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Flächen rund um die Oper Stuttgart

Neben weiteren interessanten alternativ Standorten für die sog. „Interimsoper“ welche sich allerdings ausserhalb der Innenstadt befinden, bieten sich selbst im direkten Umfeld der Oper ettliche Flächen an welche Übergangsweise durchaus und meist sogar ziemlich einfach Nutzbar erscheinen. Dazu gehören zb. bereits überbaute Flächen wie der Parkplatz des Landtages und ebenso auch der Innenhof des Neuen Schlosses direkt am Schlossplatz. Genauso bieten sich Freiflächen hinter dem Landtag an welche bisher von der Bevölkerung nicht wirklich genutzt werden und welche ausserhalb des Fokus der öffentlichen Wahrnehmung liegen. Da es sich ja nur um 5 Jahre handelt würden hier auch keine nennenswerten Naturgüter ausser „Rasen“ beeinträchtigt werden.

Flächenkarte_InterimsOperStuttgart
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Hier versuche ich einmal nur ganz Grob die möglichen Flächen mit jenen zu vergleichen welche nun vorerst schon zur Diskussion gekommen sind. Die Beschreibung „Fläche zwischen Schule und Hotel an der Schillerstraße“ ist ziemlich schwammig, es könnte sich auch zusätzlich um große Teile der Liegewiese und noch mehr Bäume handeln. (Sinnloserweise würde DANN aber auch erneut der Schulhof welcher gerade erst „errichtet“ wurde wieder wegfallen) Abgesehen davon ist es ziemlich unlauter dieses Gebiet überhaupt vorzuschlagen da hier Naturschutzrechtliche Gutachten nötig wären welche nicht zuletzt der Deutschen Bahn mächtig Probleme machten. Wohlgemerkt – sie durfte einige der damit illegal gefällten Bäume gar nicht fällen (siehe auch aktuell die Problematik an der Ehmannstraße!) Und die Bahn mußte letztlich viele Bäume gerade an eben dieser Schillerstraße stehen lassen WEIL dort eben ein Juchtenkäferhabitat ist wozu die Bäume im Oberen Schlossgarten sicherlich auch zählen werden. Wo wir gerade so am Vergleichen sind – die Oper bietet bisher übrigens Platz für 1404 Plätze, die Interimsoper soll wenn man nach den Wünschen der SPD geht plötzlich für 2000 Plätze ausgelegt werden…

Übrigens – falls Jemand um das Aussehen des Neuen Schlosses besorgt sein sollte, möchte ich an dieser Stelle an die Renovierung des Brandenburger Tores erinnern. Während der Arbeiten wurde das Baugerüst mit Fotorealistischen Folien verhüllt (Beispiel 1 / 2 ) Wenn man also wollte, würde der Innenhof des Neuen Schlosses durchaus auch ein ehr attraktiver zentraler Ort für das Interim sein bei dem keine Kultur- und Naherholungsflächen Stuttgarts (Zitat SPD 2012 „…Der Obere Schlossgarten ist ein Kulturgut ersten Ranges…“) beeinträchtigt würden. Und wer sagt „Aber das kann man dem Landtag doch nicht zumuten das dort direkt davor oder dahinter gebaut wird.“ … der hat in letzter Zeit nicht mehr dort vorbei geschaut. Abgesehen davon weiß jeder der schon im Landtag war, dass man da drin von „Draussen“ sowieso nicht viel mitbekommt. Ausserdem ist es doch nur für fünf Jahre oder?!

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Der Obere Schlossgarten in Stuttgart

Nachdem für das Immobilienprojekt Stuttgart 21 bereits eine große breite Brache in den Mittleren Schlossgarten getrieben wurde, soll nach neuesten Planungen nun auch der Obere Schlossgarten dem Umbau der Oper geopfert werden. Glaubt man aktuellen Berichten einer lokalen Zeitung wird für die Sanierung eine „Interimsspielstätte“ während der Bauzeit benötigt. Die beiden bisher genannten Standorte dafür sollen entweder der Eckensee oder aber zwischen dem Königin-Katharina-Stift und dem Hotel am Schlossgarten entlang der Schillerstraße sein.

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©2015 Alexander Schäfer – Oberer Schlossgarten während dem „Kinder- und Jugendfestival“

Da schon im Mittleren Schlossgarten mehrere sehr alte Platanen mit Baumhöhlen und auch nachgewiesenen Juchtenkäferlebensräumen teils sogar gegen direkte Verbote gefällt wurden, mutet es doch seltsam an dass überhaupt auch nur ans Fällen dieser Bäume gedacht wird. Nachdem am Rande der Brache im Mittleren Schlosgarten sog. „Juchtenkäferhabitate“ erhalten wurden, ist an eine Fällung der letzten Lebensräume in Reichweite dieser streng geschützten Tiere sowieso nicht zu denken. Das statt dessen der Parkplatz zwischen Landtag und Oper geschützt werden soll ist blanker Hohn. Die teils über 100 Jahre alten Bäume für ein gerade mal lächerliche fünf Jahre bestehendes Gebäude zu opfern ist an Sinnlosigkeit kaum noch zu überbieten.

Mehr Bilder im Archiv (link)

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Kommentar: Wie viel „Baustelle“ darfs denn noch sein?

IMG_6587Nachdem sich das Krebsgeschwür „Stuttgart 21“ schon Sinnlos über den Mittleren Schlossgarten ausgebreitet hat soll es nun also Metastasen streuen? Im Rosensteinpark bilden sich auch schon S21 Ableger, der Untere Schlossgarten wird durch die „Rosensteinviertel“ Pläne bedroht und nun (siehe STZ zum möglichen Baufeld rund um die Stuttgarter Oper) also auch der Obere Schlossgarten? Stuttgart was ist bloß los mit dir?

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Seit Jahren drängt es die „Stadt zwischen Wald und Reben“ immer weiter in den Betonwahn. Wie viel Baustelle soll es den noch werden? Selbst die seit Jahren alarmierenden Feinstaubwerte führen nur zu fruchtlosen Lippenbekenntnissen der Politiker. Frucht und Furcht bringend sind aber nur die Baupläne der Stadt. Es ist fast zum verzeifeln. Anstatt endlich einzusehen, dass im beständigen Streben zum Beton keine lebenswerte Zukunft entsteht geht es immer weiter und weiter.  Statt den Feinstaubwerten wirklich den offenen schmerzhaften Kampf anzusagen werden immer weiter die Fahrpreise des öffentlichen Personen Nahverkehrs weiter erhöht. Straßentunnel kommen hinzu die den Verkehrsfluss in Stuttgart noch besser also noch größer machen sollen. Letzte wertvolle Grünflächen in der Innenstadt werden zugepflastert, Bäume müssen weichen für Baustelleneinrichtungsflächen und selbst die schon jetzt seit Jahren seelenlosen Glas/Beton Viertel rund um die LBBW werden weiter vergrößert.  Lerneffekt 0,0

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Zu allem Hohn wird den engagierten Menschen die sich für die Natur einsetzen wollen, Gegenpole aufbauen wollen und zum Nachdenken anregen wollen höhnisch ins Gesicht gespruckt! Als kurz nach dem sinnlosen Abholzen des Mittleren Schlossgartens die Kunstaktion „Unser Pavillon“ (link) in den Oberen Schlossgarten umziehen möchte, antwortet darauf Ingo Rust (SPD) am 21.05.2012: „Der Schlossgarten dient als Repräsentationsfläche des Landes und als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung. Er steht als ein Kulturdenkmal ersten Ranges und historischer Garten unter Denkmalschutz. Die historischen Gestaltungselemente im Schlossgarten entsprechen einer Konzeption und sind daher nicht durch andere Einrichtungen erweiterbar.“

Für Ortsunkundige -> dies ist GENAU dieser Teil des Schlossgartens welcher JETZT einfach mal so Nebenbei einer weiteren Baustelle geopfert werden soll.

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Schuttgart – wohin des Weges? Was soll nur aus dir werden?

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )