Der Neckarsteg in Stuttgart war über Jahrzehnte eine prägende Fußgängerbrücke, die Bad Cannstatt mit dem Rosensteinpark verband. 1977 zur Bundesgartenschau eröffnet, galt die 158 Meter lange, überdachte Holzkonstruktion als eine der längsten ihrer Art weltweit und war ein vertrauter Weg für Spaziergänger und Radfahrer.
Im Zuge des Großprojekts Stuttgart 21 musste der Neckarsteg jedoch weichen. Anfang Juni 2016 begann der Rückbau der Brücke. Ein markantes Datum war der 14. Juli 2016 – heute vor 9 Jahren. An diesem Tag wurde das erste, 72 Meter lange Teilstück des Stegs ausgehoben – ein sichtbares Zeichen für das Ende eines Stücks Stadtgeschichte.
Das zweite, rund 60 Meter lange Segment folgte im November 2016. Die Holzkonstruktion angeblich aus abfallrechtlichen Gründen nicht erhalten oder weiterverwendet werden; ein Erhalt wäre zudem mit großem Sanierungsaufwand verbunden gewesen.
Mit dem Abriss des Neckarstegs verschwand nicht nur eine architektonische Besonderheit, sondern auch eine wichtige Verbindung für den Fuß- und Radverkehr. Erst im April 2021 wurde der neue, unter der Eisenbahnbrücke hängende Steg eröffnet. Doch die Erinnerung an den alten Neckarsteg bleibt: als Symbol für die Verbindung von Tradition und Moderne und als Bauwerk, das dem Wandel der Stadt und dem Immobilienprojekt „Stuttgart 21“ geopfert wurde.
#NeverForget
Lest bitte auch den hervorragenden Artikel von Joe Bauer, der damals ebenfalls darüber geschrieben hat. (Link)
( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )