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Samstagsdemo gegen Stuttgart 21

Bei nahezu tropischen Temperaturen versammelten sich in Stuttgart erneut tausende Gegner des Immobillienprojektes Stuttgart 21 vor dem Stuttgarter Kopfbahnhof. Während die Besucher des Evangelischen Kirchentages eher den Schatten der noch verbliebenen Parkbäume genossen, lauschten die Demoteilnehmer unter sengender Hitze den Reden von Martin Poguntke (Rede als PDF), Dr. Frank Alt (Rede als PDF) und Volker Lösch (Video). Hier nun einige Impressionen des Tages.

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( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Samstagsdemo vor dem Kopfbahnhof

In diesen Minuten findet vor dem Stuttgarter Kopfbahnhof die Samstagsdemonstration gegen Stuttgart 21 statt.

IMG_6574Die langjährigen Gegner gegen das Imobilienprojekt wählten diesen Samstag vor allem deshalb aus um den vielen Interessierten Besuchern des Evangelischen Kirchentages zu zeigen, das es nicht nur die Baumaschinenshow in der Brache gibt (Bilder vom 05.06.2015 – zwar ein „Brückentag“ aber ansonsten ein „Arbeitstag“ an dem alle Maschinen aufgefahren wurden aber nur so herum standen) sondern auch noch sehr viele aktive Menschen gegen den sinnlosen Bahnhofsumbau-Versuch in Stuttgart.

Zahlreiche Menschen hören sich nun also die Reden von Martin Poguntke (Theologen gegen Stuttgart 21), Dr. Frank Alt (Journalist und Buchautor) und Volker Lösch (Regisseur) an – einen kurzen Auszug der Rede nun hier. Später dann auch wie gewohnt eine fotografische Dokumentation der Demonstration hier im Blog.

Das aktuelle Hauptargument für Stuttgart 21 heißt: Protest und Widerstand kommen zu spät. Es lohnt sich doch gar nicht mehr, gegen das Projekt auf die Straße zu gehen. Was ist davon zu halten?

Ich war vor 14 Tagen in Österreich beim Internationalen Anti-Atomgipfel. Dabei habe ich auch mit Aktivisten gesprochen, die vor 37 Jahren das AKW Zwentendorf verhindert haben. Dieses österreichische Atomkraftwerk ist ein Lehrstück erfolgreichen Widerstands gegen unsinnige Großprojekte und ein Lehrstück dafür, dass es nie zu  spät ist für Widerstand und Protest.

Zwentendorf ist weltweit das einzige Atomkraftwerk, das  komplett fertig gebaut war, aber aufgrund einer Volksabstimmung niemals in Betrieb genommen wurde. Im Herbst 1978 stimmten 50,4% der Österreicherinnen und Österreicher gegen die Inbetriebnahme. Und weil Zwentendorf durch intelligenten und dauerhaften Protest gestoppt wurde, sind inÖsterreich drei weitere geplante AKW‘s nicht gebaut worden.

Meine Damen und Herren: Das AKW Zwentendorf war komplett fertig gebaut, es war ein Milliarden-Projekt wie Stuttgart 21, aber es ging nie in Betrieb, weil das Volk klüger war als seine Regierung.

Auszug der Rede von Dr. Franz Alt, Journalist, auf der Kundgebung zum Evangelischen Kirchentag am 6.6.2015

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )