Schlagwort-Archive: 20.06.2011

Kontext:Wochenzeitung – Kurz vorm Schusswaffengebrauch

Archivbild 20.06.2011
Archivbild 20.06.2011

Michael F., 46, (Name geändert), soll am 20. Juni 2011 inmitten einer aufgebrachten Menschenmenge einem Zivilpolizisten zweimal ans Pistolenholster gegriffen haben, um diesem die Dienstwaffe zu „rauben“. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart will den bisher Unbescholtenen deswegen hinter Gitter bringen. Die Beweislage ist dünn. „Wäre der Mann kein S-21-Gegner“, sagt sein Anwalt, „würde so was gar nicht erst zur Anklage gebracht.“

Weiterlesen bei KONTEXT:Wochenzeitung

Info – Prozesstermine siehe rechts unten.
Meine Fotodokumentation des 20.06.2011

EDIT – Auch lesenswert zum Thema:
Kontext:Wochenzeitung Man darf halt nicht auf fremde Dächer klettern

Zwei Jahre nach dem 20.06.2011

Zwei Jahre ist es nun her, das nach einer Montagsdemo der Platz des ehemaligen Zentralen Busbahnhofes in Stuttgart, von einer Menschenmenge besetzt wurde. Ich zeige hier nun die Bilder dieses Tages.

Archivbild - Straße am Schlossgarten 20.06.2011
Archivbild – Straße am Schlossgarten am Morgen des 20.06.2011

Er beginnt aber mit dem Morgen! An diesem Morgen des 20.06.11 hatte die DB angekündigt daß in der Straße am Schlossgarten blaue Rohre aufgestellt werden. Bis dahin gab es noch keine Blauen Rohre. Die Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21 hatte daher zu einer Versammlung aufgerufen. In den Bildern des Morgens sieht man eindrucksvoll wie es aussieht wenn die Polizei eine Versammlung auflösen möchte. Der Aufmarsch war so massiv, daß ich sogar möglich erachtete, daß evtl. direkt der Schlossgarten gleich mit geräumt werden sollte. (PM der Polizei)

Archivbild - 79. Montagsdemo am 20.06.2011
Archivbild – 79. Montagsdemo 20.06.2011

Gegen 18 Uhr Abends fand dann die 79. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 statt. Es war eine kraftvolle Demo wie so oft nach Ereignissen wie denen am Morgen vor dem GWM. Sehr viele Menschen waren zusammen gekommen und die meisten von ihnen gingen danach an den Schlossgartenflügel des Kopfbahnhofes um dort einen Vortrag der „Architekten für K21“ über den sog. „Südflügel“ zu besuchen.

Nun zeige ich erneut meine Bilder vom Abend des 20.06.2011. Direkt vor Ort war es an diesem Abend nicht möglich Liveberichte zu senden. Die Mobilfunkverbindung bot keine Bandbreite für Livestreams. Dadurch blieb der Polizeiführung die Möglichkeit entsprechende Stimmungen zu verbreiten.

Unter anderem wurde direkt am 21.06.11 von Polizeipräsident Züfle persönlich weiter unterstrichen und behauptet das ein Polizeibeamter in Todesgefahr schwebe, Schadensummen in unrealistischer Höhe in den Raum gestellt und Dinge behauptet die  später unter weniger aufmerksamer Öffentlichkeit relativiert werden mussten. PM 1 und PM 2 der Polizei ein Artikel von Kontext:Wochenzeitung zum Thema. Damit wurde  bewusst eine Kulisse für mehrere Fälle Untersuchungshaft, etliche Hausdurchsuchungen und eine für Stuttgart beispiellose, bisher nun schon zwei Jahre anhaltende Verfolgungswelle, geschaffen.

Zu den Vorgängen des Abends sage ich aus rechtlichen Gründen – bedroht von der Stuttgarter Justiz – nichts, die Bilder sind denke ich selbsterklärend. Direkt am 21.06.11 versuchte ich zwar auch mit diesen Bildern der Medienbeeinflussung der Polizei entgegen zu wirken aber da war der Zeitpunkt schon zu spät. Die Altmedien hatten schon freiwillig deren Behauptungen verbreitet obwohl sie selbst auch Kollegen vor Ort hatten.

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Siehe auch:
Artikel von cams21 zum Thema
Hausdurchsuchungen bei cams21 Reportern 21.07.11
Hausdurchsuchungen bei cams21 Reportern 13.08.11

Der 20.06.2011 in Stuttgart

Archivbild 20.06.2011
Archivbild 20.06.2011

Ein lesenswerter Artikel in der KONTEXT:Wochenzeitung beschreibt den 20.06.11 in ziemlich realistischer Weise. Wie so oft lässt der Artikel erkennen das die Autoren der Kontext sich Zeit genommen haben und wahrscheinlich sogar selbst Augenzeugen waren. Da ich selbst Betroffener der Kriminalisierungs-Versuche im Fall des 20.06.2011 bin, habe ich bisher noch kein einziges Wort zu diesem Tag schreiben können. Bereits kurz nach dem 20.06. wurde ich damals, wie viele meiner Kollegen bei cams21 und anderen dokumentierenden Teilnehmern von S21 Protesten, Haus durchsucht und Bildmaterial beschlagnahmt. Seit dem steht im der Vorwurf des schweren Landfriedensbruches im Raum. Den Artikel in der Kontext lese ich daher mit Freude, den mir selbst ist es nicht möglich über den 20.06. zu schreiben. Seit Jahren berichte ich nun schon über die Bürgerbewegung und natürlich würde ich das auch über diesen Sommertag im Juni 2011 schreiben, die wahrscheinlichen Vorwürfe (ich kenne sie ja bis heute nicht!) gegen mich halte ich für haltlos und unbegründbar. Doch Aufgrund des noch nicht erfolgten Strafbefehles gegen mich gebietet der Selbstschutz kein Wort darüber zu verlieren.

Archivbild 20.06.2011
Archivbild 20.06.2011

Ein freier Berichterstatter wird damit also sofort und automatisch zum Schweigen gezwungen, die Grundrechte der freien Meinungsäußerung auf diesem Weg massiv beschnitten. Durch die Beschneidung der Pressefreiheit, der Unangreifbarkeit von Presse, wird somit „Eine Zensur findet nicht statt.“ (Art.5 GG) ad absurdum geführt. Nicht zuletzt aus diesem Grund stimme ich der Aussage von Jürgen Bartle im oben genannten Artikel ausdrücklich zu! Ich als Betroffener sehe mich auch im Recht auf ein faires Verfahren gebracht (siehe Artikel 6 Europäische Menschenrechtskonvention), zwei Jahre hält man mir nun schon einen völlig haltlosen Vorwürfe aufrecht nur um mich in Ungewissheit zu halten und in meiner Freiheit zu beschränken. Ich danke daher KONTEXT:Wochenzeitung für ihren Artikel und Verweise außerdem auf einen Artikel von cams21 zum 20.06.11 Neben den im aktuellen Kontext Artikel erwähnten Ungereimtheiten sind dort weitere Auffälligkeiten dieses Tages zusammengetragen und aufgeführt.

Ausserdem werde ich pünktlich zum 2. Jahrestag des Vorfalles meine Bilder vom 20.06.11 veröffentlichen. (Natürlich verpixelt, um die Menschen vor Verfolgung durch Internetnutzer zu bewahren, auch wenn die Bilder der Polizei ja durch deren Hausdruchsuchung, in ihrer ganzen Harmlosigkeit des Tages, bekannt sind.) Sie werden den Tag zeigen wie er war auch auch wenn ich weiterhin, vom Staat verfolgt und bedroht, keine Aussagen zu diesem Tag machen kann.

Archivbild 20.06.2011
Archivbild 20.06.2011

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )