Tunneltaufe als Show-Veranstaltung

von Wolfgang Rüter

© W.Rüter 2013
© W.Rüter 2013

Was den 250 geladenen Gästen morgen, am 4.12.2013, in Wangen als sogenannte „erste Tunneltaufe von Stuttgart 21“ verkauft werden soll – es geht um den späteren „Beate-Tunnel“, von dem aber noch kein einziger Meter existiert, weil zunächst einmal der Schacht des Zwischenangriffs ausgeschachtet sein muss – ist wieder einmal reine Propaganda und Volksverdummung.

Normalerweise wird ein Tunnelanschlag oder Tunnelanstich zusammen mit den Mineuren gefeiert, wenn diese einen Tunnel schon ein paar Meter weit gegraben haben, was hier aber nicht der Fall ist. Vielmehr feiert man den vor ein paar Tagen begonnenen ersten Erdaushub eines Zwischenangriffs, was sich natürlich nicht so gut und spektakulär anhört. Und was die Gäste dann morgen zu sehen bekommen, dass kann man sich hier schon einmal vorab aus der Vogelperspektive ansehen. Mehr Bilder

( schaeferweltweit.de )

0 Gedanken zu „Tunneltaufe als Show-Veranstaltung“

  1. Kann mir denn jemand den Begriff „Zwischenangriff“ erklären – das hört sich so nach Krieg an!
    Auf der einen Seite wird von Angriff, Anstich, Anschlag (alles kriegerische Begriffe) gesprochen – und auf der anderen Seite geht es dann um Heiligtum, die heilige Barbara, und die dafür stehenden guten Ehefrauen der Kriegsführenden. Also, das ist ja doch wohl ziemlich pervers.

    1. Klar die Begriffe an sich sind in der Tat martialisch – das liegt wohl daran das der Bergbau an sich sehr alt ist und sich die Bergriffe dort nicht wirklich verändert haben. Ich kann ehrlich gesagt nicht erklären warum das so ist. Ich kann nur erklären warum es diese ZWISCHENangriffe gibt. Wenn man in der Mitte eines Tunnels anfängt dann benötigt man die Logistik am Ausgang nur einmal und nicht an beiden Tunnelenden. Man kann dann trotzdem in beide Richtungen doppelt so schnell arbeiten muß aber den Abraum nur an einer Stelle abfahren und die Bauteile auch nur an einer Stelle anliefern. Würde man in der gleichen Zeit aber ohne „Zwischenangriff“ arbeiten wollen müsste man an beiden Tunnelenden die Logistik doppelt aufbauen.

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