Leider kam es am 17.12.2015 zu einem Unfall am Gleis 1 des Feuerbacher Bahnhofs in dessen Folge ein Fahrgast der S-Bahn tödlich verletzt wurde. Natürlich bleibt die offizielle Untersuchung der Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des Bundes (EUB) zu diesem Unfall abzuwarten. Nachdem diese Berichte üblicherweise aber ofter mehrere Jahre dauern, möchte ich trotzdem einen persönlichen Kommentar dazu abgeben. Es bleibt für mich ein Rätsel wieso sich die Deutsche Bahn nicht endlich einmal zur Situation vor Ort Gedanken macht bzw. auf die immensen Gefahren dieses Bahnsteigs in einer Kurve ernsthaft eingeht.
Eine der von den Bauversuchen rund um „Stuttgart 21“ stark beeinträchtigten Stellen in Stuttgart, ist das Gebiet rund um den Bahnhof Feuerbach. Hier sollen, evtl. irgendwann einmal, vielleicht die Fernbahngleise unter dem Killesberg hindurch in die Innenstatt gelangen. Seit einigen Jahren findet daher hier die Versuche von Baumaßnahmen statt, mehr als das ein oder andere bauvorbereitetende Dreck-Umschichten ist aber noch nicht passiert. Den aktuellen Stand habe ich heute hier dokumentiert. (link) Erkennbar sind die Versuche der Vorbereitung von Baustellen- und Rettungszufahren, die zaghaften Vorbereitungen einer neuen Personenführung und die Versuche der Vorbereitung einer Verlegung der Fernbahngleise um Platz für das irgendwann in Jahren stattfindende abtauchen der Gleise zu machen.
Was genau wird den nun hier geplant? Die Fernbahngleise (hier rechts in Bild rot) sollen irgendwann zwischen (grün) den jetzigen Fernbahngleisen und der S-Bahn (hier links im Bild) abtauchen und unter den (stehts in Betrieb befindlichen S-Bahngleisen) abtauchen und dann in einem Tunnel verschwinden. Danach kreuzt dieser Tunnel auch die Straßenbahnlinien U13 / U6 und die B295 um dann evtl. vielleicht im Bereich der heutigen „Jägerstraße“ in den Halbschrägtiefbahnhof unter dem heutigen Stuttgarter-Kopfbahnhof anzukommen.
Während der jahrelangen Bauversuche an S21 darf keine der vielen sensiblen Hauptverkehrsadern unterbrochen werden. Die wichtigen Verbindungen der Bundesstraße 295, der S-Bahnlinien S4, S5, S6 und die Stadtbahnlinien U13 sowie U6 stellen einen enorm anfälligen Knotenpunkt für Stuttgart an genau dieser Stelle dar. Ebenso stellt der reibungslose Personenstrom tausender Schüler und Angestellten in Feuerbach ein Problem dar. Zusätzliche Personenbrücken während der Bauzeit sollen die Schüler und Angestellten der Firmen (zb. Bosch) trotzdem evtl. an ihre Ziele leiten. Die bisherige stark genutzte Unterführung im Feuerbacher Bahnhof wird weg fallen, sobald die vielleicht abtauchenden Fernbahngleise sie zerschneiden werden. Trotz der schon vor Jahren stattgefundenen sinnlosen Rodungen rund um den Bahnhof, ist hier nur eine sehr sehr schleppende wiederwillige Bautätigkeit zu erkennen. Von großen Fortschritten ist bisher noch nichts zu sehen. Die wenigen Arbeiten lassen sich nach Beenden der kostspielig aber sinnlosen Bauversuche an S21 mit wenig Aufwand wieder zurück bauen. Bleibt also gespannt abzuwarten wann die Rückbaumaßnahmen starten und ob diese dann genauso langsam und unmotiviert stattfinden werden.
So mancher bewegte Mensch in Stuttgart nutzt ja heutzutage gerne mal die Öffentlichen Nahverkehrsmittel. Unter anderem gehört dazu ja auch die Stadtschnellbahn kurz S-Bahn genannt. Nun wird es so manchem aus dem Raum Stuttgart in den letzten Monaten, wenn nicht sogar schon Jahren, aufgefallen sein das dieser Verkehrsweg massiv von Problemen und Ausfällen betroffen ist.Stuttgart und die S-Bahn weiterlesen →
In München steht ein Hofbräuhaus. Und auch der Plan, die Innenstadt für eine zweite S-Bahn-Strecke zu untertunneln. Wegen explodierender Kosten und fehlender Genehmigungen aber immer mehr in den Sternen. Bahn, Freistaat und Stadt halten bislang an dem Milliardenprojekt fest. Dabei gibt es wesentlich einfachere und günstigere Alternativen. Ähnlichkeiten mit Stuttgart 21 sind mehr als zufällig.
Anfang Februar dieses Jahres veröffentlichte die Kontext:Wochenzeitung ein Video zum Thema „Nesenbachdüker“. Seit Jahren ist dieses sehr große ungelöste Problem des Projektes Stuttgart 21 zwar schon Thema, ich möchte in unseren schnelllebigen Zeit daher noch einmal erneut auf dieses Video hinweisen.
Selbst in diesem kurzen und durchaus gut gemachten Film ist das Problem weiter schwer vorstellbar – evtl. bekommt man bei diesem Bild eine bessere Vorstellung über die Dimmensionen! Vielleicht hilft es auch, wenn man sich in eine der größeren Fußgängerunterführungen in der Innenstadt stellt und sich diese (an regnerischen Tagen) komplett mit Wasser gefüllt vorstellt!
Die einzige wirklich Sinnvolle Lösung kann nur darin bestehen, dieses funktionierende System nicht zu verändern und auch nicht noch Tiefer in die Grund- und Mineralwasserschichten einzugreifen. Gerade wenn man schon so oft praktisch bewiesen hat, dass man die Baustellen nicht im Griff hat, darf man dermaßen unbekannte Risiken nicht eingehen. Die Bahn würde gut beraten sein, wenn sie erst einmal ihr Tägliches Geschäft anständig machen würde! Die Beispiele aus Mainz und vom S-Bahn-Chaos der letzten Jahre zeigen das hier die eigentliche Arbeit zu tun ist! Da hilft es auch wenig die Lichtschranken der S-Bahnen abzuschalten! Wer schon die „Pflicht“ nicht erfüllt sollte die Finger von der „Kür“ lassen.
Ein neu gestartetes Internetportal unter der Federführung der „Ingenieure22“ und „Wikireal“ möchte nun über die Zusammenhänge und Hintergründe der aktuellen S-Bahn Misere in Stuttgart aufklären. Die „Ingenieure22“ sind ein Arbeitskreis von Ingenieuren, Eisenbahnern, Technikern und Naturwissenschaftlern der verschiedensten Fachdisziplinen, mit dem Ziel Gestaltung eines zukunftsorientierten Bahnverkehrs und dem Erhalt eines leistungsfähigen Bahnknotens Stuttgart. „WikiReal.org“ ist ein unabhängiges Faktencheck-Portal für kontrovers diskutierte Themen. Die Arbeit ist der Wahrheitsfindung auf Basis von Fakten und Logik verpflichtet, dies soll durch wissenschaftlich erprobte Methoden sichergestellt werden.
Jeden Tag zeigt sich nun schon seit Monaten, das sich weiter ausbreitende Chaos im Stuttgarter S-Bahnnetz. Das Internetportal soll ebenso Probleme und Misstände transparent aufzeigen und bündeln sowie Lösungswege ausarbeiten und aufzeigen. Wer sich mit Störungen, Fahrplanänderungen oder allgemeinen Problemen bei der S-Bahn melden möchte, kann sich nun unter s-bahn-chaos.de oder noch schneller auf Twitter@sbahn_chaos_de melden. Auch aktuelle Störungen sowie deren wirkliche Hintergründe lassen sich dort schnell nachlesen und evtl. verstehen.
Wer also von Störungen bei der S-Bahn betroffen ist, meldet dort mit den Infos wie die VVS informiert hat und wie man weitergekommen ist.