Zwei Jahre nach dem 20.06.2011

Zwei Jahre ist es nun her, das nach einer Montagsdemo der Platz des ehemaligen Zentralen Busbahnhofes in Stuttgart, von einer Menschenmenge besetzt wurde. Ich zeige hier nun die Bilder dieses Tages.

Archivbild - Straße am Schlossgarten 20.06.2011
Archivbild – Straße am Schlossgarten am Morgen des 20.06.2011

Er beginnt aber mit dem Morgen! An diesem Morgen des 20.06.11 hatte die DB angekündigt daß in der Straße am Schlossgarten blaue Rohre aufgestellt werden. Bis dahin gab es noch keine Blauen Rohre. Die Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21 hatte daher zu einer Versammlung aufgerufen. In den Bildern des Morgens sieht man eindrucksvoll wie es aussieht wenn die Polizei eine Versammlung auflösen möchte. Der Aufmarsch war so massiv, daß ich sogar möglich erachtete, daß evtl. direkt der Schlossgarten gleich mit geräumt werden sollte. (PM der Polizei)

Archivbild - 79. Montagsdemo am 20.06.2011
Archivbild – 79. Montagsdemo 20.06.2011

Gegen 18 Uhr Abends fand dann die 79. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 statt. Es war eine kraftvolle Demo wie so oft nach Ereignissen wie denen am Morgen vor dem GWM. Sehr viele Menschen waren zusammen gekommen und die meisten von ihnen gingen danach an den Schlossgartenflügel des Kopfbahnhofes um dort einen Vortrag der „Architekten für K21“ über den sog. „Südflügel“ zu besuchen.

Nun zeige ich erneut meine Bilder vom Abend des 20.06.2011. Direkt vor Ort war es an diesem Abend nicht möglich Liveberichte zu senden. Die Mobilfunkverbindung bot keine Bandbreite für Livestreams. Dadurch blieb der Polizeiführung die Möglichkeit entsprechende Stimmungen zu verbreiten.

Unter anderem wurde direkt am 21.06.11 von Polizeipräsident Züfle persönlich weiter unterstrichen und behauptet das ein Polizeibeamter in Todesgefahr schwebe, Schadensummen in unrealistischer Höhe in den Raum gestellt und Dinge behauptet die  später unter weniger aufmerksamer Öffentlichkeit relativiert werden mussten. PM 1 und PM 2 der Polizei ein Artikel von Kontext:Wochenzeitung zum Thema. Damit wurde  bewusst eine Kulisse für mehrere Fälle Untersuchungshaft, etliche Hausdurchsuchungen und eine für Stuttgart beispiellose, bisher nun schon zwei Jahre anhaltende Verfolgungswelle, geschaffen.

Zu den Vorgängen des Abends sage ich aus rechtlichen Gründen – bedroht von der Stuttgarter Justiz – nichts, die Bilder sind denke ich selbsterklärend. Direkt am 21.06.11 versuchte ich zwar auch mit diesen Bildern der Medienbeeinflussung der Polizei entgegen zu wirken aber da war der Zeitpunkt schon zu spät. Die Altmedien hatten schon freiwillig deren Behauptungen verbreitet obwohl sie selbst auch Kollegen vor Ort hatten.

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Siehe auch:
Artikel von cams21 zum Thema
Hausdurchsuchungen bei cams21 Reportern 21.07.11
Hausdurchsuchungen bei cams21 Reportern 13.08.11

0 Gedanken zu „Zwei Jahre nach dem 20.06.2011“

  1. Zum Eintrag „Dichtbert“ um 13:22 Uhr

    Auch wenn Sie wiederholt mit Unterstellungen arbeiten werden diese nicht wahrer. Ich selbst hatte (wie Sie unschwer oben nachlesen können) keine Behauptungen zu Anzahl der Verletzten oder Art der erlittenen Verletzungen aufgestellt – Sie sehr wohl. Ich projiziere auch keine anderen Dinge hinein. Bleiben Sie doch einfach bei der Wahrheit und den Fakten und lassen Sie die Unterstellungen.

    Und noch ein Tipp: bevor man kommentiert sollte man sich das Statement daß man kommentiert erst mal durchlesen ….

    1. Ui ui ui, jetzt wird es ja noch lustiger:

      „ein paar Polizeibeamte“
      „die verletzten Personen“

      Davon ausgehend, dass gerichtlich bestätigt nur eine einzige Person (zumindest unter den Polizeibeamten) leicht verletzt wurde, suggerieren Sie unter Zuhilfenahme des Plurals, dass es mehrere Verletzte gegeben hätte. Das könnte man durchaus als „Behauptung“ durchgehen lassen.

      Und noch ein Tipp: ich nehme Tipps vorzugsweise von Leuten an, die etwas mehr auf dem Kasten haben, als plumpe Polemik

  2. Danke für diese Zusammenfassung und auch an die pünktliche Erinnerung an diesen äussert fragwürdigen morgentlichen Polizeieinsatz. Ich bin mir zwischenzeitlich ganz sicher, dass auch bei dieser dubiosen Geschichte die Wahrheit ans Licht kommen wird. Und diese Wahrheit wird die Polizei und insbesondere die Stuttgarter Staatsanwaltschaft bwz. Justiz wie so oft in keinem guten Licht erscheinen lassen. Hier ist OStA Häussler deutlich übers Ziel hinausgeschossen und seine perfide Rechnung wird nicht aufgehen. Wir bleiben an der Aufklärung dran, dessen kann er sich ganz sicher sein.

  3. Hallo Lieber Alex,

    Dialog hier (auch als Rocdonzo aus den Leserkommentaren der StZ bekannt).
    Respekt für dein langwieriges Engagement. Ich mag deine respektvolle Art, die manch anderer Gegner vermissen lässt. Ich habe eine Frage: Wie fühlt man sich, wenn man persönlich so viel Zeit und Kraft investiert hat und anschließend von den Verantwortlichen in der Politik fallengelassen wird; was ist das für ein Gefühl wenn man erkennen muss, dass alles vergebens war?

    1. Guten Tag – nun sollte ich das Gefühl mal erleben versuche ich mich an die Frage zu erinnern. Bisher kann ich dazu nichts sagen da ich niemals damit gerechnet habe das die Politik mich „trägt“ (oder anders gesagt eine Lösung für ein Problem darstellen könnte) daher hat sie mich auch nicht fallen lassen können.

      Was mich aber gerade wundert ist was diese Frage mit dem Artikel in dem dieser Kommentar steht zu zu tun haben sollte. Aber ich gehe davon aus das es gar nicht darum ging sondern nur um allgemein Demotivation zu transportieren. Ich würde also bevorzugen wenn sie auch Respekt zeigen würden und beim Thema des Artikels zu bleiben wenn Sie den Drang zu einem Kommentar verspüren.

      Vielen Dank und einen schönen Abend!

    2. Hallo lieber Rocdonzo, wir alle lieben natürlich diese eloquenten Befürworterkommentare. Die Frage ist vielmehr, wie sich die S21 Befürworter fühlen werden, wenn das Kartenhaus vollends zusammenbricht. Und niemals vergessen, abgerechnet wird immer zum Schluss.

  4. Aber klar doch – ihre Bilder stellen die alleinige Wahrheit dar. Die Bilder in anderen Meidien vom umgeknickten Zaun, beschädigtem Baumaterial und beschädigten Baufahrzeugen sind allesamt gestellt. Es gab am 20. Juni nur ein fröhliches Happening bei dem sich ein paar Polizeibeamte einbildeten verletzt worden zu sein …

    1. Es tut mir leid das sie anscheinend nicht die Bilder hier finden die Sie suchen. Leider kann ich nur zeigen was ich fotografiert habe und leider nicht was Sie wohl suchen. Mit immerhin 320 Bildern und der relativ hohen Wahrscheinlichkeit das da wohl doch auch das ein oder andere dabei sein müsste was auch die Tatsachen ablichtet habe ich durchaus versucht auch diese Ansprüche zu erfüllen. Aber wie Sie andeuten scheinen Sie in den ausgewählten Bildern der anderen Medien fündig geworden zu sein! Das beruhigt mich sehr den somit scheint es keinen Mangel an Material zu geben um Ihre Erwartungen zu erfüllen. Den letzten Satz ihres Kommentares kann ich allerdings nicht nachvollziehen, ich erkenne leider nicht wie sie aus meinem Text und meinen Bildern zu dieser Annahme gelangen.

      Wie auch immer ich wünsche einen erholsamen Abend.

    2. Herr Bahnfahrer, dann müßte ich auch verletzt worden sein, denn ich sprach sogar mit den angeblich verletzten Polizisten und war außer meiner weißen Deescalationsteam-Weste komplett ohne Schutz ! Ich kann an mir aber absolut keine Verletzung erkennen . Und an den Baufahrzeugen wurde samt und sonders nur die Luft aus den Reifen abgelassen ,über das Ventil ! Ein paar Baumaterialien wurden aller dingsbeschädigt und ich schätze bereits zu diesem Zeitpunkt, da ich vom Bau komme auf ziemlich genau den Betrag, der nachher zugegeben wurde ! Es ist natürlich nicht in Ordnung, fremde Sachen zu beschädigen , aber es gibt sehr viele Indizien, daß das ganze Geschehen insziniert wurde , weil man Bilder brauchte.

    3. @Bahnfahrer Sie werden kein einziges Bild von verletzten Polizisten finden. Die Staatsanwaltschaft hat bereits tausende Fotos und Videomaterial durchforstet und hat auch nichts gefunden. Der einzigste war der sogenannte Zivilbeamte, der zwar angeblich lebensgefährlich verletzt war, aber auf eigenen Wunsch das Krankenhaus mit diesen lebensgefährlichen Verletzungen in Rekordzeit wieder verlassen hat. Falls er auf eigene Faust gehandelt hat würde ich ihm grobe Fahrlässigkeit & Dummheit vorwerfen. Falls er von der Einsatzleitung dort hin geschickt wurde, würde ich der Polizeiführung grobe Fahrlässigkeit & Absicht vorwerfen. Wie auch immer, bei der Verhandlung kam die Schwere seiner Verletzung ans Tageslicht: eine Bänderdehnung im Daumen. Alexander Schäfer war Augenzeuge und muss nicht wie Sie seine Informationen über BILD beziehen. Wünsche noch einen schönen Abend…

      1. @dichtbert: Ich weiß nicht, ob in Ihrem Fall „Nomen est Omen“ gilt und ich weiß auch nicht, ob Sie die BILD lesen. Ich jedenfalls lese dieses Blatt nicht. Aber man kann ja einfach mal Behauptungen oder eigene Annahmen als Tatsachen hinstellen…
        Schön, wie sich die S21-Gegner auf dieser Seite an der „gelösten Feierabendstimmung“ vom 20.6.2013 erfreuen. Ich kann mich jedenfalls höchstens ein wenig darüber freuen, daß die verletzten Personen und die angerichteten Schäden nicht so schlimm sind, wie zuerst (auch teilweise von den Gegnern) befürchtet. Das rechtfertigt aber in keinerlei Weise Gewalt und Sachbeschädigung. Ein „bißchen Gewalt“ ist wie ein „bißchen schwanger“ – entweder ganz oder gar nicht. In diesem Sinn sollten sich die S21-Gegner mal überlegen, ob sie ernsthaft als gewaltfreie Bewegung auftreten wollen, oder diesen Anspruch aufgeben.

        1. Von welchen „verletzten“ Pesonen sprechen Sie eigentlich? Wer soll das bitte sein? Meinen Sie etwa die 8 Polizisten, die erfolglos versuchten mit einem vorgetäuschten Knalltrauma von einem 72 jährigen Retner mehrere tausend Euro Schmerzensgeld zu kassieren? Ich helfe Ihnen gerne auf die Sprünge, denn diese Polizisten haben vor Gericht eine grandiose Niederlage erlitten. Dann gibt es da noch den zivilen Polizisten, der als „lebensgefährliche“ Verletzung eine Bänderdehnung vorweisen konnte. So etwas kann ihm auch passieren, wenn er den Hund ausführt. Das wars, mehr Verletzte oder sogenannte Verletzte gab es nicht und wird es auch nicht mehr geben. Das Ihnen das als Befürworter natürlich nicht schmeckt, ist mir völlig klar. Zu gerne projeziert man als Befürworter die eigene Unzufriedenheit mit dem Projektablauf auf die lästigen Projektkritiker, vor allem dann, wenn diese mal wieder recht hatten. Das dürfen Sie natürlich gerne tun, steht Ihnen frei. Allerdings sollte man dabei besser bei den Fakten und bei der Wahrheit bleiben. Halbwahrheiten, Überhöhungen & Pauschalisierungen, wie Sie sie hier verbreiten werden wenigsten hier immer als solche entlarvt. Da können Sie sich von mir aus auch auf den Kopf stellen oder weiter bei Facebook oder StZ kommentieren.

        2. Dichtbert dichtet wieder.
          Es hat in diesem Prozess nur ein Polizist Schmerzensgeld geltend gemacht, so dass „die (anderen 7) Polizisten“ gar keine Niederlage einstecken konnten.

          Ggf. sollte Dichtbert irgendwann einmal die Wahrheit an sich heranlassen und sich mit den Fakten vertraut machen, statt permanent Ammenmärchen zu verbreiten.

  5. Wann wird der Tag gekommen sein, an dem man diese Bilder unverpixelt sehen kann? Wann können die Film- und Tondokumente ungehindert veröffentlicht werden? Wann können die anwesenden Menschen angstfrei über ihre Erlebnisse an diesem Tag diskutieren?
    Deutlicher als am 20.6. kann man den Begriff „Machtmedien“ kaum erklären, die Aufgaben und Notwendigkeiten einer „Vierten Gewalt“ nicht herausarbeiten. Der 20.6. ist der Höhepunkt eines ganz dunklen Kapitels der Kumpanei von Polizei, Staatsanwaltschaft, Medien und Politik. Es ist bestimmt nicht das erste Mal, dass die Manipulation in der Berichterstattung reale Ereignisse falsch darstellt. Dass daraus eine mehr als zwei Jahre andauernde Wand der Einschüchterung entstehen konnte, ist herausragend – und beängstigend.

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