Nach nun 15 Jahren mit Livestreams über Handys, Medienarbeit drumherum und letztlich auch Vereinsarbeit sowie Rechtsthemen auf allen Ebenen ist nun ein Ende gekommen, das durchaus schwer im Magen liegt. cams21 hat mich seit dem Anfang meiner Berichterstattung rund um Stuttgart 21 und sehr vieles mehr begleitet. Anfangs war es für mich das, was es für Tausende andere über die Jahre war – ein Sicherheitsanker in einer turbulenten Zeit zwischen Baustellenblockaden, Polizeiketten, Polizeikesseln, Park- und Häuserräumungen, Aktionen des Zivilen Widerstandes und Hunderten Spontanversammlungen u.v.m. Ebenso waren die Streams auch die einzige Möglichkeit für viele, die nicht dabei sein konnten – sei es wegen der Entfernung, Krankheit oder aus anderen Gründen – die Ereignisse live zu verfolgen und sich ein eigenes, unverändertes Bild zu machen. Auch die Twitter-Arbeit, auf die man sich verlassen konnte, trug viel dazu bei, stets aktuelle Infos zu finden.
Ich startete in einer Zeit, als mir selbst viele Themen noch unbekannt waren. Ich wusste noch wenig über die Rechte, die ich habe, und die Pflichten, die es mit sich bringt, wenn die Polizei die Interessen rücksichtsloser Politiker und Konzerne durchsetzt aber natürlich nicht alles darf – ich wusste nur: Das, was in Stuttgart passiert, muss gezeigt werden! Die Leute, die hier ihre Gesundheit und Freiheit einsetzen, um einfach nur ihr Recht auf Meinungsäußerung zu leben, haben verdient, dass wenigstens jemand sieht, was sie zu sagen haben und was mit ihnen passiert. Das führte einen dann in Situationen, in denen man oft der einzige noch unabhängige Berichterstatter war und sich dann natürlich nicht mehr zurück ziehen konnte selbst wenn man es wollte/konnte. cams21 – Alles hat ein Ende nur die Wurst hat Zwei. weiterlesen →