Infoveranstaltung der DB zum Kernerviertel

(Wolfgang Rüter) Infoveranstaltung_f_r_Kernerviertel-Anwohner_DSC5099Am Mittwoch, 6.11.2013, informierte das sog. Kommunikationsbüro für das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm unter Einbeziehung von zwei Bauabschnittsleitern sowie sonstigen am Projekt Beteiligten die Anwohner des Kernerviertels und andere Interessierte Bürger über die anstehenden Bauarbeiten und das, was sie zu erwarten und die nächsten Jahre zu ertragen haben.

Auf dem Podium vertreten um Antworten auf Fragen der Bürger zu geben waren (v.l.n.r.): Veronika Kienzle (Grüne, Bezirksvorsteherin und Moderation der Veranstaltung), Alice Kaiser (Bürgerbeauftragte), Michael Schmidt (Pressesprecher des Kommunikationsbüros für das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm), Dr. Schütz (RA der Bahn), Rath (Tunnelbauer), Weiß (Bauabschnittsleiter), Maitschke (Bauabschnittsleiter), Tigges (?), Lohmeyer (?), Fritz, Dr. Westhoff (ARGE WUG, Aquasoil Ingenieure Geologen GmbH), Prof. Dr. Wittke (Beratende Ingenieure für Grundbau und Felsbau GmbH), Falk (?), Frau Mühlefeld (?). Am Seitentisch (v.l.n.r.): Jöbstl (?), Ploch (?). Mit Folien und Erklärungen dazu wurden die geplanten Bauarbeiten, die Verkehrssituation und Logistik, die ungefähren Zeitpläne und anderes vorgetragen. Fragen konnten die Bürger auf Zetteln sowie am Mikrofon stellen.

Die Veranstaltung dauerte von 19:30 bis ca. 22:50 Uhr. Die nicht beantworteten schriftlichen Fragen sollen vom Kommunikationsbüro beantwortet werden. Es wurde zugesichert, dass alle Fragen beantwortet würden. Veronika Kienzle (Grüne) will noch eine vergleichbare Veranstaltung zusammen mit der SSB wegen der Haltestellenverschiebung der „Staatsgalerie“ für die betroffenen Bürger organisieren.

Die gezeigten Folien und Einblicke in den gut besetzten Sitzungssaal des Rathauses finden sich in der Galerie. [Ende des Berichts von W. Rüter]

Leider wurde auch bei dieser Veranstaltung wieder die Live-Berichterstattung aus Gründen des Persönlichkeitsrechts einzelner Beteiligter verboten. Ein Reporter von cams21 war vor Ort und bot natürlich auch an nur die gezeigten Folien und die Aussagen zu übertragen (dabei keinerlei Personen zu zeigen), sogar ganz auf Video zu verzichten und nur Audio zu übertragen. Dies wurde aber verweigert, obwohl die Brisanz der Aussagen und das öffentliche Interesse von Menschen die nicht ins Rathaus gehen konnten unzweifelhaft sind.

Diese Entwicklung ist höchst bedenklich! Gerade zur Zeit ist den Medien ja zu entnehmen wie stark der DB-Konzern auf die Presse einwirkt. Bisher meldeten bei solchen öffentlichen Veranstaltungen ausschließlich Vertreter der Bahn bedenken wegen ihres Persönlichkeitsrechts an. Obwohl diese ja nicht Privat sondern in Ihrer Funktion als offizieller Vertreter für Ihren Fachbereich dort auftreten. Die Funktionen dieser Personen sind genauso bekannt wie deren Namen (mit meist direkt auf sogar DB Websites auffindbaren Portraits), trotzdem versucht die DB hier seit einigen Monaten zu verhindern das Dokumentationen erstellt werden können.

Die Vertreter der Stadt, die Gemeinderäte und andere Volksvertreter sowie Projektbeteiligte setzen sich allerdings auch nicht für eine transparentere Veranstaltung ein. Sie geben sich genauso mit der Einschränkung der Pressefreiheit zufrieden, wie auch mit den von der Bahn später gelieferten Präsentationen. Nur den Dokumentationen der freien Berichterstattern wie zb. Wolfgang Rüter ist zu verdanken das wenigstens nachvollziehbar bleibt welche Folien da wirklich gezeigt wurden. Durch die von allen Verantwortlichen akzeptierte und von der DB praktizierte Verhinderung von Audio- und Videoaufnahmen wird allerdings die unabhängige Dokumentation von mündlichen Aussagen unmöglich gemacht.

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

0 Gedanken zu „Infoveranstaltung der DB zum Kernerviertel“

  1. Nanü ? Wie kann es denn sein, dass das vielbeschworene „Öffentliche Interesse“ beim Abriss von Häussern und Abholzen von Parks ÜBER den Individualinteressen stehend erscheint, aber wenn es um die Information dieser hochstehenden „Öffentlichkeit“ geht, dann sind Individualinteressen doch gewichtiger. Hä? – Verkehrte Welt – Die drehen das immer so wie es ihnen gefällt.

  2. Die Einschränkung der freien Berichterstattung ist wirklich dreist. Gerade diese verantwortlichen Personen lassen sich bei jeder erdenklichen Möglichkeit großformatig ins Bild setzen. Die doofen Machtmedien spielen da sogar mit, auf Kosten ihrer zahlenden Leser oder Zuschauer – und lassen sich bei Gelegenheit sogar noch von diesen Typen und ihren Winkeladvokaten verklagen. Man sollte ihnen nur noch Randspalten für die Selbstdarstellung bieten, und statt Foto, wenn denn ein Bild sein soll, ne schmutzige Karikatur.

  3. Die Einschränkung der Pressefreiheit ist für die verantwortlichen Beteiligten notwendig damit nicht nachvollziehbar ist wer wann was gesagt oder getan hat. Siehe Kretschmann und Mappus. Das gemeine Volk muß dumm gehalten werden damit die Demonstrationen und Konsequenzen für die „Oberen“ aufhören und jedeR von denen sich wieder beruhigt zurücklehnen kann und sagen: Gut so – Recht so – Weiter so.

    Bürgerrechte werden mit Füssen getreten – Abhören – Berichterstattung verhindern.
    Befinden wir uns im Krieg dass das Grundgesetz ausser Kraft gesetzt wird?

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