Kommentar zum Fernsehturm
Die Sendung des SWR unter anderem zum Thema -„Todesfalle“ Fernsehturm? Nach 57 Jahren Stuttgarter Wahrzeichen geschlossen – veranlasst mich dazu jetzt doch noch einmal einen Kommentar zum Thema zu schreiben. Am vergangenen Ostermontag besuchte ich ja den Turm um ein paar Impressionen davon einzufangen. Wie es eben so passiert hält mich so ein Motiv manchmal dann doch länger als gedacht auf. Aus „kurz“ wurden viele Stunden bis in die Nacht.
Viele Schilder, Aushänge und Bildschirmanzeigen wiesen auf die Schließung hin und betonten immer wieder die Tatsache wer die Entscheidung verkündet habe. Soweit so korrekt und erst mal nur wenig auffällig, aber auch in dieser Zeit bemerkte ich das unter den Menschen die sich am Turm trafen – offensichtlich um zum Thema zu informieren – sehr komische Stimmung verbreitet wurde. Auch in Hintergrundgesprächen die ich mit den Technikern dort führte und mit dem Personal der Gaststätte erkannte man die, zugeben menschlich verständliche, Grundstimmung gegen den Verkünder der schlechten Nachricht. Die SWR Sendung gestern schlug nun auch wieder massiv in die Kerbe nach dem Motto „Nun gab es fast 60 Jahre lang keine Probleme aber Kuhn schließt den Turm.“
Nun das Prinzip ist ja nicht ganz neu, im Gegenteil die Unsitte den Boten einer schlechten Nachricht zu köpfen hat ja historisch gesehen lange Tradition. Doch auch liebevoll gepflegte Traditionen garantieren nicht das sie heute mehr Sinn machen. Beim SWR mag es ja durchaus Sinn machen, einer alten Regierung nach zu hängen welche nachweislich fast 60 Jahre lang die Fakten ignoriert hat. Die Stuttgart Nachrichten veröffentlichte in den letzten Tagen zwei bemerkenswerte Beispiele dafür auf ihrer Facebookseite StN anno 1998 zum Thema und StN bereits anno 1968 zum Thema. Abgesehen davon fragt sich aber ob das für die Angestellten vor Ort viel Sinn macht sich gegen den Menschen zu positionieren mit dem sie nun mal zusammen eine Lösung finden müssen.
Tatsache ist nun mal, wie beim alten OB schon Schmerzlich festgestellt, dass ein OB für 8 Jahre ins Amt gewählt ist und nur extrem Schwer loszuwerden ist. Schon gleich gar nicht wenn er sich Sinnvollerweise für Menschenleben und nicht für Leichtsinn einsetzt! Macht es also wirklich Sinn für die Angestellten oder sagen wir mal so den „Aushang Ersteller und Bildschirm-Programmierer“ sich Politisch instrumentalisieren zu lassen? Im Grunde gilt es gemeinsam an einem Strang zu ziehen um dieses Stuttgarter Wahrzeichen nicht zu verlieren sondern wieder zu eröffnen!
Genau vor diesem Dilemma stehen auch viele Bürger Stuttgarts, sie mögen ihren Turm – angeboten wird ihnen aber zb. eine Facebookgruppe welche zwar offiziell auf ihrer Seite beteuert nicht polemisieren zu wollen aber in den Fakten nun doch eher Politisch statt Sachlich motiviert scheint. Der andere Weg der angeboten wird ist eine Onlinepetition, welche am Turm ausliegt, aber auch eher sehr polemisch und unsachlich wirkt – hier zu lesen (Warnung: Leider kann der Text verändernd werden ich spreche vom Stand 05.04.13 um 12 Uhr) Dazu liegen allerdings nur die Unterschriftenlisten alleine aus – was genau die Menschen dort unterstützen wissen sie bei der Unterschrift gar nicht!
Das alles ist sehr bedauerlich – für den Turm – den diese Politisch motivierte nicht Zielführende Stimmungsmache wird eher dazu führen das eben keine Lösung gefunden wird als das es etwas bringen wird. Ich empfehle daher sich nicht vor einen Politischen Karren spannen zu lassen – egal welcher es ist er führt nur zu irgendwelchen Sinnlosen Spielchen. (Viele Stuttgarter haben das ja in den letzten Jahren sehr schmerzlich in der politischen Entwicklung gelernt…)
Nichts zu tun ist allerdings auch keine Lösung – ich empfehle daher Kreativität! Schreiben Sie zb. eine Liebeserklärung an den Fernsehturm – schicken sie diese an zb. Herr Kuhn oder auch die Ämter die für den Brandschutz und die Zulassung von öffentlichen Gebäuden zuständig sind. (Suchmaschinen und stuttgart.de hilft den ich rufe hier nicht zu Spamwellen auf einzelne auf) Wenn Sie fachlich bewandert sind schicken sie doch praktische Vorschläge an die genannten. Kurz zeigen sie Ihr Herz für den Turm ohne das es jemand für seine Zwecke missbraucht. Bei dem Thema – auch ein eigener kreativer Slogan hätte wesentlich mehr Sinn gemacht als den bereits vorbelasteten „Oben Bleiben“ hier zu kopieren – klar es gibt wie gesagt durchaus Leute die den Begriff gerne verwässern wollen aber ob man dabei ans Ziel kommt oder nur politische Spielchen mitspielt ist die große Frage!
( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )
Wohl war oder um es kurz zu machen, konstruktive Kritik ist besser als reinhauen.
Nur, der normale durch Medien einseitig informierte Bürger, kann mit konstruktiv nichts anfangen sonst wäre Stuttgart 21 schon lange Geschichte. Aber schön das es den SWR trifft und dieser nun feststellt, das man ziemlich schnell empört sein kann.