Was eigentlich genau eine Gruppe Funkamateure dazu treibt, für einen VHF-UHF/SHF Wettbewerb auf einen Berg zu fahren und dort für einen 24 Stunden dauernden Wettbewerb eine größere oder auch kleinere Antennenanlage aufzubauen, das lässt sich kaum beschreiben. Es ist die Fazination an den komplizierten Details der Technik, der mehr oder weniger umfangreichen Vorbereitungen, die eigenen Grenzen und die der Gruppe zu erkunden und nach oben zu verschieben, sich mit Gleichgesinnten ein Deutschland und Europa zu messen. Nicht zuletzt ist es auch die Fazination daran, dass sich Funkwellen in den Frequenzbereichen über 144MHz bis weit über 76GHz hinaus deutlich weiter ausbreiten, als gemeinhin bekannt.
Worum geht es bei diesem Wettbewerb?
Nun, es gewinnt, wer die meisten Punkte erziehlt. Es wird während der Funkverbindung unter anderem ein Code, der sogenannte Locator, übertragen. Damit lässt sie die Entfernung ziwschen den beiden Funkstationen berechnen. Die Entfernungen aller Funkverbindungen werden summiert und ergeben die so für das Endergebnis entscheidene Punkzahl.
Wie funktioniert so eine Funkverbindung?
Im Video ruft der Operator „cq cq contest von DR9A“. Das lässt sich grob als „Wer möchte mit mir eine Funkverbindung machen?“ übersetzen. Das eigene Rufzeichen, die Kennung der Station ist DR9A. Es antwortet darauf entweder niemand, oder oft antworten mehrere Stationen gleichzeitig. Das machen diese indem sie ihr Rufzeichen nennen. Nun wird eine der anrufenden Stationen aufgerufen. Es folgt ein Code mit der Signalstärke (meist 59), eine laufende Nummer und der Locator (Standort). Das macht das auch die andere Station und schon ist die Funkverbindung wieder beendet.
Wie ist die Station aufgebaut?
Ganz kurz formuliert hat die Station 9 Antennensysteme welche alle in unterschiedliche Richtungen zeigen und jeder der beiden Operator kann die Antenne frei wählen auf der er hören möchte. Rufen gleichzeitig mehrere andere Stationen an, dann können sie die Funkverbindungen theoretisch sehr schnell nacheinander abarbeiten indem sich jeder Operator auf eine der anrufenden Stationen konzentriert.
Zum Video
Das Video zeigt Aufnahmen während des Aufbaus der ziemlich großen Antennenanlage von einer Drohne aus und von einer Bodenkamera. Dazwischen, sowie die komplette Tonspur, zeigt die beiden Operator während des Wettbewerbs und deren ziemlich perfektes Zusammenspiel. Es gibt noch einen dritten Operator, der jedoch eher im Hintergrund arbeitet und sich um diverse andere Dinge kümmert für welche die beiden meist gezeigten Operator gar keine Zeit haben.
Das „How to win“ im Titel des Videos bezieht sich folglich auf die Betriebstechnik der beiden Operator und deren Zusammenspiel, das fast durchweg perfekt funktioniert. Das so gut zu machen, das ist alles andere als einfach. Man sieht kaum, wann und wie sich die Beiden verständigen, doch sie müssen es tun – andernfalls wäre es ziemlich chaotisch und ineffektiv.
( Alexander Schäfer / Martin Henz auf schaeferweltweit.de )