Infos zu den „Tagen der offenen S21-Baustelle“

Vorbeugende Maßnahme der S21-Kritiker gegen Desinformation

Vom 3. bis 5. Januar öffnet die DB wieder ihre S21-Baustelle am Hauptbahnhof für die Öffentlichkeit. Wie in den Jahren zuvor setzt die Bahn wieder auf eine unkritische Faszination der Technik, die die fundamentalen Problemen und Risiken des Projekts überblenden soll.

Das Faktencheckportals WikiReal.org und der Gruppe Ingenieure22 werden daher in einer Gemeinschaftsaktion an den Zugängen das Informationsblatt „Sicherheitsrisiken der Stuttgart 21-Tunnel“ verteilen.

Die S21- Projektgesellschaft gibt in ihrer Ankündigung der Veranstaltung an:

„15. INFOPUNKT Fildertunnel. […] Hier erfahren Sie alles über die Bauweise des Tunnels, […]“

Hier sind Zweifel angebracht. Die Besucher werden gerade zur Bauweise der Tunnel nicht alles erfahren. Insbesondere nicht das Wichtigste für die Sicherheit der zukünftigen Reisenden. Dazu in dem Informationsblatt:

„Die Tunnel des Projekts Stuttgart 21 sind die einzigen in Europa, in denen praktisch alle sicherheitsrelevanten Parameter gleichzeitig Höchstrisikopositionen belegen.  […] Im Ergebnis sind die S21-Tunnel 5- bis 20-mal gefährlicher als internationale Referenzprojekte. […] hunderte Tote sind zu befürchten. Stuttgart 21 hat damit die mit Abstand unsichersten Doppelröhren-Tunnel Europas.“

Dies wird schon im Infoblatt nachvollziehbar durch den Vergleich mit anderen überwiegend europäischen Tunnelprojekten begründet. Insbesondere wurde es im Gutachten von Hans Heydemann und Dr. Christoph Engelhardt   gründlich hergeleitet (S. 119 ff).

Über das Gutachten wurden seinerzeit die Verantwortlichen der DB informiert. Die Antwort der DB an das Aktionsbündnis wich den Vorwürfen aus und wiederholte nur die üblichen Beteuerungen der Sicherheit und Einhaltung der Richtlinien, ohne auf den eigentlichen Punkt einzugehen: Die Richtlinien fordern insbesondere auch ein „funktionierendes Rettungskonzept“. Das ist der Grund, warum andernorts die sicherheitsrelevanten Parameter nicht durchgehend auf Mindeststandards ausgelegt werden. Auch bei diesen Projekten hätte eine Mindestauslegung erhebliche Baukosten eingespart. Aus Sorge um Leib und Leben der Reisenden wird das dort aber nicht gemacht. – Nur bei Stuttgart 21 haben Leib und Leben der zukünftigen Reisenden offenbar keinen Stellenwert mehr. Die Gutachter erheben hier auch schwere Vorwürfe (Kontrollversagen) dem Eisenbahn-Bundesamt gegenüber.

Das Projekt ist daher weniger „INNOVATIV. EINZIGARTIG. BEEINDRUCKEND“, wie es in der S21-Werbung heißt,  als  „EINZIGARTIG UNSICHER und BEDROHLICH.

( V.i.S.d.P: Dr. Christoph Engelhardt auf schaeferweltweit.de )