnet der sogenannte „Einkaufsbahnhof“ nun mit einem Warteraum mit „grüner Oase“ wirbt.  Bebildert mit Bäumen würde der Raum Ruhe und Entspannung ausstrahlen wirbt die Werbereferentin auf deren Website. Was für ein Hohn und Spott wenn man bedenkt das all dies für viele Stuttgarter einer der Hauptgründe gegen das Sinnlose Milliardenloch Stuttgart 21 war. Wie man unter anderem auf der Seite der Baumpaten heute noch sieht, grenzte der Stuttgarter Kopfbahnhof bis 2012 direkt an eine REALE grüne Oase! Heute bleibt zur Entspannung nur noch ein stickiger Warteraum oder die herunter gekommene  versiffte Passage unter dem Arnulf-Klett“platz“. Vorbei die kühlende Wirkung in den heißen Sommern welche durch das Klima der Bäume und Wiesen entstand, lediglich wenige Schritte vom Querbahnsteig direkt an der Haupthalle des Bahnhofs entfernt.

Wer sich heute im Wartebereich der Deutschen Bahn im Stuttgarter Hauptbahnhof entspannt und dort ernsthaft an Bäume, Wiesen und Felder denkt sollte nicht vergessen wem er verdankt dass dies nicht mehr Realität sondern nur noch billiges Pixelwerk auf Klebefolie und von einer drittklassigen Werbefirma ohne Gespür für die Emotionen der Menschen ist.

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

„Die Geschichte des Widerstands“ aus dem Archiv

Leider gibt es die Quellseite http://leben-in-stuttgart.de/index.php?id=11 nicht mehr -> Inhalt war WaybackMachine
Hier nun auch für Google wieder zu finden:


1994 – Das Projekt wird erstmals vorgestellt

Heinz Dürr, der ehem. Vorstandsvorsitzende der DB AG sagte zu Stuttgart 21: „Die Art der Präsentation (von Stuttgart 21) im April 1994 war ein überfallartiger Vorgang. Gegner und Skeptiker sind nicht im Stande gewesen, die Sache zu zerreden. Ein Musterbeispiel, wie man solche Großprojekte vorstellen muss.“ (Zitat aus den Stuttgarter Nachrichten vom 14. Februar 1995) „Die Geschichte des Widerstands“ aus dem Archiv weiterlesen

Impressionen rund um den HBF

Kurz vor der PR-Show der DB (Baustellenbesichtigung für Jedermann) noch ein kleiner Rundgang am HBF. Wie man sieht wurden massenweise Bauzäune auf dem Gelände verteilt. (Sinnloserweise selbst direkt vor massiven Wänden) Baumaschinen wurden aufgefahren – manch Baggerballett wird sogar beleuchtet sein – selbst Fahrzeuge mit platten Reifen müssen für die Baushow herhalten. Aber keine Angst – es wird wieder mal für die meisten Besucher reichen. Auch wenn zig Termine bereits vor Jahren verpasst wurden, der Bürger wird mal wieder begeistert sein. Impressionen rund um den HBF weiterlesen

Rund um den Nordflügel 2010

Mal etwas im Archiv gekramt und einen Ordner rund um den sog. „schonenden Rückbau“ des Posttrakt (von der Bahn später „Nordflügel“ genannt) des Stuttgarter Hauptbahnhofes gefunden. Diese Bilder hatte ich so in der Zusammenstellung bisher noch nicht online (jeweiliges Datum unter den Bildern im Archiv). Teilweise sind die Bilder auch während Demonstrationen entstanden, während denen die DB provokant und besonders Lautstark weiter „Rückgebaut“ hatte.

Mehr Bilder auch hier (link)

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )