Rundgang rund um die Schlotwiese mit Inge und Diethard Möller
von der Zukunftswerkstatt Zuffenhausen
Rund 20 Interessierte kamen am 24.06.2021 an der Hirschsprungallee 18 (Link) zusammen um vom Schicksal tausender Zwangsarbeiter (Link) zu erfahren. Dort wo heute Sport und Spiele statt finden befanden sich ab 1942 Baracken (Link) in welchen zwischen 1500 und 3000 Zwangsarbeiter vieler Nationalitäten für die Firmen Porsche sowie Heinkel-Flugmotorenwerke (ehem. Hirth) untergebracht waren. Selbst nach dem Krieg bis 1967 wurde das Gelände weiter für Vertriebene, Flüchtlinge sowie sog. „Dispaced People“ (Heimatlose) genutzt.
Der Rundgang bringt die Gruppe danach zur weit bekannten „Jahneiche“ (Link). Allerdings kennen auch hier nur wenige die dunklen Schatten aus der Zeit des zweiten Weltkrieges. Wir erfahren dass hier an dieser alten Eiche mindestens drei Zwangsarbeiter öffentlich erhängt wurden. Drei Sterbeurkunden zeugen von dieses Schicksal. Diese wurden allerdings erst nach Hinweisen einer Zeitzeugin gefunden. Aktuelle Hinweise vor Ort sucht man hingegen vergeblich.
Später führen Inge und Diethard Möller zum nahegelegen Waldspielplatz, hinter dem sich auch dunkle Zeitgeschichte findet. Hier wurden Luftschutz-Pionier-Bunker von Zwangsarbeitern für die Bevölkerung gegraben. Die ausgebeuteten Arbeiter durften diese Stollen allerdings nicht selbst nutzen, teils starben sie sogar direkt vor den geschlossenen Bunkern im Hagel der Bomben. Sie waren weitgehend ungeschützt den Luftangriffen ausgesetzt.
Der Wald hinter dem Lager (Gewann Lemberg) hingegen war durchzogen von sogenannten offene Splitterschutzgräben diese waren für die Zwangsarbeiter vorgesehen und boten im Gegensatz der geschlossenen Bunker nur einen geringen Schutz. An Überresten der Gräben endet der Rundgang. Erkennbar sind hier nur noch einige Bombentrichter und die überwachsenen verwinkelten Reste der Gräben. Auch hier belegen Sterbeurkunden von ca. 40 Menschen das Schicksal der Menschen.
( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )