Bertha steckt seit einem Jahr fest – Häuser/Viadukt senken sich

©2014 Wolfgang Rüter - Symbolfoto
©2014 Wolfgang Rüter – Symbolfoto

Am 23.12.14 berichtet die Medienseite „20 Minuten“ aus Zürich über die aktuellen Ereignisse rund um die größte Tunnelbohrmaschine „Bertha“ welche seit fast einem Jahr still steht. Bereits nach 10 Prozent des 3,6 Kilometer langen Tunnels in Seattle war für die Maschine plötzlich Schluss. Nun senken sich laut „20 Minuten“ (link) dort ca. 30 Häuser (siehe auch New York Times am 09.12.14) und sogar der doppelstöckige Viadukt der Alaskan Way-Autobahn scheint ernsthaft gefährdet zu sein. „Zur Senkung kam es, weil die Ingenieure riesige Mengen von Grundwasser abpumpen mussten, um während den Grabarbeiten den Druck auf den Schacht zu reduzieren.“ Auch hier erkennt man – wieder einmal – wie begründet viele der Bedenken der Stuttgart 21 Gegner in Stuttgart sind. Bereits zweimal erwies sich das Grundwassermanagement dieses Projektes in Seattle als Verhängnis. Zuerst stoppt das im Boden belassene Rohr des Grundwassersystems die Maschine, nun kommt es durch die massiven Grundwasserabsenkungen auch zur Instabilisierung des Untergrundes. Wir erinnern uns – bei Stuttgart 21 wurden nun viel größere Mengen an Grundwasserentnahme genehmigt als Ursprünglich geplant, schlimmer noch bei Unwetter sind die Mengen gar unbegrenzt möglich gemacht worden! Genau diese Probleme bewegen daher auch unter anderem die Bewohner des Stuttgarter Kernervirtels!  In Seattle hat sich ein ganzer Block Häuser bereits gesenkt und dabei ist der Bau dieses Tunnels noch nicht einmal besonders weit Fortgeschritten.

Fragt sich nur ob solche direkten praktischen und offensichtlich alarmierenden Beispiele hier noch Jemanden interessieren. Scheinbar ist ja die politische Linie seit der „Magischen Volksabstimmung“ nur noch „Augen zu und durch!“. Selbst die allgemeinen Probleme (oder auch speziell in Bezug auf die Relevanz des Themas „Brandschutz“) und die massiven Kostensteigerungen bei Projekten wie dem Berliner Flughafen scheinen ja niemand mehr ernsthaft zu bewegen. Allen Ereignissen und Erfahrungen zum Trotz, folgen alle dem von Boris Palmer 2012 formulierten Spruch: „Stuttgart 21 bleibt ein Fehler, aber den müssen wir jetzt machen.“

ProjektAus jetzt – alles andere ist Bahnsinn.
Oben Bleiben – Kosten vermeiden.

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )