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In memoriam Magda Bubetz

Vor vier Jahren verstarb Magda Bubetz – eine Holzbildhauerin, Künstlerin, Gründungsmitglied der „Grünen“, Grand-Dame bei „Stuttgart 21″ und Engagierte im wissenschaftlichen Tierschutz. Sie hatte viele offene Briefe zu vielen Themen aus 30 Jahren aktiver Arbeit veröffentlicht. Leider ist diese Website mittlerweile nicht mehr online. Wir vergessen Magda jedoch nicht!

Mit freundlicher Genehmigung der Angehörigen veröffentliche ich hiermit alle ihre Offenen Briefe erneut. In memoriam Magda Bubetz weiterlesen

Fotografischer Nachruf auf Magda Bubetz

An Ostern ist Magda Bubetz (* 05. 03.1924  Bielitz | † 23.04.2019 Stuttgart) von uns gegangen. Sie war immer da, drängte sich aber nie in den Fokus, wenngleich  sie auch immer vorne an der Bühne stand um ihre Botschaft zu zeigen. Jeder kannte Ihr Plakat – es war so einfach wie aussagekräftig und ließ keine Fragen offen:  KOPF BLEIBT OBEN

Sie trug es  immer, egal ob größte Sommerhitze oder im Regen, ebenso konsequent auch im tiefsten Winter und  im Schneetreiben. Ich war ganz sicher nicht auf allen Demos auf denen Magda Bubetz war, aber es waren trotzdem immer noch sehr viele! Um Ihr nun den Platz im Mittelpunkt zu geben habe ich hier nun alle Fotografien rausgesucht.

Mein Beileid den Angehörigen und Freunden.
Kopf bleibt Oben!

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Artenschutz? Stuttgarts Antwort!

Um zu verstehen, um was es beim Thema „Artenschutz“ hier in diesem Speziellen Fall eigentlich geht, muß nicht einmal ein allgemeines Gesetz gewälzt werden es reicht schon die Vorgabe vom Eisenbahnbundesamt! Ich zitiere hier nur ein paar Stellen daraus, sowie aus der Richtlinie zum Naturschutz der EU.

Aus der Richtlinie 92/43/EWG (link)

Der Eremit (Osmoderma eremita) ist ein Käfer aus der Unterfamilie der Rosenkäfer (Cetoniinae), er wird auch Juchtenkäfer genannt. Das seltene und unauffällig lebende Insekt ist im Anhang II und IV der FFH-Richtlinie, einer Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union, aufgeführt und ist dort als prioritäre Art eingestuft, für deren Art der Gemeinschaft … besondere Verantwortung zukommt.

Aus EBA Bescheid gemäß § 18 AEG i. V. m. § 76 Abs. 3 VwVfG und § 18 d AEG – „Großprojekt Stuttgart 21“, PFA 1.1, 5. PÄ Zentralisierung Abwasserreinigungsanlagen (link) Seite 6 und 8

11. […] ist die Baustelle so einzurichten, dass Eingriffe in den Wurzelbereich (im Sinne der DIN 18920) des Baumes mit der Kataster-Nr. 575 ausgeschlossen sind. Die Verlegung von Rohren, Leitungen u. ä. hat außerhalb des Nahbereichs dieses Baumes zu erfolgen. 

und

12. […] ist die Baustelle so einzurichten, dass Eingriffe in den Wurzelbereich (im Sinne der DIN 18920) des Baumes mit der Kataster-Nr. 270 ausgeschlossen sind und ein vertikaler und horizontaler Mindestabstand von 3 m zum Stamm bei der Verlegung von Rohren, Leitungen u. ä. eingehalten wird. […]

und

13. Für die Durchführung sämtlicher Maßnahmen einschließlich späterer Rückbau- und Rekultivierungsmaßnahmen […] c) im Raum des Wurzelbereichs der Bäume Nr. 270 und 575 gemäß DIN 18920 ist eine ökologische Bauüberwachung von der Vorhabenträgerin zu stellen. Die Ökologische Bauüberwachung hat sicherzustellen, dass alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden, um Beeinträchtigungen von Vegetationsbeständen und andere nachteilige Umweltauswirkungen sowie Umweltschäden wirksam zu verhindern.

Weiter auf Seite 8 wird erklärt WAS der „Wurzelbereich“ ist!

Der Wurzelbereich nach DIN 18920 umfasst anders
als in den Antragsunterlagen dargestellt die Bodenfläche unter der Kronentraufe zuzüglich 1,5 m.

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Die Realität in Stuttgart – unter sogenannter „Kritischer Begleitung der Politik“ und vor dem Hintergrund das die Ökologische Bauüberwachung im Interesse und im Aufgabenbereich des BUND liegt -sieht leider GANZ anders aus! 

Am Baum „270“ (wie er vom EBA genannt wird) wurde immer weiter die „Schutzzone“ eingeschränkt! Schon von Anfang an war sie maximal wenn überhaupt – der geforderte Kronendurchmesser PLUS 1,5 Meter – mittlerweile ist die „Schutzzone“ fast schon bis zum Stamm eingeschränkt worden! Bilder vom 19.05.2014

Am Baum „575“ wird es noch eindeutiger was hier von „Naturschutz“ gehalten wird! Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass neben den Vorschriften des EBA, dies ein Teil der sogenannten „Schlichtung“ war! Die Schlichtung auf welche sich ja sehr viele Projekt-Betreiber incl. „Kritische Begleiter“ gerne berufen. Bilder vom 19.05.2014

Hier wurde einfach mal – im Sichtschutz des Gebäudes – ein Aufenthaltsbereich/Biergarten mitten in die „Schutzzone“ gebaut! Wie man unschwer erkennen kann – fast bis an den Stamm heran! Genauso wie beim anderen Baum wurde damit die schon vorher gerade mal „Kronendurchmesser“ große Zone über die Jahre einfach massiv zurück gebaut!  

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WO bitte schön ist hier die Ökologische Bauüberwachung? Wenn es eine gibt WIESO stimmte diese diesen Einschränkungen zu? Wurde der dann angefertigte Bericht der Bauüberwachung an den BUND gegeben? Wenn ja warum wurde das nicht Kritisiert? WO bitte schön ist hier die hochgelobte sogenannte „Kritische Begleitung“ des Projektes durch die Politik? 

Und um dem Stammtisch-Argument „Och die schon wieder mit ihrem Naturschutz“, gleich etwas entgegen zu setzen: Von mir aus ist das für manche vielleicht nur ein kleines Thema, dass manchem nicht so wichtig ist. ABER wenn diese „Kleinigkeiten“, die jeder Laie erkennt, schon nicht eingehalten werden – Was passiert dann sonst noch so wenn es wirklich offensichtlich KEINE funktionierende Bauüberwachung gibt? Da geht es dann nicht „nur“ um Käfer, da geht es dann um wesentlich mehr!  

Wer mehr Bilder sehen will – Bitte. Aber die Realität könnte sich jeder wirklich Interessierte / Begleiter auch direkt vor Ort anschauen – wenn er/sie den wollte…

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Kommentar zur UA-S21 Ablehnung der Grünen

Die sog. „Grünen“ lehnen die Forderung der „Linken“ ab – Kein Untersuchungs-Ausschuss zu Stuttgart 21 im Bundestag.

This is a little story about four people named Everybody, Somebody, Anybody, and Nobody.
There was an important job to be done and Everybody was sure that Somebody would do it.
Anybody could have done it, but Nobody did it.
Somebody got angry about that because it was Everybody’s job.
Everybody thought that Anybody could do it, but Nobody realized that Everybody wouldn’t do it.
It ended up that Everybody blamed Somebody when Nobody did what Anybody could have done.

©2014 Alexander Schäfer - Matthias Gastel (Bündnis 90/Die Grünen)
©2014 Alexander Schäfer – Matthias Gastel (Bündnis 90/Die Grünen)

Als die sog. „Grünen“ in Baden-Württemberg an die Regierung kamen, tönten sie groß herum von einer angeblichen Kritischen Begleitung des Immobilienprojektes Stuttgart 21. Mehr als Lippenbekenntnisse blieben es aber nicht. Selbst die kleinsten Ansätze und Chancen wirklich kritischer Begleitung blieben ungenutzt. Das fing schon mit Grundlegendem an, als beispielsweise die Baumfäller in Rot-Grünem Auftag, Anfang 2012 anrückten brachten die sog. „Grünen Begleiter“ es nicht einmal fertig für ausreichenden Schutz europaweit geschützter Tiere zu sorgen. Sie schauten nicht einmal zu als die eigenen Fälltrupps diese in die Schredder warfen. Und übrigens ganz nebenbei ALLE Versprechungen der sogenannten „Schlichtung“ zum Thema Bäume in den Wind schlugen als gäbe es da gar keine Versprechen!

Seit dem ging es immer so weiter bis nun zu diesem Beispiel der Projektförderung, oder wie es die sog. „Grünen“ gerne bezeichnen: „kritische Begleitung“. Mit fadenscheinigsten Begründungen werden Chancen ignoriert. Der Sprecher der Grünen, Matthias Gastel war erst vor kurzem noch, unter Beifall, in Stuttgart bei einer Konferenz zu 20 Jahren Bahnpolitik (sww berichtete) aufgetreten. Hatte er dort noch große Worte gegen Dirk Fischer (CDU) geschwungen, tut er jetzt diesen Antrag auf einen Untersuchungsausschuss als angeblich falsches Mittel ab. Um Statt dessen was zu tun – weiter genauso „kritisch Begleiten“ wie bisher? Na dann Prost Mahlzeit!

PM des „Aktionsbündnis gegen S21“ vom 15.05.2014 (PDF)

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )