Einmal mehr und sicher nicht das letzte mal werden Zeitplan sowie Kosten beim Immobilienprojekt Stuttgart 21 in die Höhe geschraubt. Wie schon immer bleibt daher auch jetzt ein Umstieg die einzig sinnvolle Konsequenz!
Und zwar je früher umso günstiger. Schon zu Zeiten des Volksentscheides war eben nicht korrekt das der Umstieg mehr kostet als das Weitermurksen! Man sieht ja gerade heute wie wenig an diesem „Argument“ dran ist. Wer darauf die Standardphrase: „Aber nun wird gebaut es ist Sinnlos jetzt auszusteigen!“ bringt, der soll doch bitte einfach mal die Leidensgeschichte des BERliner-Flughafens betrachten. Wie lange weigert man sich dort nun schon die bittere Pille zu schlucken und das Scheitern einzugestehen? Wie viele Millionen hat diese Sturheit schon gekostet? Wie viel wird es noch kosten? Wie viele Jahre früher hätte man nun schon an einem funktionierenden Flughafen arbeiten können? Wer bitte glaubt dort noch an ein erfolgreiches Ende? BER ist die Blaupause für Stuttgart 21.
Daher Umstieg 21 und Oben Bleiben – alles andere ist Bahnsinn!
Doch noch mehr Argumente?
Dann hier einige von Klaus Gebhard
Die Schlossgartengrube:
Dort stehen ja die einzigen bisher angefangenen 3 Kelchstützen – jeweils nur bis zur halben Höhe gegossen. In dieser Grube sieht das Umstiegskonzept ja die Neu- bzw. Wiedererrichtung eines teilüberdachten vergrößerten Landespavillions für kostenlose Kulturveranstaltungen aller Art im Park vor. Diese 3 einzigen bisher aufgerichteten Kelchstützenhälften, die mangels Genehmigungen bisher bündig auf Schlossgarten-Niveau enden, können von fähigen und kreativen Wettbewerbs-Architekten problemlos in das Tragwerk des künftigen Landespavillions integriert werden. (Ja die sind so stabil gebaut, dass man bei geschickter Architekturplanung vermutlich überhaupt keine weiteren Tragstatikelemente mehr braucht!)
Der baustellenverwüstete Mittlere Schlossgarten kann schnell wieder ansehnlich werden (auch wenn die Bäume natürlich nicht über Nacht wieder hochwachsen):
Abräumen der Grundwassermanagement-Anlagen und des Förderbands, Abbau der provisorischen Fußgängerstege, simples Zuschütten der Nesenbachdükergrube sowie der SSB-Tunnelschächte (Neutunnelverbindungen zwischen Staatsgalerie und Hbf werden gar nicht gebraucht, so dass auch die in wenigen Tagen beginnende 2-jährige Kappung der Stadtbahnverbindung zum Hbf enfallen kann!!!), Rückbau der provisorisch geteerten Baulogistikstraßen, und schon kann der Schlossgarten zum Nutzen Aller, insbesondere aber der Innenstadtbewohner, wieder begrünt und angepflanzt und ein sinnvolles Fußgänger- und Radwegenetz angelegt werden! Dauer: Nicht bis mindestens Ende 2024, sondern in einem wiederbegehbaren und stressfrei ansehnlichen Zustand max. bis Ende 2018 – und dann jedes Jahr schöner werdend!
Die Bahnhofsgrube:
Hier sind noch gar keine Kelchstützen aufgerichtet, also gar kein Problem für Umstieg21! Im Gegenteil: Die Bahn hat uns schon großenteils eine ultrastabile Bodenplatte für unsere PKW-Tiefgarage gegossen. Den 125 m kurzen Zufahrtstunnel von und zur Schillerstraße „drangeflanscht“, die nicht einmal einen Meter tiefen „Gruben“ zwischen den schon gegossenen Bahnsteigsegmenten aufgefüllt, und fertig ist unsere Parkierungsgeschossebene! Die zwei weiteren Etagen darüber ganz nach Umstieg21-Plan!
Die Baugruben rund um die ehemalige Bahndirektion:
Das Lindenmuseum ins Bahndirektionsgebäude einziehen lassen, das heilfroh sein wird über die geräumigen Gruben unter dem Gebäude wie auch drumherum (für die in allen Museen stets viel zu knappen Magazin-/Archivflächen), die sich anschließenden Tunnelröhren Richtung Cannstatt oder/und Feuerbach soweit als nötig auch für Magazinzwecke oder die „Menschheits-Kulturentwicklungs-Zeitstrahl-Idee“ umnutzen, und alle übrigen offenen „Tagebau“-Gruben schnell zuschütten und den Platz vor dem Bahnhofs-Nordausgang wieder herrichten! Ein Riesengewinn in kürzester Zeit nicht nur für Bahnhofsnutzer und Lindenmuseum, sondern auch für Taxifahrer/-nutzer und alle baustellengenervten Autofahrer auf der Heilbronner Straße!
Alles übrige wie Ringschluss-S-Bahn über die Filder, Express-S-Bahn zum Flughafen, Panoramabahn und Ausbau der Hbf-Zulaufstrecken auf 6 Gleise bis Cannstatt und Zuffenhausen-Nord dann 1:1 nach Original-Umstieg21-Plan! Und zu Umnutzungsideeen der schon gebohrten Tunnels siehe das entsprechende Kapitel in Rößlers Treibhausgas-Studie!
Siehe auch:
6 Mrd. € Einsparung bei Ausstieg aus Stuttgart 21
( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )