„Schützt unsere Kinder!“ ?

Aber vor was eigentlich? Ein Kommenar von Alexander Schäfer

Immer wieder treffen sich in Stuttgart die „Gegner des Bildungsplanes“. Letzten Samstag marschierten sie bereits das sechste Mal und jedesmal mit mehr und mehr Polizeischutz. Man ist fast geneigt zu sagen: „Je weniger Widerstand umso mehr Polizeischutz“. Schon Früh fragte ich mich was da eigentlich dahinter stecken mag? Doch auch nach längerer Recherche kann ich es beim besten Willen nicht nachvollziehen, es bleibt eigentlich nur noch die poltitisch motivierte Steuerung als Motiv (natürlich nicht von Seiten der Teilnehmer). Die Demonstranten zeichnen sich immer wieder durch den Ruf „Schützt unsere Kinder“ aus – doch wovor eigentlich?

Liest man sich das „Arbeitspapier zur Verankerung der Leitperspektiven“ (Bitte einfach mal selbst lesen!) auf den Seiten des Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg durch dann wundert man sich eigentlich nur darüber. Selbst nach dem Lesen der ein oder anderen Fachbezogenen Arbeitsvorlage ( Wer selbst lesen will: Arbeitsfassung Bildungsplan 2016 – Grundschule / Arbeitsfassung Bildungsplan 2016 – Gemeinsamer Plan Sekundarstufe I / Arbeitsfassung Bildungsplan 2016 – Gymnasium (G8) ) kann man nicht viel vom „Kindergefährdenden Inhalt“ finden.

Viele der Demonstranten zeichnen sich ja vor allem durch recht Konservative und oft auch Religiöse Themen aus. Alle zusammen heben aber vor allem und Vorrangig die Soge um zu viele „Sexuelle“ oder „Gender-Themen“ hervor.  Ich habe hier mal das „Arbeitspapier zur Verankerung der Leitperspektiven“ (orginal siehe Link oben!) genommen und einfach mal Arbeitspapier Leitperspektiven_Markiert. Auf immerhin 28 Seiten sind diese Themen nur auf 5 Seiten erwähnt. Dabei geht es um den allgemeinen toleranten Umgang mit vielen Lebens- und Gesellschaftsentwürfen und dabei oft im Schwerpunkt vor allem auch verschiedener Staatsangehörigkeiten, Religiöser Ansichten und verschiedener Weltanschauungen. Das zum Schreckgespenst hochstilisierte „Gender/Social-Mainstreaming“ kommt fast gar nicht zur Sprache. Natürlich geht es auch um geschlechtliche Identiät und sexuelle Orientierung aber ich bitte jeden diese 28 Seiten einmal selbst durchzulesen! Gerne auch im unveränderten Original (siehe Link zum Ministerium!)

Natürlich erhebe ich nicht den Anspruch, dass meine Ansicht von Toleranz und Religiösem Verständnis jeder Teilen sollte. Ich sehe auch Durchaus ein, dass so mancher tief religiöse Mensch schon allein vor der Erwähnung anderer Lebenskonzepte Angst hat. Aber rechtfertigt eine solche Angst wirklich alles das was da immer wieder von den Organisatoren der Demos und den Rednern behauptet wird? – Link zu Reden vom 21.03.15 in Stuttgart –

Die Frage „Schützt unsere Kinder!…“ …vor wem eigentlich? würde ich eher damit beantworten-> „…vor Engstirnigen und Religiös völlig überzogenen Eltern, welche ihren Kindern keine Chance zum entwickeln einer eigenen Meinung lassen.“ Hört man sich die Ansichten der Demoteilnehmer an – link – muß ich ehrlich gesagt sagen, dass ich fast schon froh bin das die Reform des Bildungsplanes (neben vielen anderen Themen!) auch ein bisschen auf diese Vielfalt der Lebensentwürfe eingeht. Hört man sich die eingefahrenen Gedanken an dann wünscht man den Kindern doch dringend etwas Hilfe beim Blick über den Tellerrand der eigenen Eltern!

Sie sind Bildungsplangegner? Sie machen sich Sorgen um Ihre Kinder? Das ist natürlich völlig ok, sollte ja auch jeder seine Meinung haben. Aber ist das IHRE EIGENE Meinung? Ja? Sind Sie sicher? Prüfen Sie doch bitte mal ihre Quellen! Sie sind Gegner des Bildungsplanes – haben Sie ihn (bzw. die Arbeitsvorlagen) überhaupt gelesen? http://www.bildung-staerkt-menschen.de/bp2016/ zu viel? dann wenigstens die viel erwähnten und strapazierten Leitlinien: http://www.kultusportal-bw.de/,Lde/Startseite/schulebw/Rahmenvorgaben_Eckpunkte 
Machen Sie das doch Bitte einmal!

Sie haben immer wieder alle Möglichen haarsträubenden Geschichten aus dem Unterricht gelesen oder gehört? Haben SIE diese einmal SELBST geprüft? Nicht über direkt Links auf Veranstalter Seiten von Demos oder einer Petitionsseite sondern durch eigenes Recherchieren? Nicht? Keine Zeit selbst zu suchen? Sind Ihre Kinder es nicht wert, dass Sie Sich RICHTIG und Selbst informieren?

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )