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Bahndirektion/H7 eine Fassade bröckelt. Einsturzgefahr?

Noch im Februar 2012 sprach sich kein geringerer als Baubürgermeister Matthias Hahn (SPD) mit den folgenden Worten für das Gebäude an der Heilbronnerstraße 7 aus: „Wenn es ein Gebäude in der Stadt verdient habe, unter Denkmalschutz gestellt zu werden, dann die alte Bahndirektion. Die Stadt werde deshalb einem Abbruch niemals zustimmen. Das ist bis ins Detail ein fantastisches Gebäude, das muss erhalten werden“. (link STZ) Damals legte er sein Veto ein. Selbst die CDU und die damals noch vorhandene FDP, sprachen sich für einen Erhalt aus! (Anm. d. Red. heute sind 70% davon unwiederbringlich zerstört) Letztlich wurde dann allerdings nur der Erhalt der Fassade wirklich beschlossen. Heute Mitte 2014 sieht das ganze allerdings ganz anders aus!

Wie man in diesem kurzen Video eindrucksvoll sehen kann, klafft direkt an den Gebäudefundamenten die tiefe Baugrube der U12 / Straßenbahn (SSB) Baustelle. Unter anderem sieht man hier auch, dass durch die Grundwasserabsenkung an dieser Stelle direkt unter dem Gebäude, der Grund massiv ausgetrocknet wird. Freilich ist noch lange nichts vom eigentlichen S21 Trogbau zu sehen, dieser soll ja dann letztlich das ganze Gebäude unterqueren. Was allerdings zu sehen ist sind bereits seit kurzem entstehende Gebäudeschäden in der angeblich zu erhaltenden Fassade!

Wie man hier erkennen kann sind große Risse entstanden. Durch die daraus resultierenden Undichtigkeiten im Dach ist Wasser eingedrungen. Wie massiv die Struktur-Schäden im Inneren sind kann man dadurch natürlich nicht erkennen. Bereits Anfang dieses Jahres (2014) wurde ja schon wieder über dieses Gebäude Spekuliert (link STZ) Da wurde die Bauüberwachung und Beurteilung solcher Fragen noch dem EBA in die Schuhe geschoben: „Dies liege „voll und ganz“ in der Verantwortung des Eisenbahn-Bundesamtes.“

Hier zum Vergleich aktuelle Wasserschäden am Kopfbahnhof in der großen Schalterhalle, verursacht durch das marode Dach welches die Deutsche Bahn seit Jahren verkommen lässt. (siehe zb. Wasserschaden Mitte 2011 – link)

Was bleibt also letztlich übrig von den Lippenbekenntnissen der Parteien zum Erhalt dieser Fassade? Einige Steine fürs Lapidarium? Ist es wirklich damit Getan, wenn man 2012 noch große Reden schwingt und sich 2014 dann mit, „das ist Aufgabe des EBA“ aus der Verantwortung stiehlt? Fällt Nördlich des Kopfbahnhofes der Denkmalschutz genauso dem Kollektiven Wegsehen (ugs. „Kritisch Begleiten“) zum Opfer wie Südlich des Kopfbahnhofes der Artenschutz (link)?

EDIT Rückfrage bei einem Experten ergab folgende Einschätzung:

„Es ist Feuchtigkeit auf der Natursteinfassade und zwar Feuchtigkeit und Salze, was darauf hindeutet, dass das Wasser nicht vorne abläuft sondern hinter oder auf dem Naturstein aufkommt und durch diesen durchdringt und dabei Salze löst.

Der Riss im Gesims ist dem Anschein nach aber eine Arbeitsfuge o.ä, also nichts was zuerst auf Bewegungen im Untergrund hindeutet.
Der Riss scheint so zuerst einmal ohne Bedeutung, ohne Feuchtigkeit auch unauffällig. Die Feuchtigkeit stammt entweder aus einer Wasserleitung, die im Dach verlegt und geplatzt oder dauerhaft nässend ist oder aber aus undichten Dachanschlüssen. Sie könnte auf kaputte Anschlüssen und Blechanschlüsse im Bereich der Darüber angeordneten Rundgaube hindeuten und aus schadhaften Anschlüssen stammen.
Ohne die Untergrundbaustelle (U12) wäre das alles.

Mit dem Wissen der U-Baustelle (U12) kann ich allerdings nicht ausschließen, dass die Rissbreite durch Setzungen oder Bauteilbewegungen vergrößert wurde (da muss ich näher ran und die Rissbreite beurteilen).
Es ist auch nicht auszuschließen, dass die Bauteilanschlüsse durch Bewegungen im Untergrund aufgegangen sind oder sich vergrößert haben.“

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )