Update: Stand S21 – 1047 Tage nach Prellbockanhebung

02.02.10 – der sogenannte Baustart (gefilmt von Hannes Rockenbauch)

Heute am 15.12.2012 sind 1047 Tage vergangen – kein einziger Meter Tunnel ist gegraben. Ich gehe nun die einzigen Sichtbaren Gebiete durch an denen Oberirdische Baustellen vorgesehen sind – bzw. ich beschränke mich auf Gebiete an denen man „etwas“ sieht. „Bautätigkeit“ im Sinne von – Konstruktiver Arbeit zum erreichen des Bauziels, werde ich gesondert erwähnen! Direkt zur Dokumentation

ÜbersichtBISS21
Alle Stellen im Großraum Stuttgart an denen theoretisch Oberirdisch Arbeiten möglich wären

Beginnend am „Fildertunnelmund“ mit einem großen Dank an den Kollegen Wolfgang Rüter für den Bericht und die Bilder von den Fildern und aus Stuttgart Rohr!

„Beim Filder-Tunnelmund hat sich bisher so gut wie nichts getan. Bei meinem letzen Besuch am 9.9.12 waren einige Markierungen auf den Feldwegen und an der A8-Böschung zu sehen. Es gab Hinweise auf Gas- und Strom-Leitungen. Vor dem „Naturschutzgebiet Weidach- und Zettachwald“ war ein (Wasserversorgungs-) Absperrventil gesetzt worden, das bei meinem heutigen Besuch (14.12.12) inzwischen in einen Container eingehaust ist. Weiter unten zur A8, an einem parallel verlaufenden Feldweg, haben sie in der Zwischenzeit zwei Container aufgestellt, beschriftet mit GA Energieanlagen Süd. Vermutlich handelt es sich um die Verlegung bestehender Leitungen, die möglicherweise im Weg sind. Genaues ist aber derzeit für mich nicht erkennbar. (Bilder im Allgemeinen Link dabei)

Eine ältere Veröffentlichung von mir zum Thema Filder-Tunnelmund finden sich nachfolgend unter Ortstermin am Filder-Tunnelmund (18.12.11) zu den Bildern

Karte mit Tunnelmund
Markierung des Tunnelverlaufs

Die Aufnahmen zu Stuttgart-Rohr zeigen im wesentlichen die gefährdeten Waldgebiete rund um das Dreieck S-Bahnhof Rohr, Gäubahn-Trasse nach Böblingen / Zürich und S-Bahn-Trasse nach Oberaichen / Flughafen mit den angrenzenden Ortsteilen Rohr und Dürrlewang. Die Gruppe „Vaihinger für den Kopfbahnhof“ geben weitere Infos zur „Rohrer Kurve“ auf ihrer Homepage (Bilder im Allgemeinen Link dabei)

IMG_7606Nachdem ich alle diese Stellen überprüft habe, kann ich nur zum Schluß kommen, dass es realistisch betrachtet, nur zwei Themenpunkte gibt bei denen wirklich gebaut wurde.

Das sind das rechtlich sehr umstrittene Grundwassermanagement (ein paar Leichtbauhallen, Filteranlagen und ein paar Kilometer Rohre die nach der 5. Planfeststellung ausgelegt sind und für die neuesten Anforderungen der 7. Planfeststellung nicht mehr ausreichend sind.) und das Technik-Gebäude (lediglich eine betonierte Bodenplatte in einem Loch) auf der Nordseite des Hauptbahnhof.

IMG_7615Dabei sind für mich Abrissarbeiten kein „Bauen“ – klar kann man dagegen halten das bei fast jedem Bau vorher etwas abgerissen oder entfernt wird. Aber da es teilweise schon 2 Jahre alte Stellen (Nordflügel) gibt, auf denen nach dem Abriss oder entfernen nie etwas passiert ist, kann das nicht wirklich als „Bauen“ betrachtet werden. Genauso betrachte ich das aufstellen von Baubüros und Wohncontainern nicht als bauen, sondern allenfalls Bauvorbereitung oder Begleitung. Ebenso die vielen Bohrstellen die manchmal unter dem Namen „MAGPlan“ dargestellt werden oder auch sonstige Bohrungen, IMG_7646sind nicht wirklich „bauen“, daher habe ich sie heute nicht extra besucht (aktuell befinden sie sich noch im Rosensteinpark verteilt und am Neckar). Genauso habe ich darauf verzichtet die vielen Stellen zu dokumentieren an denen bisher überhaupt gar nichts passiert ist. Das sind zb. Bereiche in Bad Cannstatt, Untertürkheim, Wangen, Obertürkheim, uvm.

Reichsbahndirektion
Links der HBF Stuttgart – Mitte die Reste der ehemals imposanten Eisenbahndirektion – Rechts soll irgendwann später der Tunnel Richtung Feuerbach in den Berg gehen

So kann man also sagen – der aktuelle Stand der Arbeiten bei S21 zeigt sich in folgendem Bild:

IMG_7811

Es ist definitiv so das die bisherigen „Arbeiten“ lächerlich gering sind und keinesfalls ein festhalten an einem Sinnlosen Projekt rechtfertigen würden. Mehr als massive Zerstörungen sind bisher nicht passiert. Nach zwei Jahren dokumentieren dieser Themen stehe ich für jegliche Journalistische oder politische Rückfrage zu diesem Themenbereich jederzeit zur Verfügung.

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Der Beweis ob Stuttgart 21 nötig für die Verbindung nach Paris ist…

Bitte diese Doku und die Tatsachen über den Stand der Arbeiten, auch an alle Verantwortlichen weiter verteilen die mit diesem Projekt zu tun haben. Wo auch immer das Thema „Es wurde doch schon zu viel gebaut“ aufkommt – verlinkt hier her!

Zur Dokumentation – direkt auch doku-stuttgart.de

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

EDIT aktuellere Arbeiten im Jahr 2013 hier:

W.Rüter – Hölscher Ehmannstraße, 04.01.2013
W.Rüter – Ehmannstraße, HW und Hydromontage, 09.01.2013
W.Rüter – Hölscher, Arbeitspuren in Ehmannstraße, Rosensteinpark und Ossietzkystraße Stadtmitte, 11.01.2013
W.Rüter – Hölscher vor S-Hbf. am 12.01.2013
W.Rüter – Rohrarbeiten am S-Hbf., 15.01.2013
W.Rüter – Baustellen und anderes bei Schnee und Eis, 17.01.2013
Bahnhof201268 – Rohrverlegung Ossietzky/Jägerstr und Video
W.Rüter – Ehmannstraße, Terrasond und andere Beobachtungen, 24. + 25.01.2013

0 Gedanken zu „Update: Stand S21 – 1047 Tage nach Prellbockanhebung“

  1. In der elften Planänderung beantragt die Bahn eine veränderte Gründung des Tiefbahnhofs. In einer Sitzung des Technikausschusses am 18. September 2012 wurde den Gemeinderäten zunächst nur der Standpunkt der Stadt, nicht aber die sehr viel detailliertere Stellungnahme des Umweltamts und auch nicht die Begründung der Bahn vorgelegt. Nach einer genauen Lektüre der nachgereichten Unterlagen stellten die Grünen fest, dass „nicht nur 300 zusätzliche Rammpfähle gesetzt werden sollen, sondern auch noch ein Teil der Pfahlgründungen im Bereich der zu verlegenden Haltestelle Staatsgalerie sogar fünf bis sechs Meter tief in die Gipskeuperschicht eingebracht werden sollen“. Daraufhin sprach sich der Technikausschuss in seltener Einstimmigkeit dafür aus, diese Änderung nicht zu genehmigen.
    Nun lese ich heute, dass an der Eisenbahndirektion genau solche Pfahlgründungen vom Eisenbahnbundesamt genehmigt wurden. Dazu habe ich einen Onlinekommentar in der STZ gefunden. Ist die der Vorgang bekannt?
    Jürgen Schwab, 16:12 Uhr
    Achtung! Neuer raffinierter Betrug der Stuttgart-21-Projektbetreiber! Wie eines der von Hany Azer beschriebenen Risiken behoben wird auf Kosten des Mineralwassers und auf Kosten der Ehrlichkeit, vor allem auf Kosten des Steuerzahlers
    In früheren Kommentaren habe ich oft beschrieben, daß Insider davon ausgehen, daß die Kreuzung des Weichenfeldes des Tiefbahnhofes am Nordkopf mit den Stadtbahnquerlinien ein statisch unbeherrschbares Risiko darstellt. Mir wurde glaubhaft versichert, daß hier einer der Gründe für den Rücktritt Hany Azers als Projektleiter zu suchen sei. Als Grund wurde angegeben, daß die Überdeckung der Stadtbahngleise statisch zu viel zu schwach ausgebildet sei. Der Lohnschreiber „Aufmerksamer Leser“ hat das, was ich beschrieben habe, versucht zu zerreden bzw. er stellte mich als Märchenerzähler hin. Inzwischen wissen wir, daß die SSB ihren Tunnel, der unter den Fernbahngleisen liegt, gegenüber der Antragsplanung um weitere 70cm absenken will (was eigentlich wegen des Mineralwassers nicht geht). Damit kann aber zweifellos die fragile Statik verbessert werden. Man gibt hier ohne Worte zu, daß das Risiko eines zweiten Unglückes a la Kölner Staatsarchiv real war. Abenteuerlich ist aber die Begründung von SSB-Vorstand Arnold (einer der Oberproler!!): Damit wirke man der Korrosion von Bauteilen entgegen, weil in einem Fall Gleichstrom (SSB), im anderen Fall Wechselstrom durch die Oberleitungen fließt (DB). Diese Begründung, die in den StN vom 15.1.13 nachzulesen ist, ist absolut hanebüchen: Entweder SSB und DB sind so unglaublich doof, daß sie erst seit kurzem von dieser Korrosion wissen, die aber z.B. Hauseigentümer kennen, seit es die Elektrizität gibt (korrodierte Heizrohre durch elektrische Felder). Das wäre der Beweis für die absolute Unfähigkeit der Projektbetreiber. Oder, und das halte ich für die richtige Erklärung (denn so dumm kann Arnold gar nicht sein): mit dieser nachgeschobenen fadenscheinigen Begründung soll versteckt werden, daß Hany Azer recht hatte, und daß das, was ich in vielen Kommentaren beschrieb, den Tatsachen entspricht. Allerdings müssen jetzt für diese unterirdische Kreuzung, über der der Restbau der ehemaligen Bahndirektion steht, 5 Meter lange Pfähle in die Mineralwasserdeckschicht getrieben werden. Das EBA hat unter Auflagen eine Genehmigung hierfür erteilt. (Dem fernen EBA kann ja auch egal sein, wenn unser Mineralwasser futsch ist.) Die Bahn hatte vor Monaten schon den Komplettabriss der Bahndirektion ins Spiel gebracht, „das mache die Stadtbahnkreuzung um 30 Millionen günstiger“, hieß es. Der wahre Hintergrund war, daß diese Kreuzung statisch nicht einwandfrei geplant war. Das wird jetzt, mit dem Risiko, daß das Mineralwasser gefährdet wird, umgeplant. Als Begründung führt man eine Korrosion an, die jedem Planer von Anfang an bewußt gewesen sein muß. Wieder einmal zeigt sich, daß der ständige ertönende Ruf „Lügenpack“ absolut berechtigt ist. Es ist eine absolute Schande, wie angeblich „überlegene deutsche Ingenieurskunst“ durch solch fiese Taschenspielertricks in Mißkredit gebracht wird. Natürlich weiß jeder Ingenieur um diese Korrosion. Sie wurde bisher billigend in Kauf genommen, um das Projekt Stuttgart 21 bauen zu können! Aber inzwischen dämmert der Bahn, daß die Stadtbahnkreuzung am Kurt-Georg-Kiesinger-Platz tatsächlich statisch unbeherrschbar war, daher die 70cm Absenkung, um mehr Höhe für den Zwischenboden zwischen Stadtbahn- und Bahntunnel zu gewinnen! Aber die Öffentlichkeit wird mit einer billigen, fadenscheinigen Begründung abgespeist. Es ist unerträglich. Wer legt endlich diesen Betrügern das Handwerk???

  2. Als Vergleichswert:
    1047 Tage, das sind 29,1 % von 3603 Tagen veranschlagter Bauzeit bis zum Fahrplanwechsel am 15.12.2019. Am 18.1.2013 sind die 30% erreicht.

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