Montags in Stuttgart

Von Baustellen, Umwegen, Verkehrsstaus und Demonstrationen.

Seit einigen Jahren ist sie obligatorisch in Stuttgart, die Montagsdemo gegen das Projekt Stuttgart 21. In den heißen Phasen der Bürgerbewegung handelte es sich dabei um meist unvorhersehbare Kundgebungen und vor allem Demozüge, welche das gesamte Innenstadtgebiet betrafen. Mittlerweile sind sie ziemlich berechenbar geworden. Anscheinend ist diese Tatsache allerdings noch nicht wirklich bei den Besuchern der Innenstadt angekommen. Daher möchte ich hier einmal versuchen „den Montag in Stuttgart“ zu beschreiben.

Zuerst zu den „normalen“, alltäglichen Hindernissen im Innenstadtgebiet. Da ist täglich damit zu rechnen, dass der öffentliche Nahverkehr seit einigen Jahren mit Problemen durch das marode Bahnnetz zu kämpfen hat. Im Winter ist generell mit defekten Weichen und Signalen zu rechnen. Im Sommer sind stets längere Wartezeiten in stehenden Bahnen oder auf Bahnsteigen zu erwarten. Durch die Umbauarbeiten im weiten Umfeld des Hauptbahnhofes, welche auch die SSB/Straßenbahnen betrifft, sind lange Wege beim Umsteigen ein zu kalkulieren. Spätestens der Wegfall des Personenquertunnels unter dem HBF wird das noch schlimmer machen. Oft kommen die S-Bahnen auch nicht im gewohnten Tiefbahnhof an, sondern auf den Oberirdischen Gleisen des HBF, um den zahllosen Problemen in den Tunneln auszuweichen. Im Bahnhof erwarten einen dann weite Wege – vor allem aber auch überraschende Umwege durch manchmal täglich wechselnde Wegführungen und Provisorien. Bei schlechtem Wetter, oder im Winter bei Schnee und Eis, ist dort dringend zu wetterfester Kleidung zu raten. Umsteigezeiten sind großzügig zu planen, denn die Wege sind durch entfallen des Querbahnsteigtunnels und durch weiter verlagerte Prellböcke enorm lang. Konnte man bisher von der S-Bahn direkt auf den Querbahnsteigtunnel gelangen, muss man bald den Umweg über die Arnulf-Klett-Passage in Kauf nehmen. Durch die Verlegungen der SSB-Haltestellen Türlenstraße und Staatsgalerie ist auch für den Autoverkehr im HBF Gebiet mit ständig wechselnden Verkehrsführungen zu rechnen.

Neben diesen normalen wachsenden Problemen, welche sich durch das Projekt Stuttgart 21 täglich ergeben, erscheinen die kurzfristigen Demonstrationen Montags zwischen 18 und 20 Uhr eher geringfügig. Hier ist einfach daran zu denken das Montags die Schillerstraße zwischen 18 und 19 Uhr für den Autoverkehr in Richtung Wagenburgtunnel bis zur Beendung des Projekts S21 nicht passierbar ist. Auch die Bushaltestelle (40, 42, 43, 44) in dieser einen Richtung ist in dieser Zeit nicht erreichbar (sie ist in der Zeit ca. 400 m weiter in die Konrad-Adenauer-Straße verlegt). Auf den Bahngleisen und im Bahnhofsgebäude ist mit Behinderungen durch die Bahnpolizei/DBSicherheit und deren Checkpoints an den Bahngleisen zu rechnen. Auf S21 kritische Aufkleber an Koffern oder das Tragen von Buttons sollte man verzichten, wenn man einen Zug erreichen will, ansonsten sollte man mehr Zeit einplanen und die Fahrkarten bereit halten.

Aktuelle Informationen zu den Demonstrationen (incl. der an die Kundgebung anschließenden Demorouten) finden sich meist ca. eine Woche vorher auf der Seite bei-abriss-aufstand.de aktuelle Verkehrsstörungen und deren Ursachen finden sich auf s-bahn-chaos.de Wer aktuell, also live Montags, schauen möchte ob die Demo noch andauert, hat bei den Livestreams von cams21.de gute Chancen informiert zu werden. Was soll das alles noch? Eine aktuell Zusammenfassende Seite die diese Frage beantwortet gibt es nicht wirklich, vor allem da diese Antwort sehr Individuell und persönlich ist. Zudem entwickelt sich das Thema ständig weiter, gute Chancen auf die aktuelle Antwort bietet Kopfbahnhof21, Parkschützer, Infooffensive oder auch BAA