„Ein Planfeststellungsbeschluss darf nie und nimmer ausgesprochen werden“
Als völlig unverständlich und kontraproduktiv werten die Stuttgart-21-Gegner den vorzeitigen Abbruch der Anhörung just zu einem Zeitpunkt, an dem die Schlüsselfrage der Leistungsfähigkeit in der Beratung war. Offensichtlich habe die Verhandlungsführung bzw. das Regierungspräsidium in der Nacht von Montag auf Samstag, dem Druck der zunehmend in Bedrängnis geratenen DB AG nachgegeben, die Anhörung am Dienstag zu beenden, so Eisenhart von Loeper vom Aktionsbündnis, obwohl sie zuvor Filderanhörung – Planfeststellungsbeschluss darf nicht erfolgen weiterlesen →
S21-Kritiker erwarten Stopp der Bahnplanungen auf den Fildern
Nachdem der Öffentlichkeit, wachgerüttelt vom bahnunabhängigen Gutachten der Stadt Leinfelden-Echterdingen, immer klarer wird, welche Belastungen die Filderplanungen der Bahn für den Nahverkehr haben werden, kann es aus Sicht des Aktionsbündnisses nur ein Ergebnis der Filderanhörung geben: endlich die Rote Ampel für die desaströsen Planungen der Deutschen Bahn AG!
„Vor langer, langer Zeit, im Jahr 2002 hat die Bahn für diesen Filderabschnitt Pläne ans Eisenbahnbundesamt eingereicht, um ein Planfeststellungsverfahren einleiten zu dürfen. Mehrere vergebliche Anläufe führten in den folgenden Jahren immer zum gleichen Ergebnis seitens des EBA, Zitat: „nicht genehmigungsfähig“.
[…]
Die Bahn blieb über die vielen Jahre nahezu unverändert bei ihren damaligen Plänen und wartete, bis schließlich ein Verkehrsminister aus Bayern kam (Ramsauer) und für den kritischsten Teil im Filderabschnitt eine windige, zeitlich begrenzte „Ausnahmegenehmigung“ mit ebenso windigen Einschränkungen aussprach. Diese Ramsauerei widerspricht nicht nur dem gesunden Menschenverstand sondern eben auch vielen gültigen Eisenbahnregeln. Es ist grob fahrlässig, auf reinen S-Bahngleisen zusätzlich Regional- und Fernzüge fahren zu lassen, mit zu engen Kurven, durch viel zu enge Tunnel, z.T. mit Gegenverkehr usw.
Warum aber ging man nach der Erteilung einer Ausnahmegenehmigung durch Ramsauer 2010 damals nicht zügig ins Planfeststellungsverfahren? Wieder sind seither über 4 Jahre vergangen, wohl weil die Pläne durch und durch Murks sind und man anderswo erst neue Fakten schaffen wollte.
Es ist Unsinn, die Gäubahnen statt sie in Vaihingen halten zu lassen auf den Umweg über den Flughafen zu schicken, die wenigsten wollen fliegen.
Es ist Unsinn, z.B. einen ICE hinter einer S-Bahn, die dreimal halten muss hinterherzockeln zu lassen.
Es ist Unsinn, durch den Mischverkehr die S-Bahnen noch mehr aus dem Takt zu bringen.
Es ist Unsinn, im Terminalbahnhof für die beiden Zugarten (Gäubahn bzw. S-Bahn) nur noch je eine Bahnsteigkante zur Verfügung zu stellen, mit Gegenverkehr. Im Stresstest wurde übrigens so getan, als gäbe es keinen Gegenverkehr.
Es ist Unsinn, die Züge aus Tübingen in Wendlingen ohne Halt über den Flughafen zu schicken, statt sie über Plochingen und Esslingen nach Stuttgart zu schicken
Es ist Unsinn, einen Tiefbahnhof unter der Messe zu bauen, – auf Brandschutz und Sicherheit zu pfeifen, – das Fliegen zu puschen, – keine Passagierströme zu erheben,- kein Notfallkonzept vorzuhalten, – mehr Lärm und Erschütterung in L.-E. zu produzieren, – Güterverkehr auf die Straße zu zwingen
[…]
Anders als bei den letzten Planänderungen werden wir hier in den letzten Tagen der Erörterung die Frage nach der Planrechtfertigung des Gesamtprojekts S21 stellen können. Auch wenn es für den Stuttgarter HBF einen Planfeststellungsbeschluss gibt, so gibt es doch für diesen nicht erweiterungsfähigen, schiefen Sarkophag ganz gravierende Defizite.
Wir können deutlich zeigen, dass der zur Prüfung anstehende Abschnitt 1.3 auf den Abschnitt 1.1 massiv negativ einwirkt und wir können zeigen, dass die wesentlichen Gründe für S21 heute nicht mehr gelten und wir wissen, dass eine belegte Kostenlüge und ein belegter Leistungsrückbau gesetzeswidrige Verhaltensweisen sind.“
Prof. Dr. Ferdinand Rohrhirsch und Steffen Siegel sprachen am Montagabend auf dem Stuttgarter Marktplatz zum Thema Stuttgart 21. Die 26 Minuten lohnen sich zu hören.
Vielen Dank an Walter Steiger für seine Dokumentation und die Erlaubnis diese weiter zu verbreiten.
Neuer Flughafen-Bahnhof – Lösung oder Rohrkrepierer?
Das war der Titel der Veranstaltung am 14.11.12 in der Zehntscheuer in Echterdingen. Geladen hatte eine weitere sehr aktive Gruppe gegen S21 – die Schutzgemeinschaft Filder. Neben vielen anderen Ortgruppen rockt diese genauso das Thema wie viele andere! Spätestens als Steffen Siegel den Abend eröffnet und seine Gäste Egon Hopfenzitz (Bahnhofsleiter des Stuttgarter Hauptbahnhofs i.R.) und Frank Distel (Baubürgermeister Backnang i.R.) vorstellt, ist klar das dies eine hervorragende Veranstaltung werden wird.