Modell Frey in Herrenberg

Rainer Braun / Oberbürgermeister Thomas Sprißler

Seit dem 02.11.1978 bis ins Jahr 2012 baute Wolfgang Frey an seinem Stadtmodell von Stuttgart. Doch all die Jahre war die Anlage nur wenigen Menschen zugänglich gewesen. Seit heute ist die Spur N Anlage dank dem Einsatz von Rainer Braun und den Helfern vom  Modelleisenbahn Club Herrenberg von Donnerstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr in Herrenberg zu besichtigen. Was von vielen Experten für unmöglich gehalten wurde gelang nun innerhalb weniger Monate: Die Anlage ist zu 70% umgezogen und größtenteils wieder neu aufgebaut worden. Zusätzlich ist auch ein Teil von Freys nachgebautem Stellwerk mit umgezogen. Unter dem Namen „Stellwerk S“ sind nun faszinierende Einblicke in die einzigartige Schaffenskraft von Wolfgang Frey möglich.

Mit Hilfe tausender Fotografien die Wolfgang Frey von den Gebäuden und Details angefertigt hatte baute er die Stuttgarter Innenstadt mit allen Materialien nach die sich ihm boten. Dazu gehören neben alten Schildern und etlichen gewöhnlichen als auch ungewöhnlichen Haushaltsmaterialen letztlich sogar ein kompletter alter Wohnzimmertisch.

Die Anlage wurde nie wirklich für den Fahrbetrieb entworfen. Auch Wolfgang Frey hatte nur ein paar wenige Strecken in Betrieb genommen. Aktuell sind bisher nur fünf der zahlreichen Gleise befahrbar. So beleben ein paar Züge die Anlage und in Zukunft sind auch noch Erweiterungen der Anlage sowie auch des Fahrbetriebes geplant. Es bleibt also spannend und immer wieder einen Besuch wert um den Fortschritt mit zu verfolgen. Nicht von ungefähr sind  wöchentlich drei Tage für den Bau an der Anlage geplant. 


Die zahlreichen bis ins kleinste Detail gearbeiteten Häuserzeilen laden zum Verweilen ein. Hinter so manchem beleuchteten als auch unbeleuchteten Fenster zeigt sich ein wahrer Schatz. Jede offene Tür an einem der Lokschuppen oder der Betriebswerke bietet ungeahnte Tiefen und fesseln immer wieder aufs Neue den Betrachter. Auch wenn manches Detail erst mit dem Teleobjektiv oder einem Fernglas zu erkennen ist, so kann doch auch die Skyline ans sich Erinnerungen an alte Zeiten und so manche Fahrt mit Straßenbahn oder U-Bahn wieder beleben.

Wolfgang Frey an der Wand über seinem Lebenswerk

Sehr viele der Fahrzeuge entsprachen auch nicht den Ansprüchen des Perfektionisten Frey. So wurden etliche um lackiert, Türen aufgeschnitten, Laderampen geöffnet und komplett umgebaut wie beispielsweise ein VW-Käfer der dann schließlich zu einem Trike wurde.  Auch Stuttgarter Straßenbahnen gab es damals nicht fertig zu kaufen – genauso wie die Arbeitszüge der Eisenbahn baute Wolfgang Frey diese liebevoll nach wie so vieles andere auf seiner wunderbaren Anlage. Sieht man die alten Straßenbahnen auf dem Modell stehen ist kaum zu glauben das diese komplett aus recycelten Materialien bestehen.

Lust auf einen Besuch? Dann gibt es mehr Informationen sowie auch Anfahrtsbeschreibung, aktuelle Öffnungszeiten und Preise auf der Website von Stellwerk-S
Viel Spaß beim Besuch des Lebenswerks von Wolfgang Frey.


Mehr Bilder finden sich im Archiv (link)

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )