Politik – mit der Lizenz zur Lächerlichkeit?

Am 15.01.2013 erzählt Sven Hantel  (DB Station&Service AG) in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik zum Immobilienprojekt Stuttgart 21 „…es gäbe keine gesperrten Weichen oder Gleise sondern „nur“ eine Untersagung von Zugfahrten…“ Dabei ist er sich nicht mal ansatzweise Bewusst wie lächerlich diese Spitzfindigkeit ist. (Die erschreckenden Bilder zum Thema die KEINEN PLATZ für schlechte Scherze oder Spielchen von Bahnsprechern lassen!)

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Es fährt kein Zug … nicht mal nach Nirgendwo – Weiche 227 ist „untersagt“

Frau Merkel wird in letzter Zeit immer wieder mit „Es kann nicht sein, dass wir nicht mehr in der Lage sind, große Verkehrsinfrastruktur-Projekte in unserem Lande überhaupt noch hinzubekommen.“ zitiert. Mehr fällt Ihr zu Stuttgart 21 und dem Berliner Flughafen nicht mehr ein.

Nun mir fällt dazu auch nichts mehr ein den sie hat vollkommen Recht! Es kann wirklich nicht sein, dass wir uns weiterhin vor aller Welt mit solchen Projekten lächerlich machen! Gerade vor dem was man über den Berliner Flughafen hört, muß man zwangsweise – die Hände über dem Kopf zusammenschlagend – rufen: „Beendet Stuttgart 21 endlich und dankt dafür das es noch geht!“ Bei „BER“ ist nun mal alles zu spät – das Kind im Brunnen – der Ofen aus – Schicht im Schacht – man kann nur hoffen das es nicht noch viel schlimmer wird. Bei „S21“ ist das glücklicherweise noch nicht der Fall!

Es kann doch nicht sein, dass wir alle uns weiter mit solchem Unsinn selbst beschädigen, nur um das Gesicht irgendwelcher Politiker zu wahren! Politiker die noch immer nicht realisiert haben, dass sie ihr Gesicht längst verloren haben. Frau Merkel hat genauso wenig wie alle anderen Politiker, die Lizenz zum lächerlich machen erhalten. Sie wurden gewählt um im Auftrag der Bürger Sinnvolles zu tun nicht um Größenwahnsinn Koste es was es wolle durch zu ziehen. Als deutscher Ingenieur muß man sich doch wirklich mittlerweile schämen für diese Haarsträubenden Beispiele der deutschen Wirtschaft!

Anzeige_Projektende_thumbNoch ist Zeit – es ist zwar 5 nach 12 beim Bahnsinn 21 in Stuttgart aber noch gibt es hier nichts, was die Behauptung „Es ist zu spät für Vernunft und Einsicht“ rechtfertigen würde! Es ist keine Schande einen Fehler zu erkennen und daraus zu lernen!

Abschließend möchte ich noch einen Bürger zitieren der in einer  sogenannten Dialog-Veranstaltungen der Bahn folgendes sagte: Es gibt KEINEN richtigen Weg etwas Falsches zu tun!

Oben Bleiben!

(Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

0 Gedanken zu „Politik – mit der Lizenz zur Lächerlichkeit?“

  1. Mit Spitzfindigkeiten versuchen die Sprecher von Bahn und Politik die Dimensionen des Scheiterns klein zu reden.
    Mit Propaganda-Methoden, die denen von totalitären Systemen kaum nachstehen, wird Realitäts-Ausblendung verordnet.
    Warum ? –
    W…eil die Gefahr groß ist, dass die falschen Antworten auf die richtigen Fragen irgendwann nicht mehr funktionieren.
    Dass die scheiternden Projekte strukturelle Webfehler haben, die viel mit der Großmannssucht von Politik-Figuren und deren Interessenlagen zu tun haben, das läßt sich nicht mehr verstecken.
    Das höchtse Interesse das die Politik zu haben hat ist aber: Dem Land dienen und Schaden vom Land abzuwenden
    Sie tun aber das genaue Gegenteil.
    Steht nicht irgendwo in so einem uralten Buch das etwas aus der Bestsellerliste gekommen ist, der Bibel: „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen.“

  2. Ja, die Betonköpfe der Tunnelparteien verhalten sich wie kleine Kinder: sie wollen keinen Fehler einräumen, attackieren die, die konkret sagen, was los ist, halten sich Augen und Ohren zu und reagieren mit Trotz. Von Politikern sollte man erwarten können, dass sie wissen, wann realistisches, vernünftiges Abwägen angesagt ist.
    Der Gesichtsverlust wird kommen, wenn man S21 weiter treibt. Nicht heute, nicht morgen, aber in zehn Jahren. Merkel wird bis dahin wahrscheinlich von der Bildfläche verschwunden sein ebenso wie Ramsauer und Grube. Von wahrer politischer Größe würde es zeugen, wenn man sich ehrlich eingestehen würde, dass man das Projekt zwar technisch sicher durchführen könnte, aber eben nicht zu einem vernünftigen, wirtschaftlichen Preis. Daran ist nichts Verwerfliches, was zu einem Gesichtsverlust führen würde.

    1. Fairerweise muß man aber sagen das sich bei dem Thema keine Partei was schenkt – egal ob Gelbschaufler oder nicht. Einsicht und Politische Größe sucht man heute vergeblich. Fragt sich ob diese Einstellung der Parteien Zukunft hat. Keiner hätte mit den Politischen Entwicklungen der letzten zwei Jahre gerechnet nicht mal die sogenannten Grünen! Das sollte man als positives Zeichen sehen und als 0815 Partei die denkt es geht immer weiter wie bisher sollte man sich schnell damit abfinden das diese Einsicht überlebenswichtig für Parteien wird.

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