Chilipulver herstellen

Fertig - und Tepinmäßig sehr feurig.
Fertig – und Tepinmäßig sehr feurig.

Nun ist ja die Zeit der Chili-Ernte – auch wenn das Wetter dieses Jahr nicht so recht passt. Oft kommt nun die Frage auf was man mit zu viel Ernte machen kann. Mancher mag aber auch direkt und gerne Chilipulver. Daher erkläre ich hier einmal vom Trocknen bis zum Pulver wie man Chilipulver herstellen kann. (Natürlich gibt es nie „DIE eine Methode“ und auch viele Arten der Trocknung. Dies ist eben auch nur eine Möglichkeit wie es gehen kann.)

Zuerst müssen die Chilis getrocknet werden. bei dünnwandigen Chilis geht das auch einfach indem man sie einmal halbiert und dann in die Sonne (wer dieses Jahr noch eine findet…) legt oder auf Schüre auffädelt und luftig aufhängt. Dickwandigere Chilis muß man schneller trocknen damit sie nicht vorher anfangen zu schimmeln. Das geht zb. mit einem professionellen Dörrautomat wie man ihn zum Früchte trocknen kaufen kann, genauso geht es aber auch in jedem normalen Backofen. Trocken bedeutet übrigens das hier:

NUR wenn es sich so anhört ist es trocken genug zum verarbeiten.

Der Verlust an Gewicht ist übrigens ca. 90% – also von 500g Chilis bekommt man etwa 50g Pulver! Das sieht man hier im Direktvergleich Vor und Nach dem trocknen:

Pulver001_oAls Beispiel mal Schritt für Schritt an Rocotos erklärt welche zweifelsfrei zu den dickwandigen gehören. Aufschneiden und je nach Geschmack bereits die Samen entfernen. (manche mahlen sie mit was aber weder Geschmack noch Schärfe verändert sondern nur mehr Volumen bringt… oder entfernen sie im trockenen Zustand.) Dann trocknen im Backofen bei ca. 50 Grad – dauert aber einige Stunden. Pulver002_oWie lang genau kann man nicht sagen sondern muß man testen, den das hängt zum einen von der Frucht ab, also wie feucht die Chilis sind und auch der allgemeinen Luftfeuchtigkeit in der Umgebung. Natürlich geht das mit Umluft schneller als ohne. In meinem Fall trockne ich die Früchte nur ein paar Stunden an (indem ich sie nach dem Backen in den abkühlenden Ofen lege) und danach lege ich sie noch ein paar Tage auf die Heizung oder ans Fenster in die Sonne. Sie müssen so trocken sein das man sie problemlos zwischen den Fingern zerbrechen kann.

links "Tepin" - rechts "LemonDrop"
links „Tepin“ – rechts „LemonDrop“

Die dünnwandigen wie „Tepin“ oder „Lemondrop“ oder auch „Habanero“ trockne ich indem ich sie einfach auf einem Teller ausbreite oder im Fall der Lemondrops als „Rista“ luftig ins Zimmer hänge und später dann auf den Heizkörper stelle. Spätestens auf dem Heizkörper (sollte man bereits heizen) werden sie innerhalb weniger Tage sehr trocken!

Pulver004_oHier sieht man die noch nicht fertig getrockneten (roten) „Rocotos“ und die bereits Samenlos zerbrochenen vorbereiteten (gelben) „Lemondrops“. Dazu noch ein paar (schwarze) „Chipotle“ (geräucherte rote Jalapenos) bei denen die Samen entfernt und die Früchte in kleine Stücke geschnitten sind – die ich noch im Ofen nachtrocken muß. Gerade bei an der Luft getrockneten Chilis wie hier den Lemondrops ist es wichtig diese nicht am Stück zu mahlen weil man oft doch noch eine findet in der Schimmel gewachsen ist – in 1 von ca. 45 war dies auch diesmal so – die betreffende Chili ist von aussen nicht zu erkennen gewesen.

Nun geht es für die Lemon Drops in die Mühle. In meinem Fall eine einfache Krups Kaffeemühle (gebraucht bei Ebay gekauft) welche natürlich dann nur noch für Chilipulver verwendet werden sollte ;) Gemahlen wird so lange bis man das gewünschte Pulver erhält oder die Mühle technisch bedingt nicht feiner mahlen kann.

Bei den „Tepin“ gehts dann genauso und das Saatgut wird einfach zwischendurch abgesiebt…

Chilipulver immer Luftdicht und dunkel lagern.
Viel Spaß mit dem eigenen Pulver.

PS heißer Tipp – wenn man große Mengen machen will empfiehlt es sich dies im Freien zu machen! Das Pulver wird durch die Mühle unweigerlich auch ein bishen in die Luft verteilt – das kann bei Stundenlangem Mahlen schon irgenwann unangenehm werden.

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

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