Nächster Baufortschritt angekündigt – Abriss eines WC steht unmittelbar bevor…

Nachdem vor nun fast einem Jahr sämtliche Bäume des Schlossgartens im Bereich der Willy-Brandt-Straße gefällt werden mussten, damit die Haltestelle Staatsgalerie verlegt werden kann … glänzt auch die SSB mit vollmundigen Ankündigungen. Das kostest schließlich nichts. Schaut genauer hin, ist es Pfeifen im Walde – obwohl nichtmal mehr ein Baum da steht.

Der erste Baufortschritt soll schon bald sichtbar sein. Damit bietet die Bauschaubühne der Bahn dann wenigstens auf der Rückseite etwas action. Denn endlich soll das WC an der Haltestelle eingerissen werden – braucht ja auch kein Mensch mehr. Und die Pläne von S21 kann man auch in anderen Anlagen runter spülen.

Viel weiter wird man nämlich nicht kommen. Das liegt weniger am Juchtenkäfer, wie von den SSB nun wiederholt behauptet, oder gar an der Unfähigkeit der Bahn, ein überfälliges Artenschutzkonzept zu entwickeln. Dieses Zuschieben von Schuld lenkt letztlich nur ab. Die Stadtbahn muss an dieser Stelle höher gelegt werden. Und solange der Nesenbachdüker in der untersten Etage nicht gebaut ist und solange nicht der Bahnhofstrog darüber liegt, muss die Stadtbahn eben warten. Es ist kaum vorstellbar, dass sich die Bahn ihre ohnehin kaum lösbaren Aufgaben an diesem Ort noch dadurch erschweren lässt, dass dann oben drüber neue Tunnel liegen.

Diese Bauwerke sind aber zwingend von laufenden und weiteren Planfeststellungen, also umfangreichen Genehmigungsverfahren abhängig. Wann und ob es dazu kommt, steht nach den 12.000 Einsprüchen und den fundamentalen Einwänden des geologischen Landesamtes, nicht mal mehr in den Sternen. Geld will auch nicht vom Himmel fallen – nein, so wird der Umbau der Stadtbahn zwar an der Heilbronner Straße begonnen und sich langsam der Problemzone S21 nähern, aber wie es dort weiter gehen soll, weiß von den Bauwütigen keiner.

Es ist auch fraglich, ob die Bahn im Falle eines Projektabbruchs den dann unnötigen Umbau der Stadtbahn überhaupt finanzieren wird. Es scheint viel mehr, dass die Ankündigung der Baumaßnahmen eine gehörige Drohung in Richtung der Bahn ist, endlich in die Pötte zu kommen. Und wer der SSB dann das Warten auf die Fertigstellung der Bahnbaugruben bezahlen wird, dürfte auch eine interessante Frage sein.

Die vollmundige Ankündigung ist aber auch ein deutliches Zeichen an die politisch Verantwortlichen. Jeder weiß, oder könnte wissen, dass sich hier ein endloses Baustellenchaos offenbart, dass hier sinnfrei Geld verschwendet wird. Es ist höchste Zeit zum Handeln und die einzige Handlung kann ein Baustopp sein, umfassend und sofort.

 ( Jochen Schwarz auf schaeferweltweit.de )

Lesenswert:
Fritz Möbus in seinem Themen Blog zu S21
Geheimvertrag belegt Mehrkosten in der STZ 19.09.2011