Wie gefährlich ist es am HBF Stuttgart?

Mittlerweile fragt sich wirklich wie gefährlich die DB das Gleis 15/16 am Stuttgarter Hauptbahnhof gemacht hat.

In der Nacht am 30.06.12 mußte es wieder gesperrt werden. Sieht man die Teile die dort gelöst wurden, grenzt es wohl an ein Wunder das bei der Fahrlässigen Art der DB Baustellen zu sichern, keine Menschen verletzt wurden. Klar hat dieses Unwetter in der gesamten Region zu großen Schäden geführt aber hier ist schon lange mit Gefahren zu rechnen. Es sei den man überhöht seine eigenen Fähigkeiten um den Schein zu wahren und gefährdet dadurch Menschen anstatt Sicherheit groß zu schreiben und diese schlecht gesicherten Öffentlichen Bereiche richtig zu sichern oder dauerhaft zu sperren.

Das dies nicht abwegig ist hat die DB ja schon beim Abriss des Schlossgartenflügels gezeigt bei der durch fehlende Sicherung eine Frau von einem Stein getroffen wurde.

Dazu auch ein Brief von Rechtsanwalt Ulrich Ebert vom 29.06.2012

Sehr geehrte Damen und Herren der Staatsanwaltschaft Stuttgart,

seit über 2 Monaten habe ich bislang nicht einmal eine Eingangsbestätigung und auch kein Aktenzeichen erhalten. Die Strafanzeige ist unten nochmals angefügt.

Zwischenzeitlich hat sich herausgestellt, dass die nach dem Südflügelabriss verbliebenen Säulen kein Bewehrung enthielten, also keine Eisen, und das Bahnsteigdach lediglich über 4 Eisenanker an den Auflagerstellen in die Südflügelfassade befestigt wurden, damit also der Südflügel tragende Konstruktion des Bahnhofdaches war. Die Bahn hat aber in unverantwortlicher Weise dem Bahnhofsdach quasi die Statik weggerissen, wodurch das gesamte Bauwerk einsturzgefährdet dastand. Das Dach ruhte also statisch instabil nur noch auf den unbewehrten Betonsäulen. Diese dürften nach den Teileinsturz dann auch noch zusätzlich an Stabilität verloren haben.

Der Säuleneinriss mit dem Bagger hat das nur drastisch veranschaulicht.
Leider war nicht einmal dieses Anlass für die Bahnverantwortlichen, den Abriss einzustellen. Diesen muss bekannt gewesen sein, dass die Säulen nciht bewehrt sind.

Da die jetzt ersetzten Betonpfeiler nachweislich nicht bewehrt waren, ist zu vermuten, dass auch die anderen verbliebenen Säulen des Bahnhofdaches nicht bewehrt sind.
Hat die Vorhabenträgerin die Säulen untersucht, ob diese noch den statischen Anforderungen genügen?
Das EBA hat bislang die Frage nicht beantwortet, ab welcher Windlast der Bahnhof gesperrt werden muss.

Ich hoffe, dass die Staatsanwaltschaft in diesem krassen Fall von vielfachen strafbaren Gefährdungen besonders gründlich und vorrangig ermittelt und rasch ein Ermittlugnsergebnis veröffentlicht.

Ich bitte nochmals um Bekanntgabe des Aktenzeichens und bitte, mich über den weiteren Fortgang informiert zu halten.

Ulrich Ebert
Rechtsanwalt

Siehe auch ein Gutachten vom 11.04.12 zum Thema.

UPDATE
Am 02.07.12 bestätigt ein Sprecher der DB gegenüber der STZ die Gefahren:

Die Windböen wehten zudem bewegliche Teile des Bauzauns sowie Abdichtungsmaterial von der Abbruchkante des Südflügels auf den Bahnsteig von Gleis 16. Bahnkunden beschreiben dramatische Szenen während des Unwetters. Reinhold Willing, der Sprecher des Kommunikationsbüros für Stuttgart 21, räumt ein, dass Personen auf den Gleisen hätten verletzt werden können. „Wir haben die Gefahr unterschätzt“, sagt Willing. Die Bahn werde als Konsequenz aus dem Sturm alle losen Teile an der Abbruchkante entfernen, sichert der Sprecher des Bahnprojekts zu.

Ich frage mich woher die DB die Sicherheit nimmt, das lediglich ein entfernen lockerer Teile ausreichend ist!?
Ist die Fach- und Sachkunde, für die wir die DB in den letzten Jahren so zu schätzen gelernt haben, wirklich so verlässlich?
Wann wird so ein Handeln eigentlich zum klaren Vorsatz!?