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BUND kritisiert Ablasshandel der Bahn beim Untertürkheimer Abstellbahnhof

Organisation fordert Aufwertung verwilderter Weinberge in Stuttgart statt Maßnahme in Schwäbisch Hall.

Der Erörterungstermin ist sehr unbefriedigend verlaufen. Zur Lösung der naturschutzfachlichen Probleme beim Umbau des Untertürkheimer Abstellbahnhofs hatte der BUND im Juli konstruktive Vorschläge für die Umsiedlung der Mauereidechse und für den nahezu totalen Verlust der Lebensräume für Wildbienen gemacht. „Wurden die Vorschläge intensiv geprüft und mit welchem Ergebnis? Warum geht die Bahn nicht auf die Naturschutzverbände zu?“, fragte Dr. Wolf-Dietrich Paul vom Kreisverband Stuttgart und Vertreter des BUND bei der Erörterungsverhandlung zur Planfeststellung. Erst nach mehrmaliger Nachfrage wurde klar: Offenbar wurden die Vorschläge des BUND alle verworfen. Der Natur- und Umweltschutzorganisation liegt weder eine schriftliche Antwort vor, noch begründete die Bahn die Ablehnung bei der Erörterungsverhandlung ausreichend. „Meines Erachtens ist dies ein erheblicher Verfahrensfehler“, kritisiert Paul.

Dabei hatte der BUND es ausdrücklich begrüßt, dass die Bahn auf seine langjährigen Vorschläge eingegangen ist und nun endlich bahneigene Flächen für die Eidechsen-Umsiedlung zur Verfügung stellen will. „Die Gehölzauflichtungen der Bahnböschungen werden aber nur bei sorgfältiger Umsetzung und gesicherter regelmäßiger Pflege Erfolg haben, sonst wachsen sie wieder zu und die Eidechsen können sich nicht vermehren“, betont der BUND. Eidechsen im Baufeld zu belassen, lehnt er kategorisch ab. Um sie alle umsiedeln zu können, hat die Natur- und Umweltschutzorganisation der Bahn Vorschläge für Erweiterungsflächen in Zazenhausen und Freiberg unterbreitet.

Beim Neubau des 11,67 Hektar großen Abstellbahnhofs geht es aber nicht nur um die große Population von 4.000 bis 5.000 nach europäischem Recht streng geschützten Mauereidechsen. Die Bahn vernichtet nach ihren eigenen Unterlagen 7,3 Hektar Biotopfläche. Damit gehen wertvolle Lebensräume für Insekten ohne Kompensation verloren, vor allem für die national geschützten 34 Wildbienenarten (5,4 Hektar) sowie Heuschrecken (3,5 Hektar). Mit der vom Aussterben bedrohten Sandrasen-Kegelbiene, Matter Natternkopf-Mauerbiene, Sand-Blattschneiderbiene und Blauflügeliger Sandschrecke wurden am Abstellbahnhof vier national geschützte Insektenarten von hoher naturschutzfachlicher Bedeutung nachgewiesen.

Als Ausgleich will die Bahn 1,5 Millionen Ökopunkte erwerben und damit die Aufwertung eines Eichen-Hainbuchenwaldes finanzieren. „Trocken-warme Lebensräume in Stuttgart durch Waldaufwertung in Schwäbisch Hall zu kompensieren, ist fachlich unvertretbar, auch wenn es rechtlich möglich sein sollte“, betont Paul vom Kreisvorstand des BUND. „Wir lehnen diesen Ablasshandel ab und verweisen auf unsere Alternativvorschläge, die der Bahn seit langem vorliegen. Die Gründe für die Ablehnung blieben bei der Verhandlung völlig unklar.“

Schon beim Abschnitt 1.6a (Interregiokurve) schlug der BUND die Aufwertung verwilderter, nicht mehr benötigter Mauerweinberge in den oberen Neckarvororten vor – ohne Erfolg. Durch Entbuschung, regelmäßige Pflege und Reparatur von Trockenmauern könnten wieder wertvolle trocken-warme Lebensräume entstehen und so dem Insektensterben entgegengewirkt werden. Ein gutes Beispiel ist eine Maßnahme des Liegenschaftsamts an der Deponie Einöd im Stuttgarter Stadtteil Hedelfingen, wo ehemalige Weinberge freigelegt und als Biotope gepflegt werden. Der Gemeinderat der Stadt Stuttgart fordert einen Ausgleich in Stuttgart und die Stadtverwaltung hat eigene Alternativflächen benannt. Auch hier begründete die Bahn die Ablehnung während der Verhandlung nicht.

PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)

„Die Geschichte des Widerstands“ aus dem Archiv

Leider gibt es die Quellseite http://leben-in-stuttgart.de/index.php?id=11 nicht mehr -> Inhalt war WaybackMachine
Hier nun auch für Google wieder zu finden:


1994 – Das Projekt wird erstmals vorgestellt

Heinz Dürr, der ehem. Vorstandsvorsitzende der DB AG sagte zu Stuttgart 21: „Die Art der Präsentation (von Stuttgart 21) im April 1994 war ein überfallartiger Vorgang. Gegner und Skeptiker sind nicht im Stande gewesen, die Sache zu zerreden. Ein Musterbeispiel, wie man solche Großprojekte vorstellen muss.“ (Zitat aus den Stuttgarter Nachrichten vom 14. Februar 1995) „Die Geschichte des Widerstands“ aus dem Archiv weiterlesen

Erörterungstermin Planänderungsverfahren für das Grundwassermanagement

EinspruchDie gegen die ausgelegten (Änderungs-) Pläne rechtzeitig erhobenen Einwendungen und die eingegangenen Stellungnahmen der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange werden gemäß § 73 Abs. 6 Landesveıwaltungsverfahrensgesetz (LVwVfG) in einer Erörterungsverhandlung am

Montag, den 15. Juli 2013, ab 9.00 Uhr
Dienstag, den 16. Juli 2013, ab 9.00 Uhr
Mittwoch, den 17. Juli 2013, ab 9.00 Uhr

im Stage Apollo Theater Stuttgart, Plieninger Straße 102, 70567 Stuttgart-Möhringen (SI-Centrum) erörtert (Einlass ist um 8.45 Uhr).

Die Eröıterungsverhandlung gliedert sich grundsätzlich nach Sachthemen. Einwendungen von Privatpersonen werden beim jeweiligen Sachthema erörtert.

Tagesordnung siehe PDF

Wichtig:
Teilnahmeberechtigt sind ALLE (+10.000) EinwenderInnen!
Bei Bedarf wird die Erörterungsverhandlung am Donnerstag, den 18. Juli 2013, um
9.00 Uhr fortgesetzt.
Es erfolgt keine gesonderte Einladung der einzelnen Einwender zu dieser
Erörterungsverhandlung. Da mehr als 50 Benachrichtigungen vorzunehmen wären, wird die persönliche Benachrichtigung der Einwender durch diese PDF öffentliche Bekanntmachung ersetzt.