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Bahnmanager Volker Kefer besucht den Bücherknast

Es ist Montag es ist Demozeit (bzw. genau so viel später das man gemütlich hinlaufen kann) und die Stuttgarter Nachrichten suchen sich provokativ den Bücherknast (auch Bibliothek21 genannt) für eine Vortrag von Bahnmanager Volker Kefer über Stuttgart21 heraus. So ein Zufall aber auch…

Demonstration gegen Stuttgart21 am 23.04.12

Mehr Bilder … doku-stuttgart.de

Wie zu erwarten war führte das natürlich sofort zu einer „Bannermeile am Bücherknast„.

Ein Video eindrucksvolles Video des Freien Medienportals cams21 zum Abend kann ich auch diesmal noch bieten: http://bambuser.com/v/2580376

Am Rande fielen natürlich wieder so einige Kleinigkeiten ins Auge die möchte ich nun einmal einzeln ansprechen.

Respekt vor der Natur? Dieser Baum beherbergt Feldermäuse und Juchtenkäfer – aber die DB verankert ihren „Bauzaun zum „Schutz“ des Baumes“ direkt in seinen Wurzeln
Seit kurzem ist nun der oberirdische Zugang zum ehemaligen Schlossgarten nicht mehr offen.
Der Dachschaden der DB scheint mir größer geworden zu sein – das Dach scheint (noch) tiefer zu hängen.
Über Sieben Brücken … die DB schafft nicht mal eine! Über diesen Steg sollen bald (diese Woche?) die Menschen den HBF betreten.
Guerilla Gardening oder Guerilla Bibliotheking? Jedenfalls wertet es die Fasssade um Lichtjahre auf!

 

Bibliothek21 – was ist das?

Der Würfel steht mitten auf dem ehemaligen Güterbahnhof. Von einzelnen Stuttgartern wird er aufgrund seines Erscheinungsbildes „liebevoll“ als „Stammheim II“ oder „Bücherknast“ bezeichnet. Geplant wurde er vom südkoreanischen Architekten Eun Young YiDas Gebäude der Stadtbibliothek Stuttgart präsentiert sich als markanter Würfel, dessen Seiten präzise nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet sind. Diese geometrische Klarheit spiegelt sich auch in der Gestaltung der Eingänge wider: An jeder der vier Seiten befindet sich ein gleichwertiger Eingang, wodurch das Konzept der Gleichberechtigung aller Himmelsrichtungen unterstrichen wird

Die innere Struktur des Gebäudes folgt konsequent diesem Prinzip. In jeder der vier Seitenflächen ist ein Aufzug und ein Treppenhaus integriert, was eine symmetrische und funktionale Erschließung des Gebäudes von allen Seiten ermöglicht.

Ein besonderes architektonisches Merkmal, das die Ausrichtung des Gebäudes zusätzlich betont, ist die Beschriftung der Fassade. Der südkoreanische Architekt Eun Young Yi hat das Wort „Bibliothek“ in vier verschiedenen Sprachen auf die jeweiligen Fassadenseiten anbringen lassen:

  • Auf der Nordfassade steht es auf Deutsch
  • An der Westseite auf Englisch
  • Die Südfassade trägt die arabische Übersetzung
  • Auf der Ostseite ist das Wort in koreanischer Sprache zu lesen

Diese viersprachige Gestaltung der Fassade unterstreicht nicht nur die globale Ausrichtung der Bibliothek, sondern auch die Verbindung zu den jeweiligen Sprachräumen in den entsprechenden Himmelsrichtungen.

Der 35 Meter hohe „Kristallwürfel“, wie er oft genannt wird, besteht aus Glasbausteinen und verfügt über eine begehbare Doppelfassade. Dieser Zwischenraum ermöglicht es den Besuchern, die Grenze zwischen Innen- und Außenwelt auf einzigartige Weise zu erleben.

Das Innere der Bibliothek zeichnet sich durch drei charakteristische Bereiche aus:

  • Die Bibliothek: Ein Atriumraum mit Galerien, die von Bücherwänden gesäumt sind.
  • Der kontemplative Raum: Ein introvertierter Zentralraum mit Oberlichtern.
  • Das Forum: Ein stufenweise eingesenkter Saal

Diese durchdachte Raumaufteilung schafft verschiedene Atmosphären für unterschiedliche Nutzungszwecke und unterstreicht die Multifunktionalität des Gebäudes.

Im Kern des Gebäudes befindet sich ein aus Brandschutzgründen zweigeteilter „Innenhof“. Im unteren Teil dieses Würfels wird das diffuse Licht einen Raum der Entschleunigung bilden, in welchem nichts außer Ruhe sein wird. Im oberen Würfel werden Bücherregale stehen, und das große Oberlicht (in meinen Bildern noch nicht erkennbar, da während der Bauzeit abgedeckt) wird die Sonne ins Gebäude leiten.

Nachdem das äußere Erscheinungsbild des Baus in schwere Kritik geraten war wird nun darüber nachgedacht die Fassade aufzuhellen. Dazu ist interessant zu wissen das auch das Innere des Gebäudes konsequent in diesem auch außen beherrschenden Grauton ausgeführt wird – vom Boden über die Geländer bis hin zu den Sanitären Einrichtungen.

Zum Großen bedauern des Künstlers war es technisch nicht möglich auch in den WC Bereichen die Decken mit grauen Fliesen auszuführen da er auch dort überall den Eckigen Stil weiter führen wollte.

Mittlerweile beteiligen sich sogar schon Bürger an der zumindest virtuellen Verbesserung der Bibliothek21:
http://www.fakeblog.de/2011/04/07/putte-und-der-stuttgarter-bauburgermeister-hahn-abstimmung-unerwunscht/

Aktuell rückt der Bau aufgrund einer Aktion von RobinWood und Parkschützern gegen Stuttgart 21 wieder in den Fokus der Öffentlichkeit.

Bilder zum Gebäude im Archiv: Link
Bilder der Eröffnung im Archiv: Link
Bilder zur RoWo Aktion im Archiv: Link
Allgemeine Infos auf Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Bibliothek_21