Baumfällungen und hapernde Kommunikations-Transparenz

Gastartikel von Wolfgang Rüter
Wenn man die Baum- und Strauchfällungen am 6. November 2012 entlang des Grüngürtels zwischen Ehmannstraße und Bahnbetriebshof, für eine geplante Logistikstraße beobachtet hat, fragt man sich, warum diese nicht einfach – wenn schon, wie behauptet benötigt – auf dem Gelände der Bundesbahn gebaut werden kann. Nein, man will sie ausgerechnet in den als Naturschutzgebiet (!) (Anm.sww: teilweise Landschaftsschutzgebiet und FFH-Schutzgebiet) ausgewiesenen Rosensteinpark hineinlegen und in diesen nicht unerheblich eingreifen.

Die Bahn hat mit ihrem Projekt Stuttgart 21 schon viel zu viel Natur und Lebensraum für Tier und Mensch zerstört. Was nützt es da, wenn Ersatzpflanzungen nach außerhalb Stuttgarts in ein vergiftetes Klärschlamm-Deponiegebiet als Alibi unter dem Begriff „Neue Chance für den Landschaftspark Mussenbachtal“ herhalten soll, was der Stadtbevölkerung überhaupt nichts bringt und kaum jemand weiß, wo sich dieses Tal überhaupt befindet. Zudem hatte die Bahn gestern wohl auch mal wieder kein Interesse an Transparenz gehabt, die aber immer wieder beschworen wird.Pressefotografen der Zeitungen jedenfalls waren erst am späten Vormittag zum Ort des Geschehens gekommen, nachdem sie wohl bei den Parkschützern mitgelesen haben, was da gerade passiert.
Das Kommunikationsbüro hatte anscheinend (?) nicht damit gerechnet, dass durchaus ein Interesse an dem besteht, was die Bahn in Sachen Naturschutz, und in diesem Zusammenhang mit Baumfällungen, macht.

Ferner tut sich die Frage auf: Warum ist so viel Polizei vonnöten, wenn, wie immer behauptet wird, die Bevölkerung Stuttgart 21 haben wolle? Dann dürfte es doch eigentlich überhaupt keine Polizeieinsätze zur Durchsetzung bestimmter Maßnahmen geben!

Bilder und Kommentare darunter von Wolfgang Rüter

Wolfgang Rüter für schaeferweltweit.de