Kommentar zum tödlichen Unfall am Bahnhof Feuerbach

Leider kam es am 17.12.2015 zu einem Unfall am Gleis 1 des Feuerbacher Bahnhofs in dessen Folge ein Fahrgast der S-Bahn tödlich verletzt wurde. Natürlich bleibt die offizielle Untersuchung der Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des Bundes (EUB) zu diesem Unfall abzuwarten. Nachdem diese Berichte üblicherweise aber ofter mehrere Jahre dauern, möchte ich trotzdem einen persönlichen Kommentar dazu abgeben. Es bleibt für mich ein Rätsel wieso sich die Deutsche Bahn nicht endlich einmal zur Situation vor Ort Gedanken macht bzw. auf die immensen Gefahren dieses Bahnsteigs in einer Kurve ernsthaft eingeht.

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Der Bahnsteig stellt schon immer ein Problem für Fahrgäste dar. Vor allem für Kinder, Senioren und Gehbehinderte ist der Abstand zwischen Bahnsteig und Zug eine große Herrausforderung (Für Rollstuhlfahrer ohne Hilfe unüberwindbar). Dieser Abstand ist natürlich vor allem durch die Lage in der Kurve bedingt. Aber auch der Höhenunterschied ist nicht gerade klein. Wenigstens hier scheint in ettlichen Jahren Aussicht auf ein bishen Veränderung. Nach den Bauarbeiten zu Stuttgart 21 soll der Bahnsteig angehoben werden. Der Spalt zwischen Zug und Bahnsteig wird aber auch dann immer noch bis zu 32cm betragen.

In früheren Zeiten (als die S-Bahnen noch mit älteren Türschließmechanismen ausgestattet waren) fuhr wenigstens ein Zugbegleiter bei jeder Fahrt mit. Die älteren Leser werden sich noch an die Begleiter erinnern, welche immer auf halber Höhe der Züge auf den Bahnsteig blickten. In Feuerbach mussten diese sogar ausstiegen um am gegenüberliegenden Bahnsteigrand den Zug in voller Länge überblicken zu können. Bei freien Türen meldeten sie dem Triebfahrzeugführer dies mit einer Taschenlampe. Später wurden diese Menschen dann durch Monitore auf Höhe des Triebfahrzeugführers ersetzt. Diese zeigen bis heute die Situation am Zug per Liveübertragung von 3 Kameras an (auch bei „Kurzzügen“ mit einem eigenen Monitor). Seit Einführung des „technikbasierten Abfertigungsverfahren“ TAV ist es zwar nicht mehr vorgeschrieben diese Monitore zu kontrollieren, unabhängig von Vorschriften hätte dies aber in diesem Fall vielleicht den Tod eines Menschen verhindert.

Der tragische Unfall sollte für ein Kundenfreundliches Unternehmen Grund genug sein um die Situation in Feuerbach endlich einmal Generell, Gewissenhaft  und sofort zu prüfen. Dazu darf die Deutsche Bahn meiner Ansicht nach nicht erst viele Jahre (und evtl. noch mehr Unfälle) auf den Bericht des EUB warten.


In diesem älteren Video sieht man gut den Abstand und Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und Zug. Man sieht sogar kurz den Zugbegleiter der damals dafür sorgte das Unfälle wie der aktuelle nicht passiert sind.

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

EDIT 09.01.15 Frau bleibt mit Hand in abfahrender S-Bahn stecken
EDIT 15.12.2016 Todesermittlungsverfahren im Zusammenhang mit tödlichem S-Bahn-Unfall am 17.12.2015 in Stuttgart-Feuerbach eingestellt