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Was macht eigentlich… Die „Neubaustrecke Wendlingen-Ulm“

Klaus Gebhard
Durch die sich auftuende Zeitdiskrepanz zwischen den voraussichtlichen Fertigstellungsterminen der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm (1 Jahr Zeitverzug) und Stuttgart 21 (zugegeben: 4 Jahre Zeitverzug + X Jahre für Testphase und „absehbar Unvorhergesehenes“, analog zu BER) geraten die potentiellen Nutznießer der Neubaustrecke in ein immer heikleres Dilemma. Allen voran die 122.000 Ulmer und nicht zu vergessen 57.000 Neu-Ulmer sowie 24.000 Anrainer des Merklinger Zwischenhalts – in der Summe 203.000 Menschen!

Ihre Erwartungshaltung ist verständlicherweise, dass die NBS sofort ab deren Fertigstellung auch voll leistungsfähig in Betrieb genommen wird. Das ist auch aus volkswirtschaftlichen Gründen zu fordern, denn Tunnels, die nicht benutzt werden, werden feucht und beginnen dadurch vor der Zeit zu altern, siehe wiederum in Berlin die allein zu Tunnelbelüftungszwecken verkehren müssende Geister-S-Bahn von und zum BER-Geisterflughafen. Was macht eigentlich… Die „Neubaustrecke Wendlingen-Ulm“ weiterlesen

Wanderung Gruibingen-Umpfental

Einen Teil der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm soll der Boßlertunnel bilden. Um die Erde und das Gestein aus diesem zum größten Teil im Sprengverfahren voranzutreibenden Tunnel abzuführen soll auf Höhe Gruibingen im Umpfental ein Zwischenangriff erfolgen. Was bedeutet das?

NBS Abschnitt Boßlertunnel
NBS Abschnitt Boßlertunnel

Das Umpfental befindet sich ungefähr etwas oberhalb der 45 – von dort wird ein Tunnel im rechten Winkel zur Rot gestrichelten NBS vorgetrieben. Darüber wird der Aushub des nach beiden Richtungen vorgetriebenen Boßlertunnel abgeführt. Im Umpfental wird dieser dann über eine Baustraße rundum die Uhr und an allen Tagen ausser Weihnachten abgefahren. Lediglich Sonntags soll keine Abfuhr erfolgen stattdessen wird Sonntags der Abraum zwischengelagert (natürlich im Umpfental) und dann am Montag abgefahren.

Stitched Panorama

Anklicken für größere Ansicht – unmarkiertes Panorama (Link)

Auf dem Bild sieht man den Bereich (Rot) in dem dieser Zwischenangriff in den Berg gehen wird, zusätzlich soll dort noch eine Container-Siedlung für Arbeiter und der Sonntags zwischengelagerte Aushub Platz finden. Die Baustraße (Grün) ist bereits mehr oder weniger fertig gestellt. Dazu wurde der Boden abgetragen. Im Bereich oberhalb sowie rund um die ganze Zone (ausser natürlich angeblich da wo gebaut wird…) beginnt sofort eine FFH Schutzzone (Gelb) welche auch an drei stellen aufwendig Pressewirksam „geschützt“ wird. Auch im Bereich der Straße und dem bald beginnenden Tunnel befinden/befanden sich nach Aussage ortskundiger Naturschützer unter anderem Türkenbund-Vorkommen. Die Arbeiten an diesem Zwischenangriff haben mit der Baustraße bereits begonnen und sollen im Juni in den Berg gehen. (siehe PM der DB)

Ein paar weitere Bilder von diesem bisher noch schönen Tal und einer Wanderung NBS Interessierter Bürger bis zum Naturfreundehaus auf dem Boßler.

Brisantes Detail übrigens – zuerst sollte dieser Zwischenangriff nicht an dieser Stelle mitten in einem FFH-Schutzgebiet stattfinden. An der Stelle die ursprünglich vorgesehen war wäre kein so großer Schaden entstanden. Die Bürger wehrten sich hingegen dort gegen einen Tunnel und hatten Erfolg – der Tunnel wurde nun an diese Stelle mitten in ein Schutzgebiet verschoben… (auch an dieser Stelle wurden Grundstücke enteignet.)

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Neubaustrecke Wendlingen-Ulm – das Umpfental

Wer gerne die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm (NBS) aus einer anderen Perspektive kennen lernen möchte, hat am 09. Mai 13 (15 bis 17 Uhr) vor Ort die Gelegenheit.

Eine Führung entlang eines Teils der Trasse zeigt in welchem Gebiet (hier nun speziell Schwerpunkt Fauna-Flora-Habitat Umpfental) die Strecke gebaut werden soll. Dabei betrachtet die Führung vor allem die jetzige Situation und stellt sie den Bautätigkeiten der kommenden Jahre gegenüber. „Im Umpfental entsteht ein Containerdorf für die Baumaßnahmen der Bahn /NBS. Es wird ab Juni 2013 ein Quertunnel zum geplanten Bosslertunnel in den Berg getrieben, und darüber Unmengen Gestein und Erde abtransportiert, bzw. im Umpfental zwischengelagert. Dies soll an 7 Tagen in der Woche und 24 Stunden geschehen: also rund um die Uhr – deshalb ist das Containerdorf für die Arbeiter notwendig.“ … „Wer das Tal vor seiner kompletten Zerstörung sehen möchte (die ab Juni beginnt!) ist herzlich eingeladen!“ 

Informationen dazu finden sich in folgender PDF eine Karte findet sich hier

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )