Archiv der Kategorie: Stuttgart21

Offener Brief zum Betretungsverbot im Mittleren Schlossgarten

Am 15.02.12 war der Tag der Räumung des Mittleren Schlossgartens in Stuttgart – und damit der Beginn zur Zerstörung des Parks.
Nun erhielt ein Bürger einen Bußgeldbescheid, in dem ihm vorgeworfen wird, durch seine Anwesenheit entgegen den Aufforderungen der Polizei, „als Fußgänger“ eine Ordnungswidrigkeit begangen zu haben. Dafür erwartet man die Zahlung von 123,50 €

Der Einspruch an die Bußgeldstelle der Landeshauptstadt Stuttgart ist hier dokumentiert … zur Information und zur eigenen Nutzung …

Quelle: http://parkschuetzer.de/statements/126910
Dort ist auch die Freigabe zur Nutzung des Briefpapiers und des Textes für alle Betroffenen

Um was geht es eigentlich:
Allgemeinverfügung und Betretungsverbot

weitere Links zum Thema:

Maier ./. Landeshauptstadt Stuttgart wegen Aufenthalts- und Betretungsverbot Mittlerer Schlossgarten
(Allgemeinverfügung der Stadt Stuttgart vom 22.12.2011)

Transparenter Neuanfang oder weiterwursteln

Das Versagen des Artenschutzes

Stoppen Sie die geplante Rodung des Schlossgartens

Artenschutz im Schlossgarten: Kefer-Zoo oder Flohzirkus

EDIT 02.03.12 14:30
Der Blog BAA schreibt dazu nun auch einen Artikel und bittet:

Meldet euch beim AK Jura jura(at)unser-park.de. Lasst uns gemeinsam überlegen, wie wir auch ggf. vor Gericht uns den Raum nehmen, um auf das Unrecht, das hier in Stuttgart geschieht, hinzuweisen.

Der Rosensteintunnel – faszinierende Welt mitten in Stuttgart

2011 hatte ich das Glück eine Führung im alten Rosensteintunnel zu machen.
Dafür noch einmal einen herzlichen Dank an Herr Gökeler, der mit viel Herzblut diese und andere Historische Führungen anbietet.
Das Portal von außen kannte ich schon. Aber was dahinter liegt wusste ich nicht.

Wer rechnet damit eine „Tropfsteinhöhle“ mitten im Rosensteinpark zu finden!?
Lasst euch virtuell durch meine Impressionen aus dem alten Rosensteintunnel mitnehmen zu diesem Ort, der nun in der Form auch schon Geschichte ist, seit dort Rohre verbaut wurden.
Mehr Bilder im Archiv (Teil 1 / Teil 2 / Teil 3 / Teil 4)

Rahmendaten:
ursprüngliche Länge 360 m
noch begehbar ca. 250 m
Gefälle Stuttgart Richtung Cannstatt 8 %o
Gewölbe und Wände aus Schilfsandstein-Blöcken ca. 60 x 20 cm
Fertigstellung im Jahr 1846
Stilllegung im Jahr 1914
Kulturdenkmal seit 1985

Heute werden dort Rohre für das Grundwassermanagement des Projektes Stuttgart21 eingebaut – das heißt “wurden”.
Seit dem VGH Urteil, das einen Baustopp nach sich zog, wurde dort nicht weiter gearbeitet.

Links:
schutzbauten-stuttgart.de
Forschungsgruppe Untertage e.V.
15.09.2010 in der Stuttgarter Zeitung
20.9.2010 in der Stuttgarter Zeitung

Aktuell war der Tunnel das letzte mal im Rahmen einer vermutlichen Brandstiftung in den Schlagzeilen:
STZ – Christine Bilger, vom 20.02.2012 19:17 Uhr
und
STZ – SIR/www.7aktuell.de/Oskar Eyb, vom 20.02.2012 08:20 Uhr

Fotografierverbot von Polizeibeamten des SEK rechtswidrig

Schon länger war unklar, warum gerade bei Polizeiaktionen oft Diskussionen aufkommen, wenn es darum geht lückenlos zu dokumentieren.
Die “Argumente” der Polizisten vor Ort sind fast immer an den Haaren herbei gezogen. Sie halten meist nicht einer einzigen Rückfrage stand, sondern stellen nur plumpe Einschüchterungsversuche dar.
Meist lohnt es sich nicht einmal diesen Versuchen überhaupt Zeit einzuräumen, denn schon allein das behindert die freie Arbeit, welche einem das Gesetz zugesteht.
Dabei beziehe ich mich vor allem auf die persönlichen Erfahrungen mit (meist) Beamten der Einsatzhundertschaften/Bereitschaftspolizei.
Die Beamten bzw. Einsatzleiter vor Ort (und die ihnen direkt unterstehenden Einsatzkräfte), die sich scheinbar besser mit dem Thema befassen, wissen dass sie nicht im Recht sind und unterlassen solche Spielchen daher meist lieber gleich.

Nun gibt es aber auch ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zu diesem Thema.
BVerwG 6 C 12.11 – Urteil vom 28. März 2012 Pressemitteilung dazu
PDF

Beispiel an einem SEK Einsatz im Marz 2012 in Stuttgart
Beispiel an einem SEK Einsatz im Marz 2012 in Stuttgart

Zitat:

Das Bundesverwaltungsgericht hat die Revision des beklagten Landes zurückgewiesen. Die Polizei durfte nicht schon das Anfertigen der Fotografien untersagen. Der Einsatz von Polizeibeamten, namentlich ein Einsatz von Kräften des Spezialeinsatzkommandos stellt im Sinne der einschlägigen Bestimmung des Kunsturhebergesetzes ein zeitgeschichtliches Ereignis dar, von dem Bilder auch ohne Einwilligung der abgelichteten Personen veröffentlicht werden dürfen. Ein berechtigtes Interesse der eingesetzten Beamten kann dem entgegenstehen, wenn die Bilder ohne den erforderlichen Schutz gegen eine Enttarnung der Beamten veröffentlicht werden. Zur Abwendung dieser Gefahr bedarf es aber regelmäßig keines Verbots der Anfertigung von Fotografien, wenn zwischen der Anfertigung der Fotografien und ihrer Veröffentlichung hinreichend Zeit besteht, den Standpunkt der Polizei auf andere, die Pressefreiheit stärker wahrende Weise durchzusetzen. Eine solche Lage war hier nach den Feststellungen des Verwaltungsgerichtshofs gegeben.

In dem Vorliegenden Fall ging es um die Begleitung eines Verdächtigen zum Arzt. Selbst dieser, vergleichsweise unspektakuläre Vorgang, wird also als zeitgeschichtliches Ereignis gewertet.
Vor allem die Tatsache, dass hier auch darauf eingegangen wird, dass man eine Sorgfalt bei der Veröffentlichung unterstellen muß, also erst einmal davon auszugehen sei, dass bei einer Veröffentlichung der Persönlichkeitsschutz trotzdem gewährt werden wird, stärkt hier nach vielen Jahren endlich einmal auch die Fotografen vor Ort.

Ergänzung 29.03.12 16:45
Deutsche Journalistinnen- und Journalisten Union in ver.di (dju) begrüßt das Urteil

Ein Montag in Stuttgart

Sommerzeit, Sonnenzeit …

… die LBBW bricht die Buchstaben runter …

… die Bürger sonnen sich …

… nun im Oberen Schlossgarten …

… eine kleine Demo sammelt sich vor dem Rathaus …


(klick für größer)

… die Plakate kreativ, aber vorbei die Zeit der Massen …

… die Bürger strömen in der Mehrzahl genervt und unberührt vorbei …

… die Demo zieht zum HBF …

… auf der kompletten Strecke begleitet von teils mitleidigen, teils Kopfschüttelnden Menschen…

… am Bahnhof das bekannte Spiel der Grenzbefestigungen …

… die Gräben sind gezogen, die Linien stehen …

… und letztlich steht über allem, wie jeden Tag, der Mond …

… ein Montag in Stuttgart.

Mehr Bilder in der Dokumentation

Lach- und Dachgeschichten

Was tut man nicht alles, um die ein oder andere Geschichte transparent ins Licht zu setzen.

So, also auch diesmal, als es wieder (siehe Thema angebliche Bombe am Feldherrenhügel entpuppt sich als überraschend aufgetauchtes Betonfundament) hieß „Fliegerbombenalarm“. Also trotz Sommerzeitumstellung auf zum HBF. Und schon auf halber Strecke hörte ich von einem mit in der Straßenbahn fahrenden Koch, der extra früher zur Arbeit fuhr, dass seine Kollegen übers Telefon vom HBF aus erzählten, es gäbe keine Evakuierung.

Also natürlich trotzdem erst mal hin und siehe da … Es gibt keine Bombe.
Augenzeugen berichten, dass ca. 3 Uhr die Show los ging und vorerst ohne Evakuierung schon einmal vorgebaggert wurde.

Dabei stellte sich heraus, dass es sich nur um ein altes Wasserrohr handelte.

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Gegner des Immobilienprojekts Stuttgart21 hängten es nun auch direkt als weiteres Zeichen für Fehlplanungen an den Bauzaun.

Natürlich frage ich mich da auch, ob es wirklich Sinn macht, mehrere Hundert Polizeibeamte und weitere Einsatzkräfte (teilweise aus anderen Bundesländern) an den HBF zu bestellen, nur um dieses kleine dünne Rohr zu finden. Ob das dann aber wirklich begründete Sorge oder Fehlplanung ist, kann ich nicht beurteilen, denn dazu fehlt mir das Fachwissen auf diesem Gebiet. Jedenfalls kann man froh sein, dass es nicht umgekehrt ist und ein Wasserrohr sich später als massive Fliegerbombe entpuppt! Denn dann kann es wirklich ins Auge gehen! Ähnlich sehe ich auch den Vorfall rund um den Dachschaden am HBF – die lokalen Zeitungen schrieben zwar wohlwollend, dass „sogar der auf Gleis 16 stehende Zug noch planmäßig abfuhr“, aber was da als Leistung gesehen wird, kann man auch als Glück sehen, denn „geplant“ und „kalkuliert“ wurde ja sicher nicht, dass dieses Dach nur „ein bisschen“ einknickt. Zu diesem bestgeplanten Projekt kann man also meiner Meinung nach auch weiterhin durchaus mit großer Berechtigung kritisch eingestellt sein!

Da aber das Wetter „bombig“ war und der Aussichtspunkt auch schon organisiert wurde, konnte die fehlende Stunde und die frühe Zeit wenigstens für ein paar besondere Blickwinkel über den Dächern Stuttgarts genutzt werden.

Bilder zu diesem besonderen Gebäude

Scheint auch das „Wach“personal – war teilweise nur „Personal“

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Mehr Bilder finden sich in meiner Dokumentation

Bombenstimmung in der Stuttgarter Innenstadt

Am 21.03.12 schrieb ich schon eine Kurzzusammenfassung zu den bis dahin bekannt gewordenen Informationen zur Entschärfung der vermeintlichen Fliegerbombe im sogenannten Mittleren Schlossg…… in Stuttgart.

Nun war es also am 25.03.12 soweit. Der Bereich sollte weiträumig abgesperrt werden, um einen Sicherheitsbereich von 350 Metern zu gewährleisten.

Ein Kollege von cams21 und ich hatten einen recht guten Aussichtspunkt finden können, um es uns gemütlich zu machen.

Um sicher zu sein, das sich dieser Aufwand lohnt, wurde offensichtlich gegen 3 Uhr eine erste Vorüberprüfung durchgeführt. Bei dieser zeigte sich, dass es keinen Blindgänger an dieser Stelle gibt und die Evakulierung nicht nötig ist.

Kurzer Stream von mir dazu:
25.03.12 8Uhr

Demo zum Lenkungskreis 23.03.2012

Am Nachmittag des 23.03. traf sich der Lenkungskreis zum Immobilienprojekt Stuttgart21. Zu diesem Anlass demonstrierten Gegner des Projektes Stuttgart21 in einer Kundgebung vor dem Neuen Schloss in Stuttgart.

Nachdem die Demonstration, außer eines kleinen Zwischenfalls, bei dem Vernehmen nach, ein Polizist beleidigt worden sein soll, ruhig und friedlich ablief, verlagerte sich die Demonstration auf die dem Landtag zugewandten Gebäudeseite.

Die Demonstranten umgingen eine ziemlich sinnlos erscheinende Polizeikette (EDIT laut Polizeibericht um die Bannmeile, um den Landtag zu schützen) und versammelten sich am, mit Fahrzeugen zugeparkten, hinteren Eingang.

Nachdem dort eine weitere Polizeikette den Eingang sicherte, blieb die Lage entspannt bis irgendwann gegen 18:30 Uhr (also noch weit vor Ende der Pressekonferenz bzw. sogar noch bevor diese begonnen hatte … man könnte vermuten -> zu einer Zeit als die Pressevertreter im Gebäude noch nicht beschäftigt, aber schon anwesend, waren…) eines der Fahrzeuge mitten durch die Menschenmenge um das ganze Neue Schloss fahren “musste”.

In einer großen Polizeiaktion mit ca. einer Hundertschaft wurde dieser Weg freigekämpft.

Der Sinn erschloss sich mir persönlich allerdings nicht. Vor allem, da es ja keinen direkt offensichtlichen Grund gab das Fahrzeug überhaupt zu bewegen.

Nachdem das Fahrzeug dann, auf Höhe des Schlossgartens, in einem hohen Tempo davon fuhr, war diese Machtdemonstration scheinbar beendet.

In dem Fahrzeug saß nur ein Fahrer, sonst niemand. Die Strecke, die es nehmen “musste”, war ca. 230m. In die andere Richtung zum Landtag hin, wären es ca. 100m gewesen. Den Sinn dahinter erkenne ich persönlich nur darin, Macht zu demonstrieren.

Ein Statement direkt nach Lenkungskreis www.cams21.de
http://bambuser.com/v/2495877

Die ganze Pressekonferenz www.cams21.de
http://www.youtube.com/watch?v=XN6_F4SrTC4

Mehr Bilder von dieser Demo

Die entsprechenden Polizeiberichte: 1 und 2

PM der Projektgegner zum Lenkungskreis

Egon Hopfenzitz erklärt den Status quo

Egon Hopfenzitz auf der letzten Montagsdemo am HBF
Egon Hopfenzitz auf der letzten Montagsdemo am HBF


114. MoDe Video von Walter Steiger

Siehe auch – Egon Hopfenzitz aktuell im „Tunnelblick“ zum Thema.

Transkription Alexander Schäfer
Guten Abend liebe Mitstreiter es freut mich ungemein sie einmal wieder von oben herab begrüßen zu dürfen. Uns wurde immer wieder der Vorwurf gemacht, wir seien gegen alles was nur Möglich ist. Wir seien gegen Stuttgart 21, wir seien dagegen, dagegen, dagegen.

Deshalb müssen wir unsere Wortwahl ändern. Ich spreche zukünftig nicht mehr gegen Stuttgart 21 sondern nur noch für den Kopfbahnhof. Ich bin künftig nicht mehr gegen den Abriss des Südflügels sondern nur noch für seinen Erhalt. Ich bin auch nicht mehr gegen das Wassermanagement sondern für den Erhalt des Grundwassers und des Mineralwassers. Und ich bin nie mehr gegen Ministerpräsident Kretschmann, sondern ich bin für … jetzt hätte ich beinahe „Mappus“ gesagt … weil der Unterschied ja nicht mehr festzustellen ist, aber ich bin künftig nicht mehr gegen Kretschmann sondern für einen ehrlichen Ministerpräsident.

Aber nun zur Sache. Es eilt denn die Regie hat mir nur fünf Minuten Redezeit gewährt plus zwei Minuten für den Applaus und ich schlage ihnen vor sie applaudieren erst nach sieben Minuten dann können sie früher zur Demo gehen. Aber nun endgültig zur Frage: Warum sind sie heute wiederrum zur Demo gekommen? Unser Park ist abgeräumt. Der Südflügel wird zur Zeit abgecrashed. Und all dies unter dem grünen Ministerpräsident Kretschmann. Stellt sich da nicht die Frage: Wie lange wollen wir den noch demonstrieren und wie wollen wir demonstrieren? Und darauf meine Antwort: Wir demonstrieren so lange es nötig sein muss, und zwar bis nach der möglichen Inbetriebnahme des Tiefbahnhofs und dann weiter bis zum Abbruch des Gleisgebirges denn dann erst kann der Bahnhof nicht angefahren werden und dann sind wir im Jahr 2025.

Aber um so lange durchzuhalten will ich ihnen ein wenig Mut machen. Die meisten unter uns haben sich richtigerweise mehr für den Park als für den Südflügel interessiert. Und nicht für das was zwischen beiden Flügeln geschehen und verändert wurde. Der Umbau im Gleis und Stellwerksbereich sei weitestgehend abgeschlossen – teilt die Bahn unlängst mit. Und ich selbst halte auch den Gleisanlagenteil als für den wichtigsten Teil des Bahnhofs. Bislang gab es in unserem Kopfbahnhof zwischen den Streckengleisen von und nach Cannstatt, von und nach Feuerbach und zur Gäubahn sogenannte Wartegruppen. Eine Wartegruppe Ost vor Gleis 16 mit 7 Gleisen, eine Wartegruppe Mitte vor Gleis 11 mit 8 Gleisen, eine Wartegruppe West vor Gleis 8 mit 6 Gleisen und eine Wartegruppe S-Bahn vor Gleis 5 mit vier Gleisen = 25 Wartegleise. Und diese Wartegruppen – Früher als Stauraum zwischen Abstellbahnhof und Personenbahnhof nötig – benötigt man heute nicht mehr in diesem Umfang. Und in diese gekürzten Wartegruppen hinein, wurden nun die Bahnsteige um 100m verlängert, um dort wo heute die Prellböcke stehen Platz für die riesige Baugrube zu gewinnen.

Was bedeutet dies nun für uns?

Im jetzigen und heutigen Zustand haben wir einen Super Kopfbahnhof auf dessen überlange Gleise wenn es nötig wäre bis zu drei Züge hintereinander zur Abfahrt aufgestellt werden können. Nach Öffnung der Baugrube und Reduzierung der heutigen Bahnsteiggleise werden wir einen funktionierenden Kopfbahnhof haben. Barrierefrei. Mit ebenen Gleisen, allerdings mit schwierigen Zugangsmöglichkeiten über die Baugrube. Das bedeutet für uns das Stuttgart auch bei möglichem Austritt von Mineralwasser, bei Untauglichkeit des Nesenbachdükers, beim Aufbrechen von Gipskeuper in den Tunnels, sowie bei Überschreitung der Kostengrenze und möglicher Einstellung von Stuttgart 21 immer noch einen funktionierender Kopfbahnhof vorhanden sein wird.

Und sollte der Stuttgart Netz AG gelingen den Stuttgarter Kopfbahnhof ganz oder teilweise zur Nutzung von Privatbahnen zu erhalten, dann stehen neben dem schrägen Tiefbahnhof, ein betriebsfähiger Kopfbahnhof weiterhin zur Verfügung. Wie das auch Geisler und Stohler bei ihrem Kompromissbahnhof vorgeschlagen haben. Bei allem also was bei S21 noch schiefgehen kann bleibt uns immer ein funktionierender Kopfbahnhof erhalten! Das finale Ende des Kopfbahnhof würde allerdings dann eintreten, beim Abbruch des Gleisgebirges draußen zwischen Personenbahnhof und Abstellbahnhof. Aber bis dahin sind Proteste und Demos nicht nur sinnvoll sondern auch nötig.

Um nun aber bis dahin durchzuhalten ergeht an uns erkennbar älteren Damen und Herren die dringende Aufforderung durch einen gesunden und anständigen Lebenswandel, wozu auch lange Demo Züge und laut wütendes Protest Geschrei äußerst förderlich ist, die Jahre bis 2023 noch aktiv durchzustehen. Außerdem spielt natürlich mit das wir Alten natürlich ein wenig länger Oben Bleiben wollen…

Was nun kommt wird vielleicht für sie eine Überraschung sein: Ich muss die Bahn AG loben. Denn Sie hat die Verlängerung der Bahnsteige mit Umbau des Gleisvorfeldes hervorragend geplant und durchgeführt. Um es genau zu sagen – die Bahn hat den Ausbau des heutigen Kopfbahnhofes K20 so durchgeführt wie ich mir persönlich die Renovierung des Kopfbahnhofes vorgestellt habe. Und die Bahn hat zusätzlich ein Gleisvorfeld hergestellt wie es der Herr Anoldi für sein heute noch hochaktuelles Problem unbedingt benötigt und das müssen wir aktiv unterstützen. Ich meine fast wir müssten eigentlich eine Delegation nach Berlin sticken um Herrn Hany Azer – sofern er überhaupt noch im Dienst ist und Lebt – für den Umbau des Kopfbahnhofes zu danken. Und gehen sie bitte einmal selber vor bis zur Spitze des verlängerten Bahnsteige oder gehen sie mit einem Fernglas auf den Turm – sie werden heute vergeblich nach Hüttenkruscht und Gleisgewirr und Gleisschrott Ausschau halten. Und gleichzeitig hat die Bahn aber auch die Aussage „Die Renovierung des heutigen Gleichvorfeldes würde so teuer sein wie der heutige Tiefbahnhof“ ad absurdum geführt denn in einem Jahr kann man nicht 3 Mrd. verbauen!

Aber sinnvoll sind weiterhin auch Proteste am Bahnhof mit nachfolgendem Demo Zug durch die Stadt. Und bevor sie jetzt „Aufhören“ schreien, fahre ich fort und sage und sinnvoll kann auch der Versuch des Umgekehrten Weges sein! Machen wir doch den Test zur Schonung zur Verkehrsteilnehmer, und treffen uns künftig am Marktplatz. Wir versammeln und dort und nach maximal 30 Minuten Redezeit gibt es dann wunderbare Wege zum Bahnhof. Vorbei am alten Schloss, vorbei am neuen Schloss mit einer Kurzdemo gegen Nils Schmidts Finanzministerium, über die oberen Anlagen, über den Leitner Steg hin zum ruinierten Kopfbahnhof und dort laufen wir unter Protest auseinander.

Wir können vom Marktplatz über den Schlossplatz, über die Königstraße, über die Lautenschlagerstraße hierher zum Bahnhof. Wir können über die Friedrichstraße rauf zur Ehemaligen Bundesbahndirektion, denn auch dort wird in Kürze etwas auf uns zukommen was wirklich keine Freude bereitet! Sie wissen ja das zu diesem Ebenfalls Denkmalgeschützten Gebäude die Stadt Stuttgart nur für den Teilabriss zugestimmt hat, die DB AG nun das gesamte Gebäude auf Kostengründen abreisen will! [Laute Zwischenrufe] Der Protest ist berechtigt denn sämtliche Bäume rund um die Ehemalige Bundesbahndirektion wurden mittlerweile gefällt. Dort steht aber noch ein Erinnerungsstein mit folgender Aufschrift: „1914 bis 1918 – 1939 bis 1945 – Den in zwei Weltkriegen gefallenen Württembergischen Eisenbahnern zur Ehre und Erinnerung“. Offensichtlich ist mit „Ehre und Erinnerung“ kein Geld zu machen. Wird auch dieses Erinnerungsdenkmal gefällt und etwa entsorgt wie die Parkbäume? Entsorgt auch die Erinnerung an die Toten? Wo endet eigentlich die Barbarei des Abbruchs in Stuttgart und sollten wir nicht auch da oben Blockieren?

Und nun zum Schluss – hier oben ist auch nicht wärmer als bei ihnen da unten – wir haben auch in Zukunft einen barrierefreien, ebenen und gut funktionierenden Kopfbahnhof und wir erwarten sowohl von den immer aktiven Parkschützern als auch vom erweiterten Sprecherteam des Aktionsbündnisses bald gemeinsame Aktionen denn nur so können wir Durchhalten! Und nun zum Schluss dürfen sie Applaudieren so lange sie wollen und bleiben sie noch Oben wie ich auch – Adieu.

 

Offener Brief an Minister Herrmann

Zitat Ulrike Braun:

Sehr geehrter Herr Minister Herrmann,

morgen tagt der Lenkungskreis, heute gab es passend dazu folgende
Pressemitteilung der Ingenieure22:

„Stuttgart 21 war von Anfang an nur für 30 Züge geplant

Stuttgart, 22. März 2012: Bei ihren Recherchen zur Planfeststellung von
Stuttgart 21 sind die Ingenieure22 auf bisher nicht bekannte Unterlagen gestoßen (http://bit.ly/GEEftm ), die zweifelsfrei belegen:
Stuttgart 21 war von Anfang an als Rückbau des Bahnknotens Stuttgart geplant!
Zukünftig sollten im Stuttgarter Hauptbahnhof nur noch maximal 30 Züge in der
Spitzenstunde verkehren – diese Vorgabe machte1997 die Bahn selber für eine von
ihr beauftragte Personenstromanalyse. Seitdem gab es keine Änderung der
geplanten Bahninfrastruktur von S-21; die wesentlich höhere Leistungsfähigkeit
des Tunnelbahnhofs, die inzwischen behauptet wird, steht nur auf dem Papier.
Den gesamten Text findet man hier

Die Beweislage ist eindeutig: Sollten Sie diesen Sachverhalt weiterhin
ignorieren und das Projekt nicht abbrechen lassen, sondern nach wie vor
lediglich „kritisch begleiten“ im Sinne von befördern, kommt dies m.E. einem
Betrug an uns Wählern und Bürgern und dem Gesetz gleich. Denn für einen Rückbau
der Infrastruktur dürfen keine öffentlichen …

Zum kompletten offenen Brief

Zur Stuttgarter Erklärung