Gerodet, verrottet und nun öffentlich ausgestellt – Bäume in Stuttgart

IMG_7650Im Februar 2012 wurden sie gerodet – gefallen für ein Sinnloses Infrastrukturprojekt bzw. ein größenwahnsinniges Immobillienprojekt. Die Bäume im Mittleren Schlossgarten wurden einer Baubrache geopfert, welche bis heute noch größtenteil unverändert und ungenutzt ist. Zwei Jahre lang wurden Dreckhaufen hin und her geschoben und ein paar Rohre zum rosten aufgebaut. Die Bäume wurden entgegen aller „Sprüche“ bei der sogenannten „Schlichtung“ , zuerst gerodent dann größtenteils geschreddert oder als Totholz (inklusive geschützter Juchtenkäferlarfen) in den Wald geworfen. Mit einem kleineren Teil davon wurde eine Show vorbereitet mit der nun am Montag (08.09.14) fortgefahren wird. Die Baumteile welche in der Stadtgärtnerei am Fasanenhof abgeladen wurden, gammelten dort im freien vor sich hin. Nach nun zwei Jahren fanden sich nun wohl ein paar sogenannte „Künstler“ welche sich nun wohl doch gerne die Finger an den Bäumen verbrennen wollen. Ab Montag werden sie die Bäume öffentlich ausstellen und während eines sogenannten „Symposiums“ daraus Skulpturen schnitzen. Ob diese Show genauso wenig Aufmerksamkeit erfahren wird, wie all die anderen pseudo Bürgerbeteiligungnen rund um die entsorgten Bäume wird sich zeigen.

Soweit ich weiß wurden auch die bisher für Schulen und Kindergärten geplanten Baumleichen nie wirklich verwendet. Zumindest hat sich bisher noch keine Schule oder Kindergarten getraut sich damit zu brüsten. Wahrscheinlich wäre es Stadt, Land und Bahn sowieso lieber wenn die Bäume schon längst genauso geschreddert worden wären wie alle anderen. Leider ging der kranke Plan nicht auf! Wie kann man auch nur im entferntesten auf die Idee kommen das es den Parkschützern Stuttgarts jemals darum ging totes Holz zu betrauern oder zu verehren? Welch kranker Geist denkt sich den eine „Trauerbewältigung“ und ein „Abschied nehmen“ in solch einer Form aus? Ist es nur schlichte Dummheit oder bewusste Verhöhnung von Menschen denen LEBENDE Bäume – und das in einer Innenstadt – wichtig sind?

Ich bin gespannt welche kranken Ideen den sogenannten „Bürgerbeteiligungsfachleuten“ noch so in den verdrehten Sinn kommen mögen. Eins ist jedenfalls klar – den Schaden den Stadt, Land  und Deutsche Bahn hier angerichtet haben, kann keiner davon jemals wieder gut machen. Niemals wieder werden an so einer zentralen Stelle im Immobillienparadies Stuttgart solche Bäume wachsen.

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )