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FFH-Gebiet Rosensteinpark wird gerodet

Anstehende Rodungen bedrohen die Bäume im FFH-Rosensteinpark

Rodungen EhmannstrIn Stuttgart haben Schutzgebiete oder schutzwürdige Parks und Gärten schon lange keine Bedeutung mehr. Das zeigt u.a. die Vernichtung eines Großteils des Mittleren Schlossgartens vor drei Jahren, als hier am 1. Oktober 2010 kurz nach Mitternacht unter einem unglaublich hohen Polizeieinsatz – zusammengezogen aus allen Bundesländern – mit der illegalen Fällung von bis zu 200 Jahre alten Parkbäumen im Mittleren Schlossgarten begonnen wurde. Schon einen Tag zuvor, am Schwarzen Donnerstag (30.09.2010), ging die Polizei brutal mit Wasserwerfern und Tränengas auf friedliche Demonstranten los.
In den nächsten Tagen (7.10.? oder 15.10.? oder ….?) wird die Polizei wieder einmal dafür sorgen, dass Bäume für ein höchst umstrittenes Bahnprojekt (Stuttgart 21) gefällt werden dürfen – und das in einem FFH Landschaftsschutzgebiet, den Rosensteinpark. Die Polizei wird dabei nicht die Interessen von Bürgern und eines ihrer Erholungsgebiete schützen, sondern die Interessen von Wirtschaftsunternehmen, Konzernen und ihnen zur Seite stehenden Politikern vertreten.
Die Fotos zeigen die gefährdeten Bäume sowohl beim Schloss Rosenstein, wo ein B14 Straßen- sowie ein S21-Tunnel geplant sind, als auch im Rosensteinpark entlang der Ehmannstraße, wo diese als Logistikstraße in den Park verlegt werden soll.

Vorangegangene Baumfällungen an der Ehmannstraße siehe:
Wieder Baumrodungen im Schutze der Polizei.

Weitere aktuellen Infos zum Thema

( Wolfgang Rüter auf schaeferweltweit.de )

Belastung für die Stadtgebiete

Seit ein paar Jahren warnen die Gegner des Projektes Stuttgart 21 vor den Belastungen für die Stadtgebiete durch die Großbaustelle. Bisher waren diese Beeinträchtigungen nur theoretisch zu erkennen. Die „Baustelle“ bestand bisher, zumindest im Stuttgarter Raum, nur aus großspurigen Planungen und nicht realisierbaren Zeitplänen. Nun können im Bereich Fasanenhof / Fildertunnelbaustelle langsam die jahrelangen Folgen des Sinnlosen Großprojektes betrachtet werden. Die Anwohner der Innenstadtgebiete sowie aus den Bereichen der Tunnelmündungen (Feuerbach, Obertürkheim, Wangen usw.) sollten sich dringend die Zeit nehmen dort vorbei zu schauen.


Zur Dokumentation

Der Preis für dieses Projekt ist Belastung für die Stadtgebiete weiterlesen

Nächtliches Rohrballett

Rohre sind zum Auf- und Wiederabbau da, valerie und valera

Baumaschinen harrscharf neben dem Auto und Arbeiten mit schwebender Last über dem parkenden Auto
Baumaschinen haarscharf neben dem Auto und Arbeiten mit schwebender Last über dem parkenden Auto ©Wolfgang Rüter

Was tut sich nachts bei den blauen Rohren? Antwort: Nachts sind nicht nur alle Katzen grau. Das dachten sich vergangene Nacht wohl auch die Firmen Hölscher Wasserbau (HW) und Hydromontagen, als sie in der Ossietzkystraße in einer Nacht- und Nebelaktion die bereits seit längerem aufgeständerten und montierten Rohre wieder demontierten um sie anschließend vor dem Gebäude Kriegsbergstraße 30 in „Kopfhöhe“ wieder aufbauten. Das zeigt, genauso wie z.B. kürzlich im Rosensteinpark, wo ebenfalls bereits vergrabene und verlegte Rohre wieder ausgebuddelt und demontiert wurden, wie bestgeplant (?) hier alles ist. Dass bei diesen nächtlichen Aktionen – anscheinend damit es keiner sieht – Straßen, in denen auch unbeleuchtete, selbstfahrende Hebebühnen eingesetzt werden, nicht ordnungsgemäß gesperrt und gesichert werden, ist schon dreist. Zudem gab es weder Hinweise auf diese Aktivitäten noch Parkverbote rund um den Schauplatz. Und so wurden mit den am Kran aufgehängten, schwebenden Lasten (Rohre) dicht über parkenden Autos gearbeitet und Baumaschinen gefährlich dicht und nur knapp handbreit neben den Autos in Stellung gebracht. Ein darüber empörter Autofahrer, wollte von dem verantwortlichen „HW-Bauleiter“ wissen, an wen er sich zu wenden habe, wenn sich herausstellen sollte, dass sein Auto ev. Kratzer o.ä. erlitten habe, was in der Dunkelheit nicht zu erkennen sei. Die Antwort des „HW-Bauleiters“ war schroff und es schien ihn auch irgendwie nicht weiter zu kümmern. Der besorgte Autofahrer könne ja die Polizei rufen.

Bleibt noch die Frage dieser nächtlichen Aktion offen, was die verantwortlichen Behörden, die Polizei und Berufsgenossenschaft, die DB usw. dazu zu sagen haben und letztendlich wer die Kosten für derartige Murksarbeiten zahlt.

10.07.13 – Wolfgang Rüter
( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Rosensteinpark – Folien visualisieren Eingriffe

Der Umwelt- und Technikausschuss des Gemeinderates Stuttgart befasste sich am 14.05.13 unter anderem mit dem Themenkomplex „Baumfällungen im Rosensteinpark“. Neben einer Live-Übertragung und damit nun auch öffentlicher Dokumentation von cams21 (bedauerlicherweise bietet das Rathaus bei ihren Sitzungen keine generelle transparente Übertragung/Archiv ihrer öffentlichen Sitzungen an) besuchte Wolfgang Rüter die Sitzung und dokumentierte die dort gezeigten Folien. An zwei von ihnen kann man besonders anschaulich die geplanten Eingriffe der nächsten Jahre grob erkennen.

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Wobei auffällt das die bereiche in denen Eingriffe stattfinden sollen wohl sehr wohlwollend begrenzt eingezeichnet sind. Gut erkennt man das an dieser Folie welche den Teil der Eingriffe von Stuttgart 21 darstellen soll

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Betrachtet man hier die „kleinen“ gelben Flächen am Neckar und schaut sich dann diese drei Folien an 123 und kennt man die Baum bestandenen Hänge dort – fragt man sich schon was man von der also optimistischen Darstellung halten soll. Für Ortsunkundige oder Leute die mit Karten nicht so wirklich zurecht kommen — die folgenden Bilder zeigen so ziemlich den kompletten Bereich welchen allein diese drei verlinkten Folien EINZELN betreffen – alles was man dort sieht liegt im Baubereich dieser drei einzelnen Folien.

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Direkt dort wo die Folien keine Bäume „zur Fällung“ berücksichtigen werden die Tunnel in den Rosenstein schneiden – direkt unter Bäumen wie diesen hindurch:

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Frage mich wirklich ob die Menschen im Gemeinderat die sich mit solchen Grafiken, Tabellen und Zahlen begnügen wirklich Ortskundig sind – vielleicht wäre es besser zu beurteilen wenn Sie sich vor Ort erklären lassen wo diese Tunnel verlaufen. Möglicherweise sollten sie sich einmal an diese Stelle stellen:

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nach oben blicken und sich überlegen was den da passieren wird wenn ein derartiger Eingriff, wie auf diesen drei unschuldig daher kommenden Folien verharmlosend getrennt dargestellt, wenige Meter oder gar Zentimeter unter ihren Füßen gemacht werden soll…

Wieder einmal wird massiv in Bereiche eingegriffen werden in denen hunderte Jahre alte Lebewesen stehen – wesentlich länger schon als so mancher der sie heute unbedarft opfert selbst in dieser Stadt herum rennt.

Siehe auch
Folien als Download bei BAA
Bilder aus dem Rosenstein (nicht nur aus dem Baustellenbereich aber ein kleiner Querschnitt des Landschaftsparks Rosenstein als beliebtes Naherholungsgebiet)
Seite über den Rosensteinpark
Mehr Artikel bei SWW
Faszination Rosensteinpark und seine Tierwelt

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Rundgang durch Schuttgart

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©2013 – Wolfgang Rüter – Mehrere „Pufferwehre“ für S21

Fotograf und ebenso freier Journalist Wolfgang Rüter war am Vatertag auf einem Rundgang durch die Landeshauptstadt. Den Hauptaugenmerk richtete er hierbei auf aktuelle Baustellen des Immobilienprojekts Stuttgart 21 und der Stadtbahn U12. Seine Bilder zeigen eine Stadt zwischen Schutt, Dreck und Baukränen, welche schon jeden ankommenden Besucher in einer Baustelle begrüßt. Die Züge die Stuttgart erreichen tun dies unter den trostlosen Resten eines von der DB gezeichneten Daches des bis vor wenigen Jahren noch gut gepflegten und gut funktionierenden Hauptbahnhofes. Teils zeigen seine erschreckenden Impressionen auch die wohl zukünftigen Prellböcke des, ich nenne es mal „Notbahnhofes“, welcher in kürze den zurückgeschobenen „neuen“ Bahnhof während der vielen Jahre Bauzeit von S21 darstellen wird. Begleiten Sie den Fotograf durch die Stadt des Staubes und der Baukräne auf dem „Stadtrundgang an Himmelfahrt 2013“ (scheint eher eine Höllenfahrt zu werden.)

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Hölscher im Juchtenkäfer Schutzbereich

Bagger im eingezäunten SchutzbereichWozu gab es eigentlich einen Schutzzaun um die von der Fällung ausgenommenen Platanen, wenn Hölscher hier frei-fröhlich Rohrständer aufbauen und mit Baggern in den Schutzbereich einfahren darf? Und auch sonst ist die zu einer Brache gewordene Fläche des einstmals zusammenhängenden Mittleren Schlossgartens – dieser Name ist längst nicht mehr gerechtfertigt – zu einem Experimentierfeld vieler Firmen geworden, die nicht zur Verschönerung und Lebensqualität beitragen. – Zur Dokumentation –

( Gastartikel von Wolfgang Rüter auf schaeferweltweit.de )

Rohre durch die Brache – Wurzelbereich der Juchtenkäfer-Platane eingeengt

09.03.13 Gastartikel von Wolfgang Rüter.

Weniger als die Hälfte Platz lässt man der Juchtenkäfer-Platane
Weniger als die Hälfte Platz lässt man der Juchtenkäfer-Platane

In dieser Woche wurden Rohrkrümmer, Zubehör und Rohrständer in die Brache geschafft und aufgestellt. Außerdem wurde der Wurzelbereich um die Juchtenkäfer-Platane herum drastich eingeengt und der hölzerne Schutzzaun näher an den Stamm herangerückt, Rohrtrassen angelegt und mit Schotter verfüllt. Demnächst soll dann das Rohrnetz zwischen Südseite Hauptbahnhof und Neckartor miteinander verbunden werden.
Zur Dokumentation

Baumrodungen im Schutze der Polizei

Rosensteinpark_mit_klaffender_Wunde_DSC4812Eigentlich müsste es genau umgekehrt sein. Nicht die verwerflichen Rodungen und Baumfällungen, dazu noch in einem FFH Landschaftsschutzgebiet, dürften von der Polizei geschützt werden, sondern die, die die Bäume davor schützen. Denn die Menschen brauchen die Natur, aber die Natur braucht den Menschen nicht, vor allen Dingen nicht diejenigen, die im Firmenschild zwar Landschaftspflege stehen haben aber Bäume und Sträucher in einem FFH Landschaftsschutzgebiet brachial mit einem Woodcracker roden, so wie es am Montag wieder einmal in Stuttgart geschehen ist – am Rande des Rosensteinparks an der Ehmannstraße. Dabei ist die Polizei in einer gefühlten Übermacht von 1:100 vor Ort gewesen. – Zur Dokumentation –

( 25.02.13 Gastartikel von Wolfgang Rüter )

Gerichtsverhandlung wegen Ankettung an einen Baum vertagt

(Gastartikel von Wolfgang Rüter)

Die Angeklagten mit ihrem Rechtsanwalt und Rechtsbeistand vor dem Amtsgericht Stuttgart

Am Donnerstag, 5. Juli 2012, fand vor dem Amtsgericht Stuttgart der Prozess gegen die drei Angeklagten Tobias H., Simon G. und Heiko R. statt. Sie hatten sich am 30. 09.2010 an einen Baum im Mittleren Schlossgarten nahe des ehemaligen ZOB-Geländes um einen Baum herum, durch Rohre geschützt aneinander gekettet, um diesen – und symbolisch auch andere Bäume – vor dem Fällen zu schützen. Vom Gericht und von der Staatsanwaltschaft wird ihnen Nötigung und Widerstand gegen Gerichtsverhandlung wegen Ankettung an einen Baum vertagt weiterlesen