Ab und an zieht es mich immer wieder in den Untergrund Stuttgarts – genauer in die Reste des Historischen Eisenbahntunnels unter dem Schloss-Rosenstein. Ein paar Bilder: Teil 1 / Teil 2 / Teil 3 und nun Teil 4.
Diesmal hier eine Auswahl an Bildern welche die Schönheit des Tunnels zeigen.
Nach einer Krankheitsbedingten Pause lud Hermann Gökeler wieder zum „Gang durchs Dörfle“ (siehe auch 02.01.13). Natürlich dauerte der Rundgang durch das ehemalige Eisenbahner-Wohngebiet rund um den Nordbahnhof wieder fast eine Stunde länger als geplant, bei den 3 Stunden kam aber zu keiner Minute Langeweile auf! Wie in alter Frische legte sich Hermann Gökeler ins Zeug und lies keine Minute Zweifel daran das er wieder voll und ganz auf den Beinen ist.
Gewohnt offen für alle Teilnehmer lies er auch an vielen Stellen einen Vertreter des „Info-Laden Stuttgart21“ zu Wort kommen. Meist bestätigte dieser aber zustimmend nickend die meisten Fakten die Herr Gökeler zum Gebiet am Nordbahnhof zu sagen hatte. Leider ist mir kein Angebot des Info-Ladens bekannt bei der diese eher Pro-S21 anmutenden Argumente zusammen getragen werden. Sollte es so ein Angebot geben würde ich es mir natürlich auch anhören. Möglicherweise reicht die Städtische Unterstützung nicht? Jedenfalls wurde hier um eine beträchtliche (immerhin zusätzliche 1000 €/Monat) Aufstockung gebeten…
Zu weiteren Details dieses Gebietes empfehle ich dringend, eine der Führungen mitzumachen – solange es dieses Gebiet noch gibt! Die raschen Veränderungen der letzten Zeit (Baulich aktuell durch Stuttgart 21, sowie ein massiver Verkauf des Wohnraumes an ein Augsburger Unternehmen) lässt dafür wohl nicht mehr viel Spielraum.
„Gang durchs Dörfle“ nennt Hermann Gökeler seinen kleinen ca. 3 stündigen Rundgang durch das ehemalige Eisenbahner-Wohngebiet rund um den Nordbahnhof in Stuttgart. Ich habe die Führung, zusammen mit ca. 48 Interessierten plus Hund und bei strahlendem Sonnenschein, mit der Kamera begleitet. Hier ein paar Impressionen.
Die Kurzbeschreibung: „Jahrelang fand dieses Wohngebiet „weit draußen auf der Prag“ kaum Beachtung in der Stuttgarter Bevölkerung. Das hat sich seit den 21-Diskussionen und der aktuellen Wohnungspolitik schlagartig geändert! Die Ansiedlung hat sich nicht – wie meist falsch dargestellt – vergleichbar einem Dorf jahrhundertelang um einen Kern herum entwickelt, sondern ist seit etwa 1895, wie schon 25 Jahre früher das Postdörfle samt „Infrastruktur“ Läden und Handwerksbetrieben auf dem Reißbrett entstanden. Heute würden wir es eine Trabantenstadt nennen. Auslöser war die stürmische Entwicklung der Königl. Württ. Staats-Eisenbahn, was einen gewaltigen Bedarf an Arbeitskräften im ganzen Königreich auslöste. Die Bahnwärter, Heizer, Lokführer, Post- und Bahnschaffner wurden zum großen Teil aus den württembergischen Oberämtern (heute Landkreise) angeworben. Für diese sog. Unterbediensteten musste Wohnraum gebaut werden, von dem aus die Eisenbahneinrichtungen zu Fuß erreichbar waren, daher wurden diese Dienstwohnungs-Siedlungen oft außerhalb der traditionellen Wohngebiete gebaut. Am Eisenbahnerdörfle ist das heute noch abzulesen. Neben der historisch-baulichen Entwicklung schildert Hermann Gökeler mit persönlichem Bezug zu dieser Gegend die alltäglichen Wohn- und Lebensverhältnisse beim Gang durchs Dörfle“
Hermann Gökeler erzählt vom Rosensteinpark und seinen Erinnerungen rund um dieses Stadtgebiet Stuttgarts. (Zugegeben mit 2,5 Stunden etwas lang aber deshalb nicht weniger interessant – im Gegenteil wenn es so viel zu sagen gibt!)
Auf den Spuren der Königl. Württ. Staatseisenbahn
Eine Stadtwanderung vom alten Stuttgarter Bahnhof auf die Prag
Vom alten Bahnhof an der Bolzstraße wissen viele Stuttgarter noch etwas – aber auch davon wie der Eisenbahn-Betrieb funktionierte und wie die alten Gleise ins Umland hinaus verliefen? Nach einer Einführung folgen wir den imaginären Schienen Richtung Hauptbahnhof. Den weiteren Verlauf durch die hässliche Brache um die viel gerühmte Bibliothek ersparen wir uns und fahren vom Hauptbahnhof bis zur Haltestelle „Pragfriedhof“ mit der U 15 (bitte Kurzstreckenticket bereithalten). Dort treffen wir dann wieder auf die alte Trasse, nehmen den Weg ein Stück weit durch den Pragfriedhof und besuchen das Grab von Carl Etzel und einiger anderer Eisenbahnpioniere. Weiter auf Etzels Gleis-Spuren spazieren wir durch den Inneren Nordbahnhof, vorbei am „Mahnmal der Erinnerung“ zu den Wagenhallen – auch ein Stück württ. Eisenbahngeschichte. Von den Gäubahnbrücken aus übersehen wir den Äußeren Nordbahnhof und verstehen, warum Etzel dort mit dem Prag-Tunnel die erste Baustelle seiner württ. Eisenbahn eingerichtet hat. An der U- und S-Bahnstation „Nordbahnhof“ endet unsere Tour.
Treffpunkt : Stuttgart-Mitte, Bolzstraße vor Postamt
Wegstrecke : ca. 3 km
Dauer : etwa 3 ½ Stunden
Termin:
Sonntag 24. Juni 14.30 Uhr – noch 25 Plätze frei (Stand 15.04.12)
Anmeldung zwingend erforderlich unter:
schuy-goekeler@gmx.de oder 0711.696525
Carl von Etzel und die Anfänge der Eisenbahn in Württemberg
Ausstellung
Eine Ausstellung im Stadtarchiv zum 200. Geburtstag des Eisenbahnpioniers.
Carl von Etzel (1812 – 1865) war zu seinen Lebzeiten ein international renommierter Eisenbahnplaner – heute dagegen ist er nur noch wenigen bekannt.
Sein 200. Geburtstag gab den Anlass, diesen außergewöhnlichen Mann mit einer längst fälligen Ausstellung zu würdigen.
Wie bereits in dem Artikel zur letzten Stadtwanderung angekündigt – hier nun die Termine der nächsten Wanderung dieser Art.
Auf den Spuren der Königl. Württ. Staatseisenbahn
Eine Stadtwanderung vom alten Stuttgarter Bahnhof auf die Prag
Vom alten Bahnhof an der Bolzstraße wissen viele Stuttgarter noch etwas – aber auch davon wie der Eisenbahn-Betrieb funktionierte und wie die alten Gleise ins Umland hinaus verliefen? Nach einer Einführung folgen wir den imaginären Schienen Richtung Hauptbahnhof. Den weiteren Verlauf durch die hässliche Brache um die viel gerühmte Bibliothek ersparen wir uns und fahren vom Hauptbahnhof bis zur Haltestelle „Pragfriedhof“ mit der U 15 (bitte Kurzstreckenticket bereithalten). Dort treffen wir dann wieder auf die alte Trasse, nehmen den Weg ein Stück weit durch den Pragfriedhof und besuchen das Grab von Carl Etzel und einiger anderer Eisenbahnpioniere. Weiter auf Etzels Gleis-Spuren spazieren wir durch den Inneren Nordbahnhof, vorbei am „Mahnmal der Erinnerung“ zu den Wagenhallen – auch ein Stück württ. Eisenbahngeschichte. Von den Gäubahnbrücken aus übersehen wir den Äußeren Nordbahnhof und verstehen, warum Etzel dort mit dem Prag-Tunnel die erste Baustelle seiner württ. Eisenbahn eingerichtet hat. An der U- und S-Bahnstation „Nordbahnhof“ endet unsere Tour.
Diese Stadtwanderung hat keinen kommerziellen Hintergrund und ist rein privater Natur. Sie nehmen in eigener Verantwortung und auf eigene Gefahr teil.
Treffpunkt : Stuttgart-Mitte, Bolzstraße vor Postamt
Wegstrecke : ca. 3 km
Dauer : etwa 3 ½ Stunden
Termine:
Sonntag 17. Juni 14.30 Uhr – noch 15 Plätze frei (Stand 15.04.12) Sonntag 24. Juni 14.30 Uhr – noch 25 Plätze frei (Stand 15.04.12) Termin Gestrichen (Stand 05.05.12)
Anmeldung zwingend erforderlich unter:
schuy-goekeler@gmx.de oder 0711.696525
Carl von Etzel und die Anfänge der Eisenbahn in Württemberg
Ausstellung
Eine Ausstellung im Stadtarchiv zum 200. Geburtstag des Eisenbahnpioniers.
Carl von Etzel (1812 – 1865) war zu seinen Lebzeiten ein international renommierter Eisenbahnplaner – heute dagegen ist er nur noch wenigen bekannt.
Sein 200. Geburtstag gab den Anlass, diesen außergewöhnlichen Mann mit einer längst fälligen Ausstellung zu würdigen.
Am 12.04.12 lud der Verschönerungsverein Stuttgart zu „Auf den Spuren der Kgl. Württ. Staatseisenbahnen – Stadtwanderung vom alten Bahnhof zur Prag“ ein. Der Vortrag wurde von Hermann Gökeler geleitet. Rund 50 Personen folgten der Einladung und das Wetter spielte auch sehr gut mit!
Wie auch schon bei seinen Führungen am alten Rosensteintunnel war es wieder ein Vergnügen den Worten und Geschichten zu folgen, auch wenn es anfangs rein Akustisch nicht ganz einfach war. Das Problem konnte aber dann durch ein geliehenes Megafon gelöst werden.
Der Spaziergang begann am ersten Centralbahnhof der 1850 in der Bolzstraße gebaut wurde. Wikipedia
Schnell erschien auch die Polizei aber leider war die Gruppe schon zu groß um noch mehr Leute mitzunehmen.
Der Weg führte über den ehemaligen Verlauf der Eisenbahngleise zum heutigen HBF
Auf dem Weg lud die Kronenstraße zu einem Halt ein über die Früher eine Eisenbahnbrücke den Höhenunterschied zum Centralbahnhof aufhob.
Am heutigen Hauptbahnhof angekommen wurde die Lage der früheren Gleise vom Centralbahnhof besprochen. Der Bahnverkehr wurde damals ohne Ausfallzeit über Nacht auf den heutigen Hauptbahnhof umgeschaltet.
Und natürlich auch die aktuelle Architektur verglichen.
Weiter ging es zur Haltestelle Türlenstraße wo früher der Güterbahnhof und das „Postdörfle“ war
Heute wird hier auf dem Baugelände „A1“ viel neues Gebaut und unter anderem auch die Straßenbahnlinie U12 gebaut
Der Spaziergang auf Etzels Spuren endet wie alles im Leben – an der letzten Ruhestätte.
Die Führung geht bis dahin ca. 2,5 Stunden und es ist kaum möglich die ganzen interessanten Geschichten wiederzugeben die Hermann Gökeler zu erzählen hat.
Neben vielen für die Eisenbahn in Württemberg wichtigen Persönlichkeiten …
liegt dann auch Carl Etzel hier begraben.
Die Interessanten Ausführungen von Herr Gökeler haben die Gruppe dazu gebracht eine „Verlägerung“ zu „buchen“
Und weiter zu den Wagenhallen – hier wurden früher die Züge, Loks, Waggons und Wägen instand gesetzt.
Heute arbeiten hier Künstler und es werden Events und Konzerte veranstaltet. Die Gruppe „Fahrräder für Afrika“ www.tus2005.net war so freundlich uns in die Wagenhallen schauen zu lassen. Größtenteils sind die Hallen zumindest im Dachbereich noch original erhalten.
PS wer gebrauchte Fahrräder hat – bringt sie bitte Donnerstags zu den Jungs – ihr Helft damit einer guten Sache!
Hier war auch früher das „Eisenbahnerdörfle“ von dem auch nicht mehr viel übrig ist.
Weiter ging es zur Gäubahnstrecke
Und letztlich zum Gelände von dem die Waggonbewohner (Bilder 1 – 2 – 3) vertrieben wurden … bis heute ist hier nichts Sinnvolles passiert.
Herr Gökeler denkt über weitere Führungen zu diesem Thema, ab Juni nach. Aber dazu werde ich dann noch einmal einen neuen Artikel schreiben!
2011 hatte ich das Glück eine Führung im alten Rosensteintunnel zu machen. Dafür noch einmal einen herzlichen Dank an Herr Gökeler, der mit viel Herzblut diese und andere Historische Führungen anbietet. Das Portal von außen kannte ich schon. Aber was dahinter liegt wusste ich nicht.
Wer rechnet damit eine „Tropfsteinhöhle“ mitten im Rosensteinpark zu finden!? Lasst euch virtuell durch meine Impressionen aus dem alten Rosensteintunnel mitnehmen zu diesem Ort, der nun in der Form auch schon Geschichte ist, seit dort Rohre verbaut wurden. Mehr Bilder im Archiv (Teil 1 / Teil 2 / Teil 3 / Teil 4)
Rahmendaten: ursprüngliche Länge 360 m noch begehbar ca. 250 m Gefälle Stuttgart Richtung Cannstatt 8 %o Gewölbe und Wände aus Schilfsandstein-Blöcken ca. 60 x 20 cm Fertigstellung im Jahr 1846 Stilllegung im Jahr 1914 Kulturdenkmal seit 1985
Heute werden dort Rohre für das Grundwassermanagement des Projektes Stuttgart21 eingebaut – das heißt “wurden”. Seit dem VGH Urteil, das einen Baustopp nach sich zog, wurde dort nicht weiter gearbeitet.