Archiv der Kategorie: Stuttgart21

Zürich – Ein Gebäude zieht um.

Tja die Schweiz zeigt mal wieder was möglich ist – wenn man will.

Weiterer Bericht und auch im Spätzlesender wird berichtet.

In Stuttgart glänzt man hingegen lieber mit sinnlosem Abriss von zb. der Wüttembergischen Eisenbahndirektion oder besser – blamiert sich mit dem nun schon Monate verzögerten versuchten Abriss des Denkwürdigen Schlossgartenflügels bei dem nicht nur Passanten sondern ganze Bahnsteige und Züge gefährdet werden.

EDIT
Auch Berlin kann sowas: Video + Bericht

FlügelTV: Über der Brache

Mit einer neuen Interviewstrecke mit dem Titel „Über der Brache“ meldet sich FlügelTV zu den aktuellsten Hintergrundthemen zum Immobilienprojekt Stuttgart21.
Elisabeth und Frank Schweizer stellen dafür ihre Dachterrasse (Seit Monaten indirekt bekannt durch die Webcam) in der Kernerstraße zur Verfügung. Ich selbst durfte auch schon die Aussicht nutzen.

Die bisher entstandenen 5 sehr interessante Interviews die ich hier hervorheben möchte.

Frank Schweizer im Gespräch mit Ulrike Braun

Frank Schweizer im Gespräch mit Gangolf Stocker, Stadtrat SÖS

Frank Schweizer im Gespräch mit Peter Dübbers, Dipl.-Ing.

Frank Schweizer im Gespräch mit Uwe Dreiss, Prof. Dr. jur. Dipl.-Ing. M.Sc.

Frank Schweizer im Gespräch mit Eisenhardt von Loeper, Dr. jur.

Herzlichen Dank an alle Beteiligten und FlügelTV für die Übertragung.

Sarkasmus, blanker Hohn oder schlichte Dummheit?

Das hier verlinkte Schreiben von Staatssekretär Ingo Rust (SPD), erhielt ein Bürger auf seine Bitte, um einen Gesprächstermin zur Genehmigung einer Kunstinstallation mit dem Namen „Unser Pavillon“.

FinMIst_120521

Ich frage mich nun ganz einfach, ob das nun vor schlichter Sarkasmus, blanker Hohn oder Schlicht und Einfach Dummheit ist die man dort lesen kann.
Mit sehr viel gutem Willen kann man es noch als unpassenden respektlosen Scherz verstehen.

Zur Erinnerung für nicht Stuttgarter und Leute wie Herrn Rust, der Schlossgarten von dem er hier schreibt ist genau der gleiche welcher in großen Teilen am 15.02.12 dem Immobilienprojekt Stuttgart21 geopfert wurde.

S21 Gegner tritt Haft an

Jetzt (11 Uhr) ist es soweit.
In diesem Minuten tritt Mark Pollmann seine Haft an weil er sich für seine Überzeugung nicht beugen will. Begleitet von einer Mahnwache in Rottenburg fängt seine Haft für 10 Tage jetzt um 11 Uhr in der Justizvollzugsanstalt Rottenberg an. Hier noch einmal seine Stellungnahme zum Thema.

Was kann man tun um Mark zu zeigen das er nicht allein steht?
Zb. Einen Brief oder eine Postkarte schreiben – seine Postanschrift für die nächsten 10 Tage:

Mark Pollmann
c/o Justizvollzugsanstalt
Schloß 1
72108 Rottenburg

Postaktion der Parkschützer

Natürlich sind auch angemeldete Demos sowie Spontandemos im Rahmen der Grundrechte alle Deutschen und vieles mehr denkbar.

Bisheriger Artikel von BAA zum Thema
Anfahrtsinfo für Menschen die zur JVA fahren möchten.

10 Tage Haft für die Überzeugung das Richtige zu tun.

An diesem Freitag, den 25.5.2012 wird Parkschützer Mark Pollmann für 10 Tage freiwillig ins Gefängnis gehen. Er ist aus tiefer Überzeugung sicher das richtige getan zu haben als er Mitte 2010 im damals noch bestehenden Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofes für dessen Erhalt und gegen das Immobilienprojekt Stuttgart 21 demonstriert hat. Daher ist er nicht bereit, eine Geldstrafe od. Sozialstunden in Höhe von 10 Tagessätzen zu leisten. Zu dieser Strafe wurde er vom Amtsgericht Stuttgart im Januar 2011 im Rahmen der Nordflügel-Prozesse verurteilt.

Freunde und Bekannte verabschieden ihn daher am abgerissenen Nordflügel (ca. 8 Uhr), dann wird er zur Justizvollzugsanstalt Rottenburg gebracht und dort seine Haft antreten.

In Rottenburg informieren die Parkschützer um 10 Uhr auf dem Marktplatz mit einer Mahnwache (Unterstützung erwünscht), der Haftantritt ist um 11 Uhr an der JVA Rottenburg.

Marc Pollmann´s Statement zum Thema:

„Mit meinem Protest im Nordflügel des denkmalgeschützten Bonatzbaus habe ich am 26. Juli 2010 mit vielen anderen gegen den staatlich legitimierten Vandalismus am historischen, kulturellen und stadtökologischen Erbe Stuttgarts zum steuerfinanzierten Rückbau der Schiene mit dem Projekt Stuttgart 21 protestiert.

Dafür wurde ich am 17. Februar 2011 zu 10 Tagessätzen verurteilt. Den Freikauf durch Geldzahlung lehne ich ab. Auch das Ableisten gemeinnütziger Arbeit zur Entgehung der Freiheitsersatzstrafe lehne ich ab. In Verbindung mit meiner Aufklärungsarbeit zu Hintergründen und Alternativen zu Stuttgart 21 u.a. auf Informationsveranstaltungen auch in Schulen, an der Mahnwache und vieles mehr habe ich in den letzten Jahren tausende von Stunden unentgeltlicher gemeinnütziger Arbeit geleistet. Von daher möchte ich die mir von der Staatsanwaltschaft Stuttgart zugewiesene Rolle in diesem schmutzigen Spiel ablehnen, bei dem die wahren Kriminellen und ihr Tun gedeckt und jene kriminalisiert werden, die auf das vielfache Unrecht in Verbindung mit dem Projekt aufmerksam machen.

Stattdessen gehe ich ersatzweise für 10 Tage in Haft, wie ich am 17. Februar 2011 beim Prozess im Gerichtssaal vor der Urteilsverkündung Richter und Oberstaatsanwalt bereits ankündigte.“

Zu meinen Gründen der Nordflügelbegehung habe ich mich vor Gericht in Einlassung und Schlusswort (letzteres als Gleichnis formuliert) ausführlich geäußert:

http://www.parkschuetzer.de/statements/65239

Heute, nach den Erfahrungen knapp zwei Jahre nach unserem Protest im nun abgerissenen Nordflügel sowie Eineinviertel Jahre nach dem Prozess hat sich an meiner Einschätzung nichts geändert – ganz im Gegenteil, viele Befürchtungen haben sich bereits jetzt bestätigt. Wenn ich mir die neu entstandenen Plätze der Schande rund um ehemaligen Park und Bonatzbaustumpf im Herzen unserer Stadt als quasi neue Visitenkarte anschaue, bin ich froh und glücklich, mich damals dazu entschlossen zu haben.

Die Erfahrung zeigt: wer sich der Wahrheit verweigert, wird im Irrtum lernen. Möge Stuttgart an diesem Irrtum S 21 nicht auf Dauer festhalten, denn bei aller bereits jetzt angerichteten sinnlosen Zerstörung ist ein Ausstieg aus diesem sinnlos-korrupt- gefährlichen Wahnsinn noch immer möglich. Denn Stuttgart 21 ist gescheitert – so oder so. Die Frage ist nur, wie lange noch sich die Verantwortlichen um diese Erkenntnis herum drücken wollen. Je länger das dauert, um so größer der Schaden für Stuttgart und seine Bürger, den Bahnverkehr und den Steuerzahler.

Viele Grüße,

Mark

Update:
Infos zum genauen Ablauf bei BAA

Update2:
Schreibt Mark während seiner Haftzeit doch einen Brief oder eine Postkarte -> Info

Postanschrift:
Mark Pollmann
c/o Justizvollzugsanstalt
Schloß 1
72108 Rottenburg

Update3:
Neuer BAA Artikel (ersetzt den ersten)
Anfahrtsinfo für Menschen die zur JVA fahren möchten.

Rosensteinpark vs. S21 und Rosensteintunnel

Der Rosensteinpark braucht dringend unsere Aufmerksamkeit!
(Bericht von Carola Frech-Kühnle)

Am Sonntag war nicht nur Muttertag, sondern auch Rosensteintag. Die Gruppe Bumerang lud ein zum Spazieren gehen, miteinander reden, Picknick zu machen und verteilte Infoflyer. Die Versorger boten u.A. Körnerbrot mit Beerlauchpesto-Aufstrich an. Viele Bäume sind inzwischen mit einem Bild oder Nachdenksatz bestückt.

Ab 15 Uhr informierten sich ca. 80 neugierige Leute über die geplanten Baustellenflächen für S21 und das von der Stadt anvisierte Rosensteintunnel, wofür große Wiesenflächen, prächtige große Bäume und Hecken, die vielen Tieren Lebensraum bieten, geopfert werden sollen.

Mit Jürgen Reinel, der uns sein Wissen vermittelte, und ausgestattet mit Kartenmaterial, starteten wir am Nordbahnhof , beobachtet von mehreren Polizisten die sich anscheinend ein paar Ausweise
zeigen ließen, und uns dann mit Dienstfahrzeug auf Distanz verfolgten und beobachteten.

Wir begannen mit einem Abstecher hoch auf das Viadukt, um einen Blick auf den zukünftigen Umladeplatz für den Erdaushub zu werfen. Dann ging es an den 3 Häuschen unter dem Viadukt vorbei, die wohl auch abgerissen werden sollen. Entlang des Bahndammes der schon in der Nacht, in der wir den Mittleren Schlossgarten zu retten versuchten, gerodet und damit für eine Logistikstraße vorbereitet wurde. Gingen es weiter an den westlichen oberen Eingang in den Rosensteinpark.

Dort erfuhren wir von Logistik- und Baustellenflächen Tunnel- zu und Ausfahrten und der Verlegung eines Teils der Ehmannstraße in den Park. Nach 3 Stunden hatten wir einen umfangreichen Einblick in die den Park zerstörenden Vorhaben, aber noch viele Fragen und Überlegungen, wie wir für diese herrliche Idylle in unserer Stadt schützend aktiv werden können.

Der Rosensteinpark steht unter Natur- und Denkmalschutz. Er soll nicht wie der Mittlere Schlossgarten verwüstet werden. Wünschenswert ist, auch hier bald eine Baumpatenaktion starten zu können. Wer möchte mitmachen, bei einer aktiven Gruppe Rosensteinpark ?

Herzlichen Dank an Jürgen Reinel für die Führung an Thomas von Fluegel.tv für die schönen Bilder und Filme, und an Wolfgang Rüter für seine Begleitung mit Bildern und Text.

Planung und Bericht zur Aktion: Carola Frech-Kühnle
Bilder Wolfgang Rüter und Thomas Igler

Weitere Details:
Im Vorbericht und in der Verordnung der Landeshauptstadt Stuttgart als untere Naturschutzbehörde über das Landschaftsschutzgebiet Nr. 8 n „Rosensteinpark“ auf dem Gebiet der Gemarkungen Bad Cannstatt und Stuttgart

Siehe auch Der Rosenstein – ein Park mitten in Stuttgart